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1.
Erscheinungsdatum:
29.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrücker Friedensgespräch über Erinnerungskultur
Zwischenüberschrift:
Journalistin Beate Klarsfeld zu Gast im Osnabrücker Schloss
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
sollen
sich
die
Deutschen
heutzutage
an
ihre
Geschichte,
insbesondere
die
Zeit
des
Nationalsozialismus,
erinnern?
Diese
Frage
diskutierten
eine
bekannte
Journalistin,
ein
Historiker
und
ein
Politiker
am
Dienstagabend
beim
zweiten
Friedensgespräch
im
Osnabrücker
Schloss.
Viele
Besucher
waren
gekommen,
um
die
Journalistin
Beate
Klarsfeld
zu
sehen,
sprachen
vor
Beginn
des
Gesprächs
über
die
Ohrfeige,
die
Klarsfeld
1968
dem
damaligen
Bundeskanzler
Kurt
Georg
Kiesinger
verpasst
hatte
–
dessen
frühere
Tätigkeit
im
NS-
Außenministerium
hatte
die
Journalistin
publik
gemacht
und
verurteilt.
Zunächst
widmeten
sich
die
Gesprächsteilnehmer
ihrem
jeweils
persönlichen
Blick
auf
die
deutsche
Erinnerungskultur.
Klarsfeld
erinnerte
an
den
Bundeskanzler
„
mit
der
Nazivergangenheit″.
Viel
mehr
als
Gleichgültigkeit
habe
diese
Personalie
damals
nicht
hervorgerufen.
„
Eine
echte
Zäsur
musste
her″,
erinnerte
sich
Klarsfeld.
Die
Ohrfeige
sei
auf
jeden
Fall
eine
Gewalttat
gewesen.
Aber
sie
habe
auf
der
anderen
Seite
ihr
Leben
für
diese
Aktion
aufs
Spiel
gesetzt,
sagte
die
Journalistin,
die
sich
mit
ihrem
Mann
jahrzehntelang
für
die
juristische
Verfolgung
von
NS-
Verbrechern
eingesetzt
hatte.
Zuletzt
warnte
sie
vor
der
AfD.
„
Wenn
die
AfD
an
die
Macht
kommt,
wird
es
keine
Gedenkstätten
mehr
geben.″
Der
langjährige
Bundestagsabgeordnete
und
ehemalige
Pastor
Markus
Meckel
blickte
aus
der
Perspektive
eines
DDR-
Bürgerrechtlers
zurück.
Meckel
hatte
1989
mit
anderen
die
Sozialdemokratische
Partei
in
der
DDR
gegründet.
Er
knüpfte
an
Klarsfelds
Vortrag
an.
Die
Wiedervereinigung
sei
schließlich
unter
anderem
deswegen
akzeptiert
worden,
weil
Deutschland
sich
so
intensiv
mit
seiner
Vergangenheit
auseinandergesetzt
habe.
Er
warb
dafür,
diese
Erinnerungskultur
auch
auf
kommunistische
Verbrechen
auszudehnen.
„
Wenn
es
um
NS-
Verbrechen
geht,
haben
wir
einen
Konsens,
wenn
es
um
den
Kommunismus
geht,
sind
wir
weit
entfernt
davon″,
kritisierte
Meckel.
Das
liege
daran,
dass
man
in
Deutschland
mit
der
DDR
nur
einen
kleinen
Teil
des
Sozialismus
im
Blick
habe.
„
Stalin
hat
vor
allem
Menschen
in
der
Sowjetunion
ermordet.
Das
ging
auch
in
die
Millionen.″
Er
halte
diesen
Vergleich
für
wichtig,
sagte
Meckel.
Dabei
dürften
weder
die
Verbrechen
der
Nationalsozialisten
relativiert
noch
diejenigen
der
Kommunisten
bagatellisiert
werden.
Zuletzt
analysierte
der
Göttinger
Historiker
Bernd
Weisbrod
die
Erinnerungskultur.
„
Das
viel
beschworene
Verschwinden
der
Zeitzeugen
führt
nicht
zu
einem
Vergessen″,
prognostizierte
Weisbrod.
„
Wir
haben
ihr
Zeugnis
in
zahlreichen
Lebensberichten,
in
Tausenden
Videos.″
Dabei
gehe
es
um
diejenigen,
die
die
Toten
bezeugen
konnten,
nicht
um
Betroffenheitszeugen,
die
in
fernsehgerechten
Häppchen
präsentiert
würden.
Dabei
bestehe
die
Gefahr
der
„
Mythisierung
und
Banalisierung″
des
Gedenkens.
In
der
anschließenden
Gesprächsrunde
hakte
Politikwissenschaftler
Roland
Czada
vor
allem
bei
Details
aus
den
Vorträgen
nach.
Im
Anschluss
daran
dankte
die
ehemalige
Osnabrücker
Bürgermeisterin
Karin
Jabs-
Kiesler
dem
Göttinger
Historiker
für
seine
Einschätzung
zu
den
Zeitzeugen
und
verwies
auf
die
umfangreiche
Gedenkkultur
in
Osnabrück.
Was
all
das
für
jüngere
Generationen
bedeutet,
blieb
dagegen
weitgehend
offen.
Weitere
Berichte
auf
www.noz.de
Bildtext:
Vor
allem
die
Aussagen
des
Historikers
Bernd
Weisbrod
(rechts)
stießen
auf
Interesse.
Der
Professor
diskutierte
mit
Politikwissenschaftler
Roland
Czada,
Journalistin
Beate
Klarsfeld
und
Politiker
Markus
Meckel
(von
links)
.
Foto:
Hehmann
Autor:
Stefanie Witte