User Online: 2 |
Timeout: 10:15Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zirkus Knie kommt mit wilden Tieren
Manege frei für Wildtierzirkusse
Zwischenüberschrift:
OVG bestätigt Rechtswidrigkeit eines kommunalen Verbots – Zirkus Knie kommt Ende Mai
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Trotz
eines
Ratsbeschlusses
von
2015,
der
Wildtiernummern
im
Programm
verhindern
soll,
schlägt
auch
in
diesem
Jahr
wieder
ein
Wildtierzirkus
in
Osnabrück
seine
Zelte
auf.
Vom
27.
bis
29.
Mai
gastiert
der
Zirkus
Charles
Knie
an
der
Halle
Gartlage
–
und
bringt
unter
anderem
Zebras
und
Kängurus
mit.
Beides
Exoten,
die
eigentlich
nie
mehr
eine
Manege
in
der
Stadt
hätten
betreten
sollen.
Doch
Zirkus
Knie
erhielt
die
Zusage,
bevor
der
Rat
sein
Wildtierverbot
für
Zirkusaufführungen
verhängte.
Das
bestätigte
die
Osnabrücker
Herdbuch-
Gesellschaft
als
Pächterin
der
Halle
Gartlage
am
Dienstag
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Außerdem
hat
der
Zirkus
das
Gesetz
auf
seiner
Seite:
Denn
auch
das
Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
hält
ein
kommunales
Wildtierverbot
für
rechtswidrig.
Das
Wildtierverbot
für
Zirkusaufführungen
in
Osnabrück
erweist
sich
als
Papiertiger.
Mit
Charles
Knie
kommt
Ende
Mai
erneut
ein
Wildtierzirkus
in
die
Stadt.
Osnabrück.
Im
Internet
wirbt
Zirkus
Knie
für
fünf
Vorstellungen
an
der
Halle
Gartlage
vom
27.
bis
29.
Mai
2017.
Außerdem
soll
es
am
Premierentag
eine
Tierschau
geben:
Zu
sehen
gibt
es
um
die
100
Tiere
aus
30
verschiedenen
Arten,
darunter
Zebras
und
Kängurus.
Beides
Exoten,
die
eigentlich
nie
mehr
eine
Manege
in
Osnabrück
hätten
betreten
sollen.
Ebenso
wenig
wie
Affen,
Antilopen,
Amphibien,
Bären,
Elefanten,
Flusspferde,
Giraffen,
Greifvögel,
Krokodile,
Nashörner,
Raubkatzen,
Reptilien,
Robben
und
Strauße.
Sie
alle
sind
in
der
Hasestadt
offiziell
unerwünscht,
seit
der
Rat
am
8.
Dezember
2015
(gegen
die
Stimmen
von
CDU,
FDP
und
Oberbürgermeister
und
eine
Warnung
des
Rechtsamts)
entschied,
jedem
Zirkus
ein
Gastspiel
auf
öffentlichen
Flächen
zu
verwehren,
der
solche
Wildtiere
präsentiert.
Doch
dieser
Ratsbeschluss
wackelt.
Wie
es
aussieht,
ist
er
sogar
rechtswidrig.
So
stellte
das
niedersächsische
Oberverwaltungsgericht
(OVG)
Lüneburg
jetzt
in
einem
vergleichbaren
Fall
aus
Hameln
fest,
dass
ein
kommunales
Wildtierverbot
unzulässig
in
die
Berufsfreiheit
der
Zirkusunternehmen
eingreift.
Mehr
noch:
Auch
aus
tierschutzrechtlichen
Gründen
könne
eine
Gemeinde
ein
Wildtierzirkus-
Gastspiel
auf
öffentlichen
Flächen
nicht
untersagen,
wenn
der
Zirkus
über
die
behördliche
Genehmigung
zum
Mitführen
von
Wildtieren
verfügt.
Mit
diesem
unanfechtbaren
Beschluss
vom
2.
März
(Az.
10
ME
4/
17)
bestätigte
das
OVG
eine
im
Januar
getroffene
Eilentscheidung
des
Verwaltungsgerichts
Hannover.
Ausgangspunkt
der
Prozesse
war
eine
Klage
von
Zirkus
Knie
gegen
die
Stadt
Hameln.
Diese
hatte
dem
Zirkus
ein
Anfang
April
geplantes
Gastspiel
zunächst
untersagt.
Ihre
Ablehnung
begründete
die
Rattenfängerstadt
mit
einem
Ratsbeschluss,
der
im
Juni
2016
ähnlich
dem
in
Osnabrück
gefasst
worden
war.
Nun
steht
fest:
Eine
Kommune
darf
kein
Wildtierverbot
für
Zirkusunternehmen
verhängen.
Dies
kann
einzig
vom
Bund
gesetzlich
geregelt
werden.
