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1.
Erscheinungsdatum:
26.06.1867
aus Zeitung:
Osnabrückische Anzeigen/ OA
Inhalt:
Eine
gemeinschaftliche
Sitzung
der
städtischen
Kollegien:
Vor
dem
Heger
Tor
werden
Baugesuche
genehmigt.
Im
Bereich
Augustenburg
sollen
Mietshäuser
für
Arbeiter
entstehen.
Die
üblen
Zustände
und
überhöhte
Mieten
werden
beklagt.
Überschrift:
Gemeinsch. Sitzung der städt. Collegien.
Zwischenüberschrift:
Dienstag den 25. Juni
Artikel:
Originaltext:
1.
Statut
der
Realschule
und
aufstellung
von
Lehrern
an
deeselben.
Bei
den
neulich
gefaßten
Beschlüssen
hat
in
zwei
Puncten
eine
Meinungsverschiedenheit
zwischen
Magistrat
und
Bürgervorsteher-
Collegium
sich
ergeben,
und
muß
nun
nach
§
7
Städteortnung
eine
nochmalig
Abstimmung
stattfinden.
Es
handelt
sich
zunächst
um
die
Zusammensetzung
des
Lehrer-
Collgiums.
Da
ist
seiten
der
Bürgervorsteher
bei
Stimmemgleichheit
durch
Entscheidung
des
Wortführers
beschlossen
worden,
1/
3
der
Lehrer
an
dieser
consessionlosen
Schule
müsse
einer
bestimmten
Consession
angehören.
Der
magistrat
hat
dagegen
gestimmt,
und
will
freie
Hand
in
der
Wahl
der
Lehrer
aus
beiden
Consessionen
behalten,
nur
nach
dem
Maß
der
Tüchtigkeit
sich
richtend.
Da
zwei
verreist
gewesene
Bürgervorsteher
wieder
zurückgekehrt
und
heute
anwesend
sind
(Fr.
Schultze
und
Dreyer)
;
diese
aber
auf
der
Seite
des
Magistrats
treten;
so
ist
damit
der
Antrag
wegen
des
Drittels
abgelehnt.
Die
zweite
Meinungsverschiedenheit
bezog
sich
aud
die
Zusammensetzung
der
Schul-
Commission,
und
findet
auch
hier
eine
Einigung
dahin
statt,
daß
diese
Commission
aus
drei
Mitgliedern
des
Magistrats,
drei
Bürgervorstehern,
dem
Director
der
Anstalt
und
den
Religionslehrern
(1
Protestant,
1
Katholik,
eventuell
1
Israelit)
bestehen
soll.
Zum
Schluß
ersucht
Bürgermeister
Miquel
das
Bürgervorsteher-
Collegium
um
baldige
Wahl
einer
Commission
von
Mitgliedern
nach
Maßgabe
der
zahl
der
Magistratspersonen,
deren
Aufgabe
sein
soll,
in
den
nächsten
14
Tagen
mit
dem
Magistrat
gemeinschaftlich
die
Lehrer
der
Anstalt
zu
wählen,
ohne
die
höhrern
Orts
nachzusuchende
Genehmigung
des
Statuts
abzuwarten.
2.
Feststellung
von
Baulinien
vor
dem
Hegerthore
und
Bausachen
in
der
Feldmark.
Maurermeister
Geisler
hat
beantragt,
am
Fahrweg
nach
der
Blumenhalle
am
vormals
Blatzschen
Garten
in
der
Nähe
der
eisernen
Hand
eine
Arbeiterwohnung
für
sechs
Familien
zu
erbauen.
Der
Magistrat
hat
ihn´m
die
Baulinie
vorgeschrieben,
und
die
künftige
Straße,
falls
eine
solche
entstehen
sollte,
nach
Maßgabe
der
freilich
nicht
genehmigten
Bauordnung
zu
40
Fuß
festgesetz.
Der
Bau
wird
genehmigt.
3.
Verkauf
von
Bauplätzen
auf
der
Augustenburg.
Bürgermeister
Miquel
spricht
über
diesen
Gegenstand
mit
großer
Ausführlichkeit
und
im
Interesse
des
Arbeiterstandes,
dessen
er
sich
mit
aller
Wärme
annimmt.
Es
ist
eben
im
Interesse
dieses
Standes
schon
früher
von
beiden
Collegien
beschlossen
worden,
daß
Gesellschaften,
welche
sich
aus
Humanitätsgründen
zum
Bau
von
gefunden
und
billig
zu
vermiethenden
Arbeiterwohnungen
verpflichten
wollen,
der
Grund
und
Boden
auf
der
Augustenburg
bis
zu
5
..
abwärts
für
die
Quadratruthe
abgelassen
werden
soll.
In
der
Thal
hat
das
schon
zu
zwei
Neubauten
geführt,
deren
eine
von
der
Lage,
die
andre
von
der
Armen-
Commission
unternommnen
worden
ist:
vielleicht
wird
die
Freimauerloge
auch
noch
ein
zweites
Gebäude
ausführen
lassen.
Es
ist
unglaublich,
wie
groß
die
Noht
der
Arbeiter
ist,
wenn
sie
Wohnungen
suchen,
welche
enorme
Miethpreise
sie
zahlen
müssen,
und
wie
viele
Bedürfnisse
unbefriedigt
bleiben.
Erklären
läßt
sich
dies
aus
dem
mangelhaften
Verhältnis
der
Neubauten
zu
dem
raschen
Anwachs
der
Bevölkerung
Osnabrücks
in
den
letzten
jahren;
während
früher
durchschnittlich
9
Personen
auf
ein
Haus
gerechnet
wurden,
ergibt
der
Durchschnitt
gegenwärtig
19
Personen.
