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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mobile Zukunft: Zehn kleine Projekte
 
Leuchtende Radwege und Fahrradboxen
Zwischenüberschrift:
Mobile Zukunft: Das sind die zehn kleinen Projekte für Osnabrück
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Wie kann neue, nachhaltige Mobilität in Osnabrück aussehen? Beim zweiten Mobilitätsforum von Stadt und Stadtwerken wurden zehn kleine Starterprojekte wie sichere Fahrradboxen am Kamp oder beleuchtete Radwege vorgestellt. Ein Novum: In Zukunft werden Vertreter aus der Lokalpolitik gemeinsam mit Mitarbeitern der Verwaltung oder der Stadtwerke Tandems bilden, um die einzelnen Projekte schneller umzusetzen. Beide Partner können davon profitieren″, so Frank Otte als Vorstand für Städtebau, Umwelt und Klimaschutz. Während Lokalpolitiker pragmatische Denkansätze einbrächten, könnten Mitarbeiter der Verwaltung helfen, sich im Dickicht der Verordnungen zurechtzufinden, und Hindernisse ausräumen.

Wie sieht Osnabrücks mobile Zukunft aus? Beim zweiten Mobilitätsforum, einer Initiative von Stadt und Stadtwerken, wanderten zehn konkrete Angebote aufs Tapet. Von Radwegen, die leuchten, und Stellplätzen, die blühen sollen.

Osnabrück. Beim ersten Mobilitätsforum im Dezember 2016 wurde die Blickrichtung bereits festgelegt: Mit einer neuen, nachhaltigen Verkehrspolitik lasse sich die Lebensqualität in der Stadt steigern, so der Tenor. Wenn es um Osnabrücks mobile Zukunft geht, dann muss man sich nicht zwangsläufig die Köpfe einschlagen″, machte Professorin Stefanie Bremer vom Stadtplanungsbüro orange edge zum Auftakt der zweiten Etappe am Donnerstag klar und klammerte das Thema Neumarkt bewusst aus: Das ist das Herz, da wollen alle mitreden, und die Emotionen kochen hoch.″

Statt der Großbaustellen präsentierte sie den 80 Interessierten im NOZ-Medienzentrum mit Projektpaten aus Politik, Verwaltung und von den Stadtwerken zehn Angebote, die von Haste bis Sutthausen etwas in Fahrt bringen sollen. Wir machen nicht viel mit Papier. Man muss irgendwann auch einfach mal anfangen.″ Applaus.

Leuchtende Radwege am Rosenplatz: Fluoreszierende Streifen sollen Radwege im Dunkeln erkennbar machen. Wenn sich der Pilot am Rosenplatz bewährt, wäre das ein Leuchtsignal, das die Stadt auch an anderen Stellen erhellen könnte.

Fahrradboxen am Neumarkt und am Kamp: Am Kamp können wir den Nullraum unter der Treppe optimal für sichere Anlagen nutzen″, so Bremer. Es gebe immer mehr Menschen, die teure Räder besäßen und diese auch sicher abstellen möchten. Wenn der Stall erst einmal da ist, wird der neue Drahtesel vielleicht öfter in die Stadt bewegt? Die beiden Standorte werden als einzelne Projekte gezählt.

VOS-Pilot: Städte wie New York, Tokio oder Hamburg entwickelten Apps, um ihre Mobilitätsangebote besser zu vernetzen. Ich finde es toll, dass man in Osnabrück so etwas auch angeht. Vernetzen ist das A und O″, sagte Bremer. Viele neue Angebote scheiterten an missglückter Kommunikation, nicht am Angebot selbst.

Jobticket: Das Angebot sei bei vielen Betrieben nicht bekannt. Das Ticket, mit dem Unternehmen ihren Mitarbeitern vergünstigte Angebote machen können, soll nun besser beworben und an Personal- und Betriebsräte herangetragen werden.

