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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gelungener Einstieg in die Verkehrsberuhigung
Zwischenüberschrift:
Das Osnabrücker Katharinenviertel gewinnt dank Pilotprojekt neue Wohnqualität
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Heute ist es kaum noch vorstellbar: Der Straßenzug Augustenburger Straße/ Katharinenstraße wird in den Siebzigern noch als Westzubringer zur Osnabrücker Innenstadt″ eingestuft. Jedes dritte Auto fährt schneller als die erlaubten 50 km/ h, die Kreuzung von Herder- und Katharinenstraße gilt als Unfallschwerpunkt.

Es muss also etwas geschehen. 1979 wird das Viertel zwischen Lotter und Martinistraße, Wall und Rückertstraße zum Pilotprojekt für eine Verkehrsberuhigung auserkoren, dem bei positiven Erfahrungen die vordere Wüste, Schölerberg und Schinkel folgen sollen.

Es ist noch nicht der große Wurf angedacht mit Fahrradstraßen und einer Durchpflasterung ohne Hochborde, wie wir es heute kennen, sondern ein Einstieg mit verhältnismäßig geringem Aufwand: Sackgassen, Einbahnregelungen, Fahrbahnverengungen und - verschwenkungen, Poller, Ringe und Bäume sollen Schleichwege dichtmachen, Lärm reduzieren und Unfallzahlen senken.

Auf Bürgerversammlungen und Fragebögen können die rund 5000 Quartierbewohner ihre Wünsche äußern. Natürlich gibt es dabei auch Kritik. So fürchten Geschäftsleute um die Erreichbarkeit ihrer Geschäfte. Verkehrsplaner Hans-Jürgen Apel widerspricht dieser und anderen Befürchtungen nicht einmal. Nicht jeder Betroffene werde nur Vorteile haben, und ohne Kompromisse gehe es eben nicht, betont er.

Im September 1980 beginnen schließlich die Arbeiten, zwei Monate später sind sie bei Gesamtkosten von lediglich 300 000 DM abgeschlossen. Verkehrszählungen bestätigen die erhofften Effekte. Das schlagendste Argument wird später die Unfallstatistik liefern: In den ersten acht Monaten des Jahres 1980 haben sich im Quartier demnach 62 Unfälle ereignet, davon fünf mit schweren Personenschäden. In den ersten vier Monaten nach der Verkehrsberuhigung ist diese Zahl auf null gesunken.

Bildtext:
Am Gustav-Heinemann-Platz, vorher Teil des Westzubringers zur Innenstadt″, sind Autos seit 1980 nur noch geduldet und müssen sich unterordnen.
Foto:
Archiv/ Lindemann
Autor:
Joachim Dierks
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