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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Für Demokratie und soziale Sicherheit
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Kommentar Gebt den Sonntag frei! von Burkhard Ewert mit Bezug auf den Artikel Verkaufsoffene Sonntage stehen auf der Kippe″ (Ausgabe vom 24. März) erhielten wir die Zuschrift von Frederick Heidenreich, Sekretär der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Osnabrück.

In seinem Kommentar [. . .] fragt Burkhard Ewert, wem die Gewerkschaft Verdi , eigentlich helfen′ wolle. Zunächst einmal hilft der arbeitsfreie Sonntag den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Geschäften und Läden, die ihre Freizeit gemeinsam mit anderen gestalten können, um sich zu treffen, miteinander zu spielen, zu reden etwas gemeinsam zu unternehmen. Er hilft zum Beispiel auch engagierten Ehrenamtlichen in den Sportvereinen, einen geregelten Spielbetrieb durchzuführen, oder in Kulturvereinen, um Veranstaltungen, wie Theateraufführungen oder Konzerte, zu organisieren. Der arbeitsfreie Sonntag hilft darüber hinaus all denen, die befürchten müssen, dass in der Zukunft von ihnen Arbeitsleistung am Sonntag erwartet wird, wie den Beschäftigten in Kindergärten und Schulen, da ja die Kinder der am Sonntag arbeitenden Menschen betreut werden müssen.

Oder auch Beschäftigten in anderen Wirtschaftsbereichen. Wenn Waren am Sonntag verkauft werden, müssen sie auch am Sonntag hergestellt und transportiert werden dürfen. Zudem hilft er auch jenen, die am freien Sonntag durch eine gemeinsame Freizeitgestaltung in Familie oder Freundeskreis regenerieren und sich erholen können, um in der Folgezeit ihre Arbeitskraft zum Wohl des Unternehmens einzusetzen.

Verdi und alle, die sich für den freien Sonntag engagieren, helfen der Demokratie und der sozialen Sicherheit im Land. Das Bundesverwaltungsgericht hat am 1. Dezember 2009 festgestellt, dass , ein wirtschaftliches Interesse der Verkaufsstelleninhaber für eine Ausnahme von der Sonntagsruhe ebenso wenig ausreichend ist wie ein Erwerbsinteresse potenzieller Kunden′. In einem Rechtsstaat müssen sich auch die Länder und Kommunalverwaltungen an die aktuelle Rechtsprechung halten. Langfristig würde der Sonntag zum Regelarbeitstag, dann gibt es vielerorts kaum noch ehrenamtliches Engagement in Parteien, Verbänden, Gemeinden und Kirchen, und die Menschen hätten erst recht keine Zeit mehr, an diesem Tag einzukaufen. Wenn der Kommentator zweimal die Frage stellt, wem Verdi eigentlich helfen will, suggeriert das zugleich im Umkehrschluss die Feststellung, dass die Gewerkschaft vielen anderen, namentlich allen Konsumwilligen, damit schadet. Und das sieht unsere Rechtsprechung, Gott sei Dank, anders.″

Frederick Heidenreich

Osnabrück

Bildtext:
Umstritten: verkaufsoffene Sonntage in Städten und Gemeinden. Symbolfoto: dpa

Foto:
dpa
Autor:
Frederick Heidenreich


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