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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hatte Tips ein schönes Leben?
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zu den Artikeln Bärin Tips nach Ausbruch in Zoo Osnabrück erschossen″ und Wie konnte Bärin Tips entkommen? (Ausgabe vom 13. März).

„, Eine Aneinanderreihung unglücklicher Zufälle′ haben also zum Ausbruch der Bärin geführt. Das Unglück bestand allein schon darin, dass diese Bärin und ihr Bruder im Zoo eingesperrt waren. Und selbst das unzulänglich, sonst wäre das Tier nicht ausgebrochen.

Die Begebenheit macht es wieder einmal deutlich: Wilde Tiere gehören nicht in Zoos gesperrt! Es macht keinen Unterschied, ob der Käfig etwas größer als der Durchschnitt ist oder ob ein Gehege einer afrikanischen Landschaft nachempfunden ist, die Tiere werden unnatürlich gehalten. Und warum? Weil Menschen Zoos besuchen, um zutiefst menschliche Bedürfnisse an den Tieren zu befriedigen: Gesucht wird Unterhaltung, Abwechslung, Exotik und, bei Raubtieren, etwas Gruseln aus sicherer Entfernung. Der von Zoobetreibern oft angeführte Effekt von , Informationsvermittlung′, besonders bei Kindern, geht an der Wirklichkeit vorbei. […]″

Bodo Peters

Ibbenbüren

Nach dem Vorkommnis im Zoo kommt wieder viel Kritik seitens der Tierschützer auf. Ich habe großen Respekt vor echten Tierschützern, solchen, die sich zum Beispiel das Elend zumuten, Lebendtiertransporte oder die Häutung noch lebender Tiere zu begleiten und diese zu filmen, um die Öffentlichkeit über solche Grausamkeiten aufzuklären und unser Konsumverhalten zu verändern. Keinen Respekt allerdings habe ich vor den naiven Schreihälsen, die sich dann, wenn die Nachricht zur Tötung eines , prominenten′ Zootieres durch die Republik geht, zu Wort melden. Das ist so einfach und so billig.

Ich lese Dinge wie , Erst wird der Bär gefangen gehalten und dann auch noch erschossen′. Die vermeintliche Gefangenschaft auf der wundervollen Bärenanlage im Osnabrücker Zoo hat der Bärin Tips ein Leben beschert, das vielleicht sogar viel angenehmer war als das Leben freier Artgenossen. Abgesehen davon, dass sie in der Wildbahn statistisch gesehen eventuell zu den über 50 Prozent der Eisbären gehört hätte, die schon vor dem ersten Verlassen ihrer Höhle als Jungtier sterben, die als Jungtiere nach Verlassen ihrer Geburtshöhle vor dem ersten Herbst sterben (oder zu den 85 Prozent, die keine zwei Jahre alt werden), ist es naiv zu glauben, dass ein wildes Tier sich täglich über seine Freiheit in der schönen Natur freut wie ein Kind in den Sommerferien. Nein, zum Leben in Freiheit gehören Hunger, Kämpfe, Verletzungen, Krankheiten, Stress und das häufige Erleben des elenden Sterbens der eigenen Jungen.

Und was das Erschießen betrifft: Sicher eine der schnellsten und angenehmsten Todesarten. Tips sitzt jetzt bestimmt nicht im Himmel und grämt sich, dass sie nicht mehr lebt. Die Einzigen, die jetzt zu Recht traurig sind, sind die Pfleger/- innen, die ein ihnen vertrautes Tier verloren haben. Diese Trauer kann jeder Haustierhalter nachvollziehen. Aber in dem Moment, als Tips starb, starben beziehungsweise verreckten noch Tausende andere Tiere viele davon für unseren Fleischkonsum, unseren Pelz am Kragen, unsere Krebsmedikamente, Hautcremes und unser Palmöl. Und noch mehr Tiere mussten im gleichen Moment lebendig leiden, zum Beispiel in engen Ställen: Kühe, Schweine, Hühner, Marderhunde [...].″

Stephanie Dietrich

Osnabrück

Es ist traurig, dass der Bär getötet wurde. Aber hätte man nicht zur Waffe gegriffen und ein Mensch wäre schwer verletzt oder sogar getötet worden, dann hätten alle den Mund weit aufgerissen. Vor allen Dingen die, die jetzt den Zoo Osnabrück verklagen wollen. Lächerlich!

Irmgard Beer

Osnabrück

Bildtext:
Taps hat seine Schwester verloren.

Foto:
David Ebener
Autor:
Bodo Peters, Stephanie Dietrich, Irmgard Beer


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