Die
Noth
hat
den
Höhepunkt
erreicht;
es
scheint
daher
eine
Pflicht
der
städtischen
Verwaltung
zu
sein,
daß
der
Anbau
von
Arbeiterwohnungen
ganz
entschieden
begünstigt
werde,
um
wieder
gut
zu
machen,
was
das
frühere
beklagenswerthe
System
verdorben
hat,
welches
den
Anbau
in
der
Feldmark
beschränkte.
Nachdem
dieses
System
zum
Glücke
aufgehört
hat,
ist
dreierlei
zu
thun,
um
der
vorhandenen
Noth
abzuhelfen:
1.
es
müssen
stets
Straßen
in
der
Feldmark
offengelegt
werden;
2.
der
Magistrat
muß
auch
in
der
Stadt
durch
neue
Straßen
die
Erwerbung
von
Bauplätzen
ermöglichen,
wie
das
am
Pottgraben
bereits
geschehen
ist,
vielleicht
auch
auf
der
Rosenbleiche
und
den
Corsicaschen
Gründen
demnächst
noch
geschehen
kann;
3.
hat
der
Magistrat
sich
zur
Aufgabe
zu
machen,
daß
der
Anbau
neuer
Arbeiterwohnungen
durch
Herleihung
aus
der
Sparkasse
erleichtert
werde.
Man
hat
wohl
gefürchtet,
die
Augustenburg
liege
zu
entfernt
für
Arbeiterfamilien;
davon
hat
aber
die
Erfahrung
das
Gegentheil
ergeben,
da
das
von
der
Loge
erbaute
Haus
sehr
gut
vermiethet
ist
(meist
an
Bauhandwerker,
zuverlässige
Miether)
und
das
Capital
sich
mit
5%
verzinst.
Seitdem
wird
der
Bürgermeister
von
Leuten
überlaufen,
die
sich
gern
in
das
noch
nicht
fertige
Haus
der
Armen-
Commission
einmiethen
wollen,
wohl
wissend,
daß
sie
nächsten
Michaelis
ohne
Wohnung
sein
werden.
Es
scheint
daher
zweckmößig,
den
früheren
Beschluß,
wonach
nur
an
Gesellschaften
der
Boden
für
5
..
per
..
R.
verkauft
werden
sollte,
wieder
aufzuheben
und
ihn
dahin
zu
erweitern,
daß
auch
an
Privatpersonen
Bauplätze
an
der
Augustenburg
zu
demselben
Preise
(d.
h.
bis
auf
5
..
herunter)
abgelassen
werden.
Der
Versuch,
durch
eine
Actiengesellschaft
auf
den
Anbau
neuer
Wohnungen
zu
wirken,
hat
bis
dahin
wegen
gar
zu
großer
Meinungsverschiedenheiten
ein
Resultat
nicht
erzielen
können,
und
doch
muß
etwas
geschehen,
wenn
man
bedenkt,
daß
z.
B.
jemand,
der
ein
Haus
für
1000
..
gekauft
hat,
jetzt
in
demselben
frei
wohnt
und
noch
obendrein
100
..
Miethe
aus
dem
Hause
bezieht.
Es
muß
etwas
geschehen,
wenn
man
bedenkt,
daß
aus
schlechten,
dumpfen,
feuchten
Wohnungen
Krankheiten
hervorgehen,
wenn
man
bedenkt,
daß
in
denselben
die
Arbeiterkinder
mit
ihren
bleichen
Gesichtern
als
lebendige
Zeugen
der
groß
gewordenen
Wohnungsnoth
zur
Hülfe
auffordern.
Nachdem
Bürgervorsteher
Teincken
an
den
feuchten
Boden
der
Augustenburg
erinnert,
der
Bürgermeister
aber
nachgewiesen
hat,
daß
derselbe
seiner
hohen
Lage
wegen
sich
durch
Drainirung
sehr
gut
trocken
legen
lasse;
nachdem
Wortführer
Graff
ein
Bedenken
geäußert,
ob
durch
den
Verkauf
des
Bodens
an
Privatleute
nicht
der
ursprüngliche
Zweck,
billige
Wohnungen
herzustellen,
verloren
gehe,
der
Bürgermeister
aber,
auf
den
Zusammenhang
vo
Angebot
und
Nachfrage
sich
stützend,
aus
dem
Entstehen
möglichst
vieler
Wohnungen
eine
Herabdrückung
der
Miethpreise
mit
Zuversicht
erwartete;
nachdem
endlich
Senator
Dreinhöfer
den
magistratsseitigen
Antrag
durch
den
Hinweis
befürwortet
hatte,
daß
in
naher
Zukunft
wieder
drei
bedeutende
Etablissements
in
unsrer
Stadt
die
Zahl
der
Arbeiter
vermehren,
Beamte
und
Millitärs
aber
die
Nachfrage
nach
Wohnungen
erhöhen
würden:
gab
der
Bürgermeister
noch
die
Zusicherung,
daß
beim
Verkaufe
von
Grundstücken
der
Augustenburg
den
Käufern
die
Verpflichtungauferleg:
werden
solle,
bei
Vermeidung
einer
Concentionalstrafe
binnen
bestimmter
Frist
geeignete
Arbeiterwohnungen
herzustellen,
und
wurde
hierauf
der
Antrag
des
Magistrat
einhellig
genehmigt.
Eine
kurze
vertrauliche
Sitzung
unterbrach
die
öffendliche
Verhandlungen,
wonach
denn
eine
evangelische
Sitzung
folgte.
(Schluß
folgt.)