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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Energie-Weltrekord geknackt
Zwischenüberschrift:
Standradfahrer laden E-Auto in 24 Stunden auf – 130,7 Kilometer zurückgelegt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Oldenburger Energieweltrekord ist geknackt. Das Elektroauto, das mehr als 2500 Teilnehmer in 24 Stunden über Standräder aufgeladen hatten, fuhr 130, 7 Kilometer. Gestartet sind die Radler am Freitag.

Osnabrück. Menschen in Radlermonturen drängten sich am Freitagabend um die 120 Standräder in der VW-Lagerhalle im Osnabrücker Industriegebiet. Es war schon stickig, obwohl der Weltrekordversuch noch nicht begonnen hatte. Auf einmal ertönte dramatische Musik, der Countdown setzte ein. Wer auf keinem Rad Platz nahm, zog sich zurück. Drei, zwei, eins: Um Punkt 20 Uhr traten alle Fahrer gleichzeitig in die Pedale, während Fitnessstudio-Musik erklang und das Licht bis auf bunte Scheinwerfer erlosch.

Ab dann waren die Standräder 24 Stunden lang besetzt. In dieser Zeit sollten die Teilnehmer so viel Energie erzeugen, dass ein VW-Elektroauto mehr als 120, 1 Kilometer fährt, um den Rekord aus Oldenburg zu schlagen. Angetreten waren die insgesamt 2648 Radler teils in privaten Teams, teils als Mitarbeiterschaften aus Unternehmen.

Einer der Teilnehmer war der Paderborner Manfred Albrecht. Mit nur einer anderen Person teilte er sich ein Fahrrad das bedeutete, dass er zwölf Stunden fahren musste. Vorschlafen, trainieren, dann passt es″, sagte der 58-Jährige locker.

Als wahrscheinlich jüngste Teilnehmerin startete die 12-jährige Tabea. Sie erklärte: Ich stelle den Widerstand, also die Gänge des Standrads, nicht so stark ein.″ Schließlich musste sie mit dem Dreier-Team ihrer Familie acht Stunden durchhalten. Trainiert habe ich aber nicht extra, ich habe das schon einmal gemacht″, sagte sie.

Unter dem Klatschen der Zuschauer gaben die Sportler kurz vor Schluss noch einmal alles. Ist Osnabrück vor Oldenburg?″, fragte Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, bevor er sich mit dem Osnabrücker Landrat Michael Lübbersmann in das E-Auto setzte und losfuhr. Seine Strategie: Auf der Autobahn fahren, in der Stadt verbraucht man zu viel Energie.″ Um kurz nach halb elf kehrten die Politiker in die Halle zurück. Umringt von Menschen, verkündete der Rekordrichter Olaf Kuchenbecker das Ergebnis: 130, 7 Kilometer legte das Auto zurück neuer Rekord.

Mehr Spenden als vor zwei Jahren in Oldenburg kamen ebenfalls zusammen: über 13 500 Euro. Der Betrag setzt sich unter anderem zusammen aus den Teilnahmegebühren sowie den Speisen und Getränken, die während des Events verkauft wurden. Er geht an den Förderverein Gecko des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück, der Klinikclowns finanziert.

Ganz überraschend kam der neue Weltrekord nicht: Die Batterien des E-Autos waren laut Anzeige zu 99, 79 Prozent aufgeladen. Vor zwei Jahren seien es lediglich 88 Prozent gewesen, erinnert sich Pandelis Doulas, der beide Male mitfuhr.

Für den Organisator Ralph Butzin ist es eher eine Rekordverbesserung, denn er veranstaltete auch die Aktion in Oldenburg. Auf einer Pressekonferenz Mitte März kündigte er an, dass er einen möglichen Osnabrücker Rekord selbst nicht mehr brechen wolle. Butzin dankte den Teilnehmern, dem VW-Werk und der Jade-Hochschule, die sich um die Technik kümmerte. Dann hielt er den Eintrag ins Rekordbuch hoch: Stellvertretend für euch! Bei den Radlern war noch nicht Schluss. Christian Voss erklärte: Erst mal duschen, ein bisschen ausruhen und dann Bier trinken auf der Abschlussfeier.″

Bildergalerien und ein Video von der Aktion www.noz.de/ os

Bildtext:
Organisator Ralph Butzin feuerte immer wieder die 2648 Teilnehmer von der Bühne aus an.

Die letzten Minuten vor Abfahrt des Autos

Zusammen zum Weltrekord: Landrat Michael Lübbersmann, Minister Olaf Lies (am Steuer).

Fotos:
Swaantje Hehmann
Autor:
Vincent Buß


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