User Online: 14 |
Timeout: 05:36Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
27.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Selbstversuch: Unternehmer testet ÖPNV
„Abenteuerliche Verbindungen″
Zwischenüberschrift:
Bus trifft Business: Ein Geschäftsmann testet Osnabrücker ÖPNV
Artikel:
Originaltext:
sst
Osnabrück.
Mit
dem
Auto
zur
Arbeit
–
ja
oder
nein?
Pendler
aus
dem
Landkreis
Osnabrück,
die
mit
dem
Bus
in
die
Stadt
fahren
und
auch
dort
unterwegs
sind,
brauchen
mitunter
viel
Geduld
und
starke
Nerven.
Unsere
Redaktion
hat
einen
heimischen
Unternehmer
beim
persönlichen
ÖPNV-
Test
begleitet.
Normalerweise
wählt
der
Firmeninhaber
für
alle
Fahrten
das
Auto.
Was
passiert,
wenn
er
ausnahmsweise
auf
öffentliche
Verkehrsmittel
umsteigt.
Sein
Fazit
nach
einem
Tag:
Zum
Arbeiten
bleibt
wenig
Zeit.
„
Die
Reisezeiten
sind
erschreckend
hoch″,
stellt
der
Unternehmer
fest.
Allein
für
die
Strecke
von
Belm
über
Osnabrück
nach
Schledehausen
braucht
er
80
Minuten,
fast
fünfmal
so
viel
wie
im
Auto.
„
Da
wäre
ich
mit
dem
Rad
schneller.″
Mit
dem
Auto
zur
Arbeit
–
ja
oder
nein?
Pendler
aus
dem
Landkreis
Osnabrück,
die
mit
dem
Bus
in
die
Stadt
fahren
und
auch
dort
unterwegs
sind,
brauchen
mitunter
viel
Geduld
und
starke
Nerven.
Unsere
Redaktion
hat
einen
heimischen
Unternehmer
beim
persönlichen
ÖPNV-
Test
begleitet.
Osnabrück.
Ein
typischer
Arbeitstag
im
Kalender
des
Geschäftsführers
aus
Bissendorf:
Morgens
Bürozeit
in
Belm,
mittags
Termine
in
Osnabrück,
danach
wieder
Meetings
in
Belm
bis
zum
Abend.
Normalerweise
wählt
der
Unternehmer
für
alle
Fahrten
das
Auto.
Heute
steigt
er
ausnahmsweise
um
auf
öffentliche
Verkehrsmittel.
Ob
der
Bus
fürs
Business
taugt?
Los
geht
die
Probe
aufs
Exempel
um
7.56
Uhr
in
Schledehausen,
Haltestelle
Schelenburg.
Der
Bus
nach
Osnabrück
kommt
pünktlich.
Der
Fahrer
verkauft
dem
seltenen
Gast
ein
Tagesticket
für
6,
10
Euro.
Nach
einer
knappen
halben
Stunde
Ankunft
an
der
Alten
Poststraße.
Hier
ist
ein
Umstieg
nötig.
Im
Stechschritt
geht
es
um
die
Ecke
zur
Station
Luisenstraße.
Dann
der
erste
Schreckmoment:
Linie
72
Richtung
Belm
verschwindet
plötzlich
von
der
digitalen
Anzeigetafel,
ohne
dass
sie
überhaupt
vorgefahren
ist.
(Weiterlesen:
800
Minuten
Wartezeit
an
Bushaltestellen
in
Osnabrück?
)
Also
warten.
Wertvolle
Zeit
verrinnt.
In
spätestens
zehn
Minuten
müsste
die
71
kommen.
Als
zwischendurch
der
Expressbus
nach
Venne
anhält,
springt
der
Geschäftsmann
rein.
Um
8.40
Uhr
–
eine
Stunde
nach
seinem
Aufbruch
von
Zuhause
–
erreicht
er
die
Haltestelle
Belmer
Heide.
Fünf
Minuten
später
sitzt
er
am
Schreibtisch.
Durchwachsene
Zwischenbilanz:
„
Hätte
ich
das
Auto
genommen,
wäre
ich
schon
eine
Dreiviertelstunde
hier.″
So
bleibt
nur
wenig
Zeit
zum
Arbeiten.
Denn
um
10
Uhr
wartet
bereits
ein
Auswärtstermin.
Heißt
für
den
ÖPNV-
Tester:
Rückfahrt
nach
Osnabrück
nicht
wie
sonst
mit
dem
eigenen
Wagen
um
kurz
vor
knapp,
sondern
schon
um
9.41
Uhr
mit
Linie
71
ab
Belmer
Heide.
Zum
Glück
liegt
dieser
Bus
im
Fahrplan.
Drei
Minuten
vor
Ultimo
ist
der
Unternehmer
am
Ziel
Berliner
Platz.
(Weiterlesen:
Grüne
fordern
Fahrverbote
für
Diesel
in
Osnabrück)
Nach
drei
Stunden
in
der
Innenstadt
dann
das
Ganze
retour.
Doch
diesmal
gibt
es
Probleme:
Obwohl
der
Fahrgast
mit
dem
hohen
Zeitdruck
rechtzeitig
an
der
Haltestelle
steht,
scheint
die
71
um
13.13
Uhr
bereits
weg,
und
die
72
um
13.23
hat
Verspätung.
Also
warten
bis
13.33
Uhr?
Der
Geschäftsmann
wird
ungeduldig.
Erneut
eilt
ihm
der
Expressbus
X275
zu
Hilfe.
