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1.
Erscheinungsdatum:
13.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der stille Tod der Honigbienen
Zwischenüberschrift:
EU-Kommission erwägt Verbot von drei Pestiziden zum Schutz der Insekten
Artikel:
Originaltext:
Wer
ist
schuld
am
Bienensterben
in
Europa?
Neben
vielen
Schädlingen
machen
Experten
oft
auch
Pestizide
verantwortlich.
Die
EU-
Kommission
bringt
nun
ein
Verbot
dreier
Präparate
ins
Spiel.
Brüssel.
Die
stille
Harmonie
der
gelb-
schwarzen
Insekten
gibt
es
nur
noch
in
alten
Kinderliedern.
Tatsächlich
kämpfen
nicht
die
deutschen,
sondern
auch
die
europäischen
Bienen
ums
Überleben.
Als
im
Vormonat
der
Imkerverband
zur
Jahrestagung
nach
Berlin
lud,
machten
erschreckende
Zahlen
die
Runde:
Von
den
etwa
700
000
Bienenvölkern,
die
der
Verband
hierzulande
bisher
zählte,
haben
rund
120
000
den
Winter
nicht
überlebt.
Auch
wenn
daran
eingeschleppte
Parasiten
wie
die
Varroa-
Milbe
nicht
ganz
unbeteiligt
sind,
geben
viele
Fachleute
Pestiziden
eine
erhebliche
Mitschuld.
Der
Warnruf
ist
bei
der
Brüsseler
EU-
Kommission
angekommen.
Deren
Sprecher
betonte
gegenüber
unserer
Redaktion,
für
Präsident
JeanClaude
Juncker
und
die
übrige
Kommission
habe
das
Thema
„
oberste
Priorität″.
Sollten
die
Mitgliedstaaten
zustimmen,
könnten
drei
Pestizide,
die
der
Gruppe
der
Neonikotinioden
zugerechnet
werden,
noch
in
diesem
Jahr
verboten
werden.
Von
den
drei
Präparaten
Clothiandin
und
Imidacloprid
aus
dem
Hause
Bayer
sowie
Thiamethixam
von
Syngenta
gehe
ein
„
hohes
Risiko″
für
die
Tiere
aus,
heißt
es
in
einem
Arbeitspapier
der
Brüsseler
Behörde.
Die
Substanzen
können
seit
2013
ohnehin
nicht
mehr
ohne
Auflagen
genutzt
werden.
Sollte
der
Ständige
Ausschuss
für
Pflanzen,
Tiere,
Lebensmittel
und
Futtermittel
im
Mai
einem
formellen
Vorstoß
zustimmen,
dürfen
die
Pestizide
ab
November
2017
nur
noch
innerhalb
geschlossener
Gewächshäuser
benutzt
werden.
Für
die
beiden
Chemie-
Konzerne
wäre
das
ein
erheblicher
Rückschlag.
„
Wir
lehnen
den
Vorschlag
der
Europäischen
Kommission
ab″,
hieß
es
aus
der
Bayer-
Zentrale.
Noch
läuft
eine
Klage,
die
beide
Hersteller
gegen
das
bestehende
Teilverbot
eingereicht
haben.
Die
Häuser
berufen
sich
darauf,
dass
es
keine
hinreichenden
Beweise
gebe,
die
ein
Verbot
begründen
würden.
Bei
der
zuständigen
EU-
Agentur
für
Lebensmittelsicherheit
(Efsa)
hat
man
zwar
bereits
Risiken
der
drei
Präparate
für
die
Honigbienen
ausgemacht.
Die
Kommission
betonte
aber,
sie
werde
sich
bei
ihrem
Vorschlag
auf
die
Vorergebnisse
der
Efsa
und
die
Stellungnahmen
der
Hersteller
stützen,
wenn
sie
im
Mai
möglicherweise
für
ein
Verbot
plädiert.
Damit
droht
der
Gemeinschaft
nach
dem
Streit
um
die
Zulassung
von
Genmais
wohl
ein
weiterer
monatelanger
Krach
der
Experten.
Denn
die
Efsa
kann
ihren
Schlussbericht
bis
dahin
nicht
fertigstellen.
