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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hindernisse abbauen
Zwischenüberschrift:
Was Städte für mehr Barrierefreiheit tun
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Barrierefreiheit ist zwar in aller Munde. Aber noch längst nicht auf allen Straßen, Plätzen und Wegen. Damit nicht nur Eltern mit Kinderwagen, sondern auch Senioren oder Menschen mit Behinderung sich möglichst hindernisfrei in der Stadt bewegen können, werden immer mehr Service- und Umbaumaßnahmen getroffen.

Osnabrück. Bei neuen öffentlichen Bauvorhaben ist die Berücksichtigung der Barrierefreiheit seit Inkrafttreten des Bundesgleichstellungsgesetzes vor 15 Jahren sogar verpflichtend. Darüber hinaus kümmern sich die Städte aber auch darum, bestehende öffentliche Einrichtungen oder den öffentlichen Personennahverkehr entsprechend umzurüsten. In Osnabrück zum Beispiel wurde gemeinsam mit den betroffenen Zielgruppen ein neues Haltestellenkonzept für Busse erarbeitet, das flächendeckend die Einrichtung von Hochbords für den kantenlosen Ein- und Ausstieg, ausreichende Rangierflächen für Rollstühle sowie akustische und taktile Leitsysteme für seheingeschränkte Personen vorsieht.

Ballonreifen helfen

Für Besucher der Osnabrücker Altstadt steht ein Rollstuhl mit Ballonreifen zur Verfügung, der zeitweise gegen den eigenen ausgetauscht werden kann und mit dem sich problemlos auch über das alte Kopfsteinpflaster fahren lässt. Und auch Hochzeitsgäste müssen sich in der Friedensstadt nicht mehr ärgern, seit vor zwei Jahren der Zugang zum Standesamt in der alten Stadtwaage mit einer Treppenlift-Rampe rollstuhlgerecht umgestaltet worden ist. Für Oberbürgermeister Wolfgang Griesert war die kostspielige Installation eine Herzensangelegenheit″, nachdem er von den buchstäblich unüberwindlichen Schwierigkeiten einer älteren Dame erfahren hatte, der Trauung ihrer Enkelin beizuwohnen.

Auch ganz hoch im äußersten Norden wird dafür gesorgt, dass Schwellenängste etwa beim Busfahren eingeebnet werden. Seit acht Jahren stattet die Stadt Flensburg sämtliche Haltestellen sukzessive mit einheitlich hohen Bordsteinkanten und taktilen Leitstreifen aus. Fast alle im Stadtverkehr eingesetzten Busse verfügen außerdem über eine ausklappbare Rampe, gut sichtbare gelbe Haltestangen und Außenlautsprecher für die Ansprache von sehbehinderten Wartenden.

Stadtplan ausgearbeitet

Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel hat, wie viele andere Städte auch, einen speziellen Stadtplan für Menschen mit Behinderung entwickelt. Auf dem eingezeichnet ist, welche öffentlichen Gebäude, Sehenswürdigkeiten, Sanitätshäuser, Apotheken oder andere Geschäfte barrierefrei zu erreichen und zugänglich sind. Eine städtische Beratungsstelle für barrierefreies Neu- oder Umbauen informiert kostenlos, fachkompetent und umfassend über entsprechende Möglichkeiten, gesetzliche Grundlagen und finanzielle Förderoptionen.

Im südemsländischen Lingen treibt die Stadt seit rund fünf Jahren gemeinsam mit dem lokalen Wirtschafts- und Tourismusverein ein ambitioniertes Projekt voran, dass die barrierefreie Innenstadt″ zum Ziel hat.

Auf der Grundlage einer Passantenbefragung, eines Stadtrundgangs mit Betroffenen und eines Selbstversuchs mit Simulationsanzug wurden Schwachstellen, Problempunkte und Mängel ausfindig gemacht, die seitdem nach und nach behoben werden.

Straßenschilder wurden angehoben, Behindertenparkplätze verbreitert, ertastbare Beläge im Bahnhofsbereich gepflastert und vieles andere mehr. Gerade angesichts des demografischen Wandels dürfen wir das Thema Barrierefreiheit nicht aus den Augen verlieren″, verweist Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone auf die Notwendigkeit, die Menschen auch langfristig für eine darauf zielende Umgestaltung ihrer Stadt zu sensibilisieren.

Auch in Meppen ist ein entsprechender Umbau im vollen Gange. Die Stadt beteiligt sich rege an einem aktuellen Projektaufruf zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus zum barrierefreien und demografischen Umbau″. Verschiedene Maßnahmen im Umfeld von Kirchen, Krankenhaus und zentraler kultureller und sozialer Einrichtungen wie Theater, Bibliothek oder Seniorenwohnanlagen sind in Arbeit oder in Planung. Damit sei die Stadt Meppen auf dem richtigen Weg in eine barrierefreie und inklusive Innenstadt″, befindet ihr Behindertenbeauftragter Walter Teckert.

Bildtext:
Unmöglic, diese Treppe ohne Hilfe zu überwinden

Foto:
da, Westdörp
Autor:
Matthias Liedtke


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