Haarscharf
schafft
er
es
damit
pünktlich
zum
nächsten
Treffen
um
14
Uhr
in
Belm.
„
Die
Reisezeiten
sind
erschreckend
hoch,
für
den
täglichen
Bedarf
eigentlich
indiskutabel″,
stellt
der
Firmeninhaber
fest.
Dabei
hat
er
den
zeitraubendsten
Teil
seines
Tagesausflugs
in
die
Osnabrücker
Welt
des
öffentlichen
Nahverkehrs
noch
vor
sich:
die
Heimfahrt.
(Weiterlesen:
Warum
Busfahren
in
Osnabrück
nur
1
Euro
kosten
dürfte)
Denn
abends
kennt
der
Fahrplan
mit
Pendlern
aus
dem
Landkreis
keine
Gnade.
Der
Geschäftsführer
aus
Bissendorf
muss
unbedingt
um
18.33
Uhr
in
Osnabrück
an
der
Haltestelle
Alte
Poststraße
stehen,
um
wie
geplant
den
Bus
nach
Hause
zu
erwischen.
Andernfalls
wartet
er
unfreiwillig
eine
ganze
Stunde
auf
die
nächste
Verbindung
nach
Schledehausen.
Und
wer
verbringt
schon
gern
seinen
Feierabend
an
einer
Bushaltestelle?
Ab
18
Uhr
läuft
der
Countdown:
Letztes
Händeschütteln
mit
den
Geschäftspartnern,
Mantel
an,
Spurt
zur
Belmer
Heide
und
rein
in
den
nächsten,
leicht
verspäteten
Bus,
der
um
diese
Zeit
so
voll
ist,
dass
nur
noch
Stehplätze
frei
sind.
Doch
zunächst
geht
alles
gut:
Rechtzeitig
erreicht
der
ÖPNV-
Tester
die
Alte
Poststraße.
Anders
Linie
393
Richtung
Bissendorf.
(Weiterlesen:
Sutthauser
Bahnhof
wird
Osnabrücks
erste
Park-
and-
Ride-
Station)
Sie
bleibt
zur
Rushhour
irgendwo
in
der
Stadt
stecken
und
sammelt
den
Geschäftsmann
neun
Minuten
später
ein,
als
der
Fahrplan
es
vorsieht.
Neun
Minuten,
die
ihm
wie
eine
Ewigkeit
vorkommen
mögen,
weil
bei
Wind
und
Wetter
eine
wildfremde
Frau
die
gemeinsame
Wartezeit
am
Unterstand
ungefragt
zur
Lebensbeichte
und
Welterklärung
nutzt.
Dagegen
erscheint
der
krankhaft
hustende
Hintermann
im
Bus
auf
der
folgenden
Heimfahrt
beinahe
wie
eine
Wohltat.
Um
19.21
Uhr
die
Erlösung:
Der
Unternehmer
betritt
sein
Haus.
Knapp
80
Minuten
von
Tür
zu
Tür
hat
allein
der
Rückweg
von
Belm
über
Osnabrück
nach
Schledehausen
gedauert.
Insgesamt
verbringt
er
an
diesem
Tag
als
Fußgänger
und
Fahrgast
dreieinhalb
Stunden
im
Straßenverkehr
– „
fast
fünfmal
so
viel
wie
als
Autofahrer″,
stellt
der
Geschäftsführer
ernüchtert
fest.
„
Selbst
mit
dem
Fahrrad
wäre
ich
teilweise
doppelt
so
schnell
gewesen.″
(Weiterlesen:
Studie
zum
Nahverkehr
–
Wie
gut
schneidet
Osnabrück
ab?
)
Sein
Experiment
habe
ihm
klargemacht,
dass
sich
Beginn,
Dauer
und
Ende
der
Arbeitszeit
„
in
erschreckendem
Umfang″
nach
dem
Fahrplan
der
Busse
richten.
„
Das
ist
sowohl
für
Arbeitnehmer
als
auch
für
Arbeitgeber
unzumutbar.″
Er
möge
sich
gar
nicht
ausmalen,
„
welch
abenteuerliche
Busverbindungen″
notwendig
geworden
wären,
hätte
er
nach
der
Arbeit
noch
zum
Sport
gewollt,
so
der
Geschäftsmann.
Für
ihn
sei
das
Ergebnis
des
Selbstversuchs
deshalb
eindeutig:
Der
Bus
ist
keine
Alternative
zum
Auto.
Doch
wie
lässt
sich
das
ÖPNV-
Angebot
gerade
für
Pendler
wie
ihn
verbessern?
Einen
Vorschlag
hat
der
Unternehmer:
„
Um
die
langen
Reisezeiten
mit
dem
Bus
wenigstens
etwas
alltagstauglicher
werden
zu
lassen,
wären
zum
Beispiel
Einkaufsmöglichkeiten
in
den
Bussen
für
den
Grundbedarf
sehr
gut:
Brot,
Butter,
Bier
–
und
Beruhigungsmittel.″
(Weiterlesen:
Bald
Schnellbusse
aus
dem
Landkreis
nach
Osnabrück?
)
Weitere
Berichte
und
Analysen
zum
Thema
Verkehr
und
Kriminalität
finden
sie
unter
noz.de/
sicher-
leben.
Bildtext:
Viel
Geduld
und
mitunter
auch
starke
Nerven
brauchen
Pendler
aus
dem
Landkreis
Osnabrück,
die
mit
dem
Bus
zum
Arbeiten
in
die
Stadt
fahren.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Sebastian Stricker