„
Die
Rechtslage
ist
eindeutig″,
erklärt
Dieter
Seeger,
Tourneeleiter
von
Charles
Knie.
Und
ist
überzeugt:
Auch
die
Aufführungen
in
Osnabrück
hätte
er
gerichtlich
durchsetzen
können.
Doch
das
sei
„
zum
Glück
nicht
nötig″
geworden.
Schließlich
habe
ihm
von
der
Osnabrücker
Herdbuch-
Genossenschaft
(OHG)
als
Pächterin
der
Halle
Gartlage
eine
schriftliche
Zusage
vorgelegen,
die
aus
der
Zeit
vor
dem
umstrittenen
Ratsbeschluss
stammt.
Halle
Gartlage
auf
Linie
Die
OHG
–
in
Sachen
Wildtierzirkus
von
der
Stadt
einst
auf
Linie
gebracht
–
bestätigte
das
am
Dienstag
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Und
korrigierte
damit
ihre
Aussage
von
Januar,
als
sie
von
einer
alten
Vereinbarung
mit
Zirkus
Knie
nichts
wissen
wollte.
Ein
irritierendes
Geständnis:
Denn
vor
nicht
einmal
einem
Jahr
hatte
die
OHG
dem
Rat
noch
versichert,
dass
beim
damals
anstehenden
Gastspiel
von
Circus
Probst
„
letztmalig
Wildtiere
gezeigt″
würden.
So
steht
es
jedenfalls
in
einer
Mitteilungsvorlage
der
Verwaltung
vom
20.
Mai
2016.
War
das
etwa
nur
die
halbe
Wahrheit?
Wie
dem
auch
sei:
„
Der
Vertrag
mit
der
OHG
ist
unter
Dach
und
Fach.
Wir
kommen!
″,
sagt
Zirkus-
Knie-
Manager
Seeger.
Auch
die
Stadt
habe
eingewilligt.
Bereits
am
4.
Mai
werde
es
in
Osnabrück
zu
einem
Treffen
zwischen
ihm
und
Mitgliedern
des
zuständigen
Ausschusses
für
Feuerwehr
und
Ordnung
kommen.
Eine
solche
Begegnung
hatte
Seeger
in
seiner
Funktion
als
Vorstandsvorsitzender
des
Verbandes
deutscher
Circusunternehmen
(VDCU)
angeboten
–
mit
dem
Ziel,
von
einer
„
rein
ideologisch
und
emotional″
geführten
Diskussion
über
die
Haltung
und
Dressur
von
Zirkustieren
zu
einer
sachlichen
Auseinandersetzung
zurückzukehren.
„
Wir
sind
gesprächsbereit″,
erklärt
Ausschussvorsitzender
Marius
Keite
(CDU)
.
Das
Osnabrücker
Wildtierverbot
für
Zirkusaufführungen
habe
schon
immer
„
auf
tönernen
Füßen″
gestanden.
Angesichts
der
jüngsten
Urteile
gehöre
es
möglicherweise
wieder
auf
die
politische
Tagesordnung.
„
Wenn
der
Ratsbeschluss
offensichtlich
rechtswidrig
ist,
muss
das
geändert
werden.″
Weitere
Nachrichten
aus
Osnabrück
auf
www.noz.de
Kommentar:
Publikum
entscheidet
Von
einer
„
Hetzjagd
gegen
den
deutschen
Zirkus
mit
Tieren″
spricht
der
Verband
deutscher
Circusunternehmen
(VDCU)
in
seinem
Brief
an
die
Stadt
Osnabrück.
Tatsächlich
scheint
es
an
der
Zeit,
die
emotional
aufgeladene
Debatte
um
Wildtierverbote
auf
Sachargumente
zu
reduzieren.
Haltung
und
Dressur
von
wilden
Tieren
in
Zirkussen
pauschal
als
Tierquälerei
abzustempeln
ist
jedenfalls
genauso
unsinnig
wie
der
Versuch,
Kritiker
der
Branche
als
Verblendete
und
Fehlgeleitete
einer
vegan
geprägten
Ideologie
hinzustellen,
die
zwischen
Menschen
und
anderen
Geschöpfen
kaum
noch
Unterschiede
macht.
Fest
steht:
Ein
Verbot
bedeutet
auch
immer
Bevormundung.
Warum
überlassen
die
Politiker
nicht
dem
Publikum
die
Entscheidung
über
Wohl
und
Wehe
der
Wildtierzirkusse?
Die
Zuschauer
wenden
sich
doch
von
ganz
alleine
ab,
sollten
sie
einst
all
der
Elefanten,
Löwen
und
Tiger
überdrüssig
werden,
die
auf
Kommando
durch
die
Manege
tanzen,
durch
Reifen
springen
oder
sogar
mit
dem
Dompteur
schmusen.
Zirkus
Knie
hat
seine
bekannte
Seelöwen-
Nummer
übrigens
schon
gestrichen.
Autor:
sst