Carsharing-Angebot in Wüste und Katharinenviertel: Bisher standen die Autos da, wo wir die Flächen hatten″, sagte Frank Otte als Vorstand für Städtebau, Umwelt und Klimaschutz. Nicht optimal. Sie müssen dorthin, wo die Menschen sind.″ Mit Katharinenviertel und Wüste setzt die Planung jetzt auf sehr dichte Quartiere.

Stellflächen an der Dielingerstraße und Parking Day: Blumen, Sofas, Tische raus und dort Kaffee trinken, wo sonst Autos stehen. Wie wäre es, aus Parkplätzen einfach mal vorübergehend eine kleine Oase zu machen?″, so Bremer über den Parking Day. Zwei Stellplätze müssten dafür allerdings hergegeben werden. Ja, aua, ich weiß, das tut weh″, sagte Bremer.

Pedelec-Verleihsystem: Nicht jeder will gleich ein E-Bike kaufen. Viele wollen es vielleicht nur ausprobieren″, so Bremer. Der Verleih muss in der Umsetzung möglichst einfach sein.″ Ein Angebot, das Verkehrspolitik mit Wirtschaftsförderung verzahne.

Park& ride-Angebot: Viele, die außerhalb parken, zum Beispiel in Nahne, wollen mit einem Direktshuttle in die Stadt gebracht werden, hieß es. Ist das möglich? Wird geprüft. Die Angebote im ÖPNV sollen ja nicht nur wie in Haste elektrifiziert werden, sie sollen auch besser, schneller, umweltfreundlicher werden″, so Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes.

Mobilitätsstationen in Sutthausen und Haste: Wie komme ich weiter? Welche Fortbewegungsmöglichkeiten habe ich in meiner Umgebung? Die Stationen sollen helfen, die neue Welt der Mobilitätsangebote schnell und einfach zu entdecken.

Ein Novum: Jedes der zehn Projekte wird von einem Tandem einem Team aus einem Lokalpolitiker und einem Mitarbeiter der Verwaltung oder der Stadtwerke begleitet. Beide Partner können davon profitieren″, so Otte. Während Lokalpolitiker pragmatische Denkansätze einbrächten, könnten Mitarbeiter der Verwaltung helfen, sich im Dickicht der Verordnungen zurechtzufinden. Beim nächsten Treffen soll festgezurrt werden, wann die Projekte realisiert werden und was sie konkret kosten. Das Geld für Fahrradboxen ist schon eingestellt″, sagte Otte.

Mehr zum Thema auf noz.de/ os

Bildtext:
ahrräder abstellen? Ja. Aber wohin mit den teuren Modellen? Unter der Treppe am Kamp/ Nikolaiort sollen sichere Fahrradboxen eingerichtet werden.

Foto:
Michael Gründel

Kommentar:

Neu gepeilt

Ja sicher, diese kleinen Projekte sind nur Trippelschritte auf dem Weg zu einer neuen Mobilität. Aber: Es sind immerhin Schritte. Leuchtende Radwege unterstreichen auch jenseits des Asphalts: Achtung, hier sind Verkehrsteilnehmer, die wichtig sind. Die Projekte sind eine Möglichkeit, die Einbahnstraße, die in unseren Köpfen zementiert ist, aufzubrechen.

Das Auto nimmt dabei eine tragische Rolle ein. Für viele ist es noch immer Freiheit auf Rädern. Ein Gefühl, das jahrzehntelang durch eine autogerechte Verkehrspolitik betankt wurde. Dabei gibt uns gerade das Auto so leicht zu verstehen, was stört: Es verschmutzt die Luft, lärmt und verdrängt die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Trotzdem fahren wir. Wo fehlen wirklich Alternativen und wo am Ende nur der Wille, sich umweltfreundlich fortzubewegen? Der Mobilitätskompass ist für Osnabrück eine Chance, Defizite auszuloten und die Peilrichtung zu ändern hin in Richtung Lebensqualität. Dass das am Ende nicht ohne Rückenwind von Stadt, Land und Bund geht, muss allen klar sein.
Autor:
asp
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