Was
von
den
Vorergebnissen
zu
halten
ist,
sagt
die
Agentur
in
einer
Erklärung
selber:
„
Ein
Großteil
der
Daten
wurde
vor
der
Erstellung
des
aktuellen
Gutachtens
generiert
und
liefert
deshalb
nicht
in
allen
Fällen
die
notwendigen
Informationen.″
Umweltpolitiker
des
Europäischen
Parlamentes
sind
sich
dennoch
sicher,
dass
nur
ein
Verbot
die
Antwort
sein
kann,
um
das
grassierende
Bienensterben
zu
stoppen.
„
Es
ist
ein
Meilenstein
für
den
Bienenschutz,
wenn
die
EU-
Kommission
tatsächlich
ein
vollständiges
Verbot
der
Neonikotinoide
vorschlägt″,
sagten
der
Grünen-
Europa-
Abgeordnete
Martin
Häusling
und
sein
Bundestagskollege
Harald
Ebner.
Bildtext:
EU-
Umweltpolitiker
sind
sicher:
Nur
ein
Pestizidverbot
kann
das
Bienensterben
stoppen.
Foto:
imago/
blickwinkel
„
Pestizide
lassen
Bienen
sterben″
Pflanzenschutzmittel
sind
für
ein
grassierendes
Bienensterben
in
aller
Welt
verantwortlich
–
so
die
verbreitete
Annahme.
Aber
das
stimmt
nicht,
zumindest
nicht
allein
und
entscheidend.
Eine
naheliegende
Erklärung
muss
nicht
automatisch
die
richtige
sein,
und
so
ist
es
auch
hier.
Als
mindestens
gleichberechtigte
Gründe
des
Bienensterbens
diskutiert
die
Forschung
nämlich
eine
ganze
Phalanx
von
Faktoren.
1.
Luftverschmutzung
durch
Schadstoffe,
die
die
Widerstandskraft
der
Bienen
schwächen.
2.
Milben,
die
die
Brut
befallen.
3.
Funkwellen
oder
andere
Strahlung,
die
dazu
führen
könnte,
dass
Bienen
häufig
nicht
mehr
den
Weg
zu
ihren
Stöcken
zurückfinden.
4.
Den
um
sich
greifenden
Flächenverbrauch,
der
ihnen
Lebensgrundlagen
nimmt.
5.
Monokulturen
und
damit
eine
einseitige
Ernährung
der
Bienen.
6.
Zucht:
Seit
Jahrzehnten
treffen
Imker
eine
Auslese,
die
auf
maximale
Honigproduktion
und
nicht
robuster
Gesundheit
beruht.
7.
Zuletzt:
Zucker.
Dass
Bienen
im
Winter
nicht
mehr
auf
ihren
eigenen
Honig
als
Vorrat
zurückgreifen,
sondern
mit
einer
Zuckerlösung
abgespeist
werden,
führt
nachweislich
zu
komplexen
genetischen
Veränderungen
der
Insekten
mit
im
Detail
unbekannten
Folgen.
Es
mag
also
sein,
dass
Pestizide
einen
Anteil
am
Bienensterben
haben.
Die
Wende
brächte
ein
Verbot
wohl
kaum.
Übrigens:
Obwohl
Bienenvölker
häufiger
eingehen
als
früher,
sind
sie
nicht
etwa
vom
Aussterben
bedroht.
Nach
einem
Tiefpunkt
vor
rund
zehn
Jahren
steigt
die
Zahl
der
Völker
und
damit
mutmaßlich
auch
der
Bienen
in
Deutschland
wieder
fortlaufend.
Bienen
zu
halten
ist
derart
im
Trend,
dass
auch
immer
mehr
Städter
und
Frauen
zu
den
Hobbyimkern
zählen.
Auch
Restaurants,
Bäcker
oder
Hofläden
haben
zuweilen
eigene
Bienenvölker.
Wer
welche
haben
will,
aber
die
Arbeit
scheut,
kann
sich
Bienenstöcke
inzwischen
auch
mieten
und
dann
den
Honig
küchenfertig
bekommen.
Autor:
Detlef Drewes, ew