User Online: 2 |
Timeout: 03:55Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum steigt die Zahl der Drogentoten?
Zwischenüberschrift:
Studenten der Hochschule analysieren Ursachen und befragen Fachleute
Artikel:
Originaltext:
In
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
sind
von
Juli
2015
bis
Juli
2016
insgesamt
22
Personen
nach
Drogenmissbrauch
gestorben
–
fast
dreimal
so
viele
wie
im
Vorjahreszeitraum.
Studenten
der
Hochschule
Osnabrück
haben
die
Ursachen
für
den
dramatischen
Anstieg
erforscht.
Osnabrück.
„
Mit
22
Drogentoten
haben
wir
leider
einen
traurigen
Höhepunkt
erreicht.
Seit
Erfassung
der
Daten
sind
nie
zuvor
so
viele
Abhängige
in
der
Region
Osnabrück
verstorben″,
erklärte
Uwe
Schwichtenberg,
Leiter
des
suchtmedizinischen
Zentrums
der
Ameos-
Klinik,
im
vergangenen
Sommer.
Die
Gründe
für
diese
Entwicklung
sind
vielfältig.
Um
welche
es
sich
im
Einzelnen
handelt,
haben
die
Studenten
in
einer
halbstündigen
Hördokumentation
zusammengetragen,
die
sie
jetzt
in
der
Hochschule
vorstellten.
Darin
kommen
mehrere
Fachleute
aus
der
Region
zu
Wort.
Auch
Schwichtenberg.
„
Suchtkranke
werden
immer
älter,
gleichzeitig
wird
der
Mischkonsum
immer
größer″,
stellt
der
Ameos-
Chef
im
Interview
mit
den
Studenten
fest.
Nicht
zu
vernachlässigen
seien
die
verunreinigten
Substanzen,
die
häufig
mit
Sand,
Salz,
Blei
oder
sogar
Quecksilber
gestreckt
würden,
sowie
die
unhygienischen
Zustände,
in
denen
Abhängige
die
Drogen
konsumierten.
Jürgen
Rogowski,
ebenfalls
Arzt
am
Osnabrücker
Ameos-
Klinikum,
pflichtet
bei:
„
Viele
Patienten
sind
von
mehreren
Substanzen
gleichzeitig
abhängig.
Wenn
man
Alkohol,
Medikamente
und
Drogen
mischt,
dann
kommt
es
häufiger
zu
Überdosierungen.″
Zunehmend
missbraucht
werde
das
Arzneimittel
Lyrica,
laut
Hördoku
„
Schwarzmarkt-
Medikament
Nummer
eins″.
Es
wird
normalerweise
bei
Erkrankungen
des
Nervensystems,
bei
Epilepsie
oder
Angststörungen
eingesetzt
(siehe
auch
den
weiteren
Bericht
auf
dieser
Seite)
.
Besonders
gefährlich
seien
jedoch
die
frei
verfügbaren
„
Legal
Highs″:
Substanzen,
die
sich
auf
die
Psyche
des
Menschen
auswirken
und
in
Form
von
Kräutermischungen,
Badesalzen
oder
Ecstasy
auf
dem
Markt
erscheinen.
Aber
was
bedeutet
der
sprunghafte
Anstieg
der
Drogentoten
in
Osnabrück
für
die
Zukunft?
Möglicherweise
nicht
viel.
So
meint
etwa
Jens
Kirchhoff
von
der
Caritas-
Suchtberatung,
der
traurige
Rekord
aus
dem
Jahr
2016
sei
ein
„
Ausrutscher″,
der
sich
durch
den
Konsum
multipler
Substanzen
sowie
durch
Folgeerkrankungen
erklären
lässt.
„
In
diesem
Jahr
wird
es
wahrscheinlich
wieder
weniger
Drogentote
geben.″
Ähnlich
denkt
Norman
Zipplies
vom
Café
Connection,
einem
niedrigschwelligen
Drogenhilfe-
Angebot
des
Diakonischen
Werks.
Durchschnittlich
würden
zwischen
10
und
13
Personen
pro
Jahr
wegen
Drogenkonsums
sterben,
erklärte
er.
Anderer
Ansicht
ist
hingegen
Ameos-
Arzt
Rogowski,
der
den
plötzlichen
Anstieg
der
Drogentoten
nicht
als
einmaliges
Ereignis
betrachtet
und
eine
Veränderung
der
Drogenpolitik
erwartet.
„
Es
wird
noch
einiges
auf
uns
zukommen
–
gerade
mit
Substanzen,
die
eher
im
Osten
hergestellt
werden,
wie
zum
Beispiel
Crystal
Meth.″
Um
dem
Negativtrend
entgegenzuwirken,
plädieren
die
Experten
in
der
Hördoku
für
einen
Ausbau
von
Präventionsmaßnahmen,
damit
langjährige
Drogenabhängige
aufgeklärt
und
unterstützt
werden.
Dazu
zählen
die
Fachleute
eine
Reha
sowie
Wohnangebote
und
Rückzugsorte.
„
Ich
halte
die
Einrichtung
von
Konsumräumen
für
äußerst
sinnvoll,
da
sie
die
Möglichkeit
von
Überdosierungen
im
öffentlichen
Raum
reduzieren″,
sagt
Wolfgang
Schneider
vom
Institut
zur
Förderung
qualitativer
Drogenforschung
(Indro)
in
Münster.
Dadurch
könne
der
Konsum
unter
hygienischen
Bedingungen
gewährleistet
werden.
Außerdem
sei
es
notwendig,
über
die
Legalisierung
bestimmter
Substanzen
nachzudenken.
So
könnten
Anbau,
Abgabe
und
Konsum
von
Drogen
staatlich
kontrolliert
und
entkriminalisiert
werden.
„
Wenn
jemand
Schmerzen
hat
und
es
ihm
hilft,
soll
er
doch
einen
Joint
rauchen″,
findet
Ameos-
Arzt
Rogowski.
Voraussetzung
dafür,
ergänzt
Indro-
Experte
Schneider,
seien
allerdings
eine
Kennzeichnung
des
Wirkstoffgehalts
sowie
die
Einrichtung
von
Abgabezentren,
die
nach
dem
Coffeeshop-
Modell
in
den
Niederlanden
umgesetzt
werden
könnten.
Die
Audiodokumentation
kann
auf
der
Internetseite
der
Hochschule
unter
der
Adresse
hs-
osnabrueck.de
angehört
werden
(Suchbegriff:
„
Drogenschicksale″)
.
Bildtext:
Suchtmediziner
Uwe
Schwichtenberg
(rechts)
vom
Ameos-
Klinikum
und
Conrad
Tönsing
vom
Osnabrücker
Caritasverband
erklärten
die
Gründe
für
den
Negativtrend
in
der
Hasestadt.
Foto:
David
Ebener
Autor:
André Pottebaum