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1.
Erscheinungsdatum:
23.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück schafft kleinen Elektrobus ab
Mini-Elektrobus zu verschenken
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke Osnabrück mustern Stromfahrzeug wegen chronischer Batteriemängel aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Sechs
Jahre
lang
leistete
er
seine
Dienste
auf
den
Straßen
von
Osnabrück
–
längst
nicht
immer
pannenfrei,
aber
aus
Sicht
der
Stadtwerke
trotzdem
wertvoll.
Jetzt
hat
der
Verkehrsbetrieb
den
kleineren
und
älteren
seiner
beiden
Elektrobusse
wegen
kostspieliger
Mängel
aussortiert.
Vor
allem
die
Batterie
des
Mini-
Fahrzeugs
erwies
sich
als
zu
anfällig
für
den
Alltag
auf
Deutschlands
erster
Elektrobuslinie:
So
führten
wiederholte
Ladeprobleme
zu
erheblichen
Reichweitenverlusten
und
teils
monatelangen
Ausfällen.
Weil
niemand
den
defekten
Wagen
abkaufen
will,
soll
der
einst
220
000
Euro
teure
E-
Bus
einer
Hochschule
„
zu
Forschungszwecken″
gespendet
werden.
2010
für
viel
Geld
gekauft,
sechs
Jahre
später
verschenkt:
Die
Stadtwerke
Osnabrück
haben
ihren
kleinen
Elektrobus
wegen
chronisch
schlapper
Batterien
ausgemustert
und
einer
Hochschule
in
NRW
gespendet.
Damit
endet
ein
bundesweit
einzigartiges
Experiment.
Erfolgreich,
wie
der
Verkehrsbetrieb
meint.
Osnabrück.
Der
Breda
Menarinibus
M200
E-
Zeus
–
ein
Sechs-
Meter-
Fahrzeug
italienischer
Bauart
mit
Platz
für
22
Passagiere
–
war
der
erste
akkubetriebene
Linienbus
in
Deutschland.
Er
verband
auf
einem
1,
3
Kilometer
langen
Rundkurs
zunächst
das
Marienhospital
und
das
Christliche
Kinderhospital
mit
dem
Neumarkt.
Als
2013
ein
mehr
als
doppelt
so
großer
Elektrobus
hinzukam,
bildeten
beide
Wagen
gemeinsam
die
neu
geschaffene
Linie
94
und
hielten
(vorübergehend)
auch
am
Hauptbahnhof,
im
Hasepark
und
an
der
Rosenburg.
Wenn
sie
denn
fuhren:
Gerade
der
Mini-
E-
Bus
erwies
sich
als
unzuverlässig,
versagte
im
Laufe
der
Jahre
gleich
mehrfach
den
Dienst.
„
Zwischen
September
2011
und
Dezember
2015
gab
es
273
Ausfalltage″,
sagt
Stadtwerke-
Sprecherin
Katja
Diehl.
Das
entspreche
einer
Verfügbarkeit
von
82
Prozent.
Heißt:
Von
100
geplanten
Fahrten
konnten
im
Schnitt
lediglich
82
stattfinden.
Normal
seien
über
90.
Lange
außer
Betrieb
Die
Gründe
für
die
schlechte
Quote
des
Mini-
Elektrobusses
sind
vielfältig.
Weil
er
aus
einer
Kleinserie
stammt
und
auf
dem
Entwicklungsstand
von
2008
verharrte,
gestaltete
sich
etwa
die
Versorgung
mit
Ersatzteilen
schwierig.
So
legte
manchmal
bereits
eine
vermeintlich
kleine
Reparatur
den
Betrieb
dauerhaft
lahm
–
wie
im
Fall
eines
gebrochenen
Scheibenwischerarms,
der
erst
nach
Wochen
ausgetauscht
werden
konnte.
Größtes
Sorgenkind
war
jedoch
die
Lithium-
Polymer-
Batterie:
Zwischen
Oktober
2013
und
Februar
2014
musste
der
Verkehrsbetrieb
fünf
Monate
am
Stück
auf
das
Fahrzeug
verzichten,
als
es
wegen
dramatischer
Reichweitenverluste
in
eine
Spezialwerkstatt
kam.
Dort
fand
der
schwächelnde
Stromspeicher
zunächst
zu
alter
Stärke
zurück.
Doch
2016
waren
die
mühsam
aufgepäppelten
Zellen
erneut
mit
den
Kräften
am
Ende.
Und
die
Stadtwerke
Osnabrück
mit
ihrer
Geduld.
Anstatt
weiter
Geld
in
ihren
„
kleinen
Italiener″
(Neupreis
220
000
Euro)
zu
stecken,
zogen
sie
ihn
im
Herbst
mit
56
190
Kilometern
auf
dem
Tacho
aus
dem
Verkehr.
Joachim
Kossow,
Leiter
des
Projekts
„
Neue
Mobilität″,
ist
ehrlich:
„
Das
Fahrzeug
erfüllte
nicht
die
Qualitätsansprüche,
die
wir
einmal
daran
gestellt
haben.″
Für
gescheitert
hält
er
den
Feldversuch
mit
dem
Breda
Menarinibus
deswegen
aber
nicht.
Im
Gegenteil.
„
Wir
haben
wertvolle
Erfahrungen
gesammelt
und
sehen
uns
jetzt
in
der
Lage,
mit
großen
Stückzahlen
umzugehen.″
Das
ist
auch
nötig:
Bekanntlich
wollen
die
Stadtwerke
schon
bald
in
ganz
Osnabrück
nur
noch
mit
Elektrobussen
unterwegs
sein
–
beginnend
im
Sommer
2018
auf
der
Linie
41.
Allein
dafür
werden
13
batteriebetriebene
Gelenkbusse
gebraucht.
Und
bei
der
laufenden
Ausschreibung
seien
alle
Schwächen,
die
der
Mini-
Elektrobus
in
sechs
Jahren
gezeigt
und
aufgedeckt
habe,
bedacht
worden,
sagt
Kossow.
Verkauf
gescheitert
Wirklich
misslungen
scheint
bei
dem
Experiment
mithin
nur
eins:
das
Fahrzeug
zu
verkaufen.
„
Wir
haben
es
versucht,
aber
es
gibt
keinen
Gebrauchtmarkt″,
stellt
der
Projektleiter
fest.
Bei
einem
Restbuchwert
von
einigen
Zehntausend
Euro
–
den
genauen
Betrag
wollen
die
Stadtwerke
nicht
nennen
–
steht
der
in
Wahrheit
also
gar
nicht
so
göttliche
E-
Zeus
deshalb
seit
geraumer
Zeit
beim
Verkehrsbetrieb
in
der
Garage.
Aber
nicht
mehr
lange.
Laut
Sprecherin
Diehl
soll
er
in
Kürze
„
zu
Forschungszwecken″
gespendet
werden.
Begünstigt
werde
eine
(ebenfalls
nicht
näher
bezeichnete)
Hochschule
im
Ruhrgebiet,
die
sich
auf
Batterien
und
Mobilität
versteht.
Warum
der
VCD
Osnabrück
mit
Elektrobussen
auf
Kriegsfuß
steht,
wie
sich
im
Zeitalter
der
E-
Mobilität
die
Fahrzeuge
und
Haltestellen
verändern
und
was
die
Stadt
tut,
um
den
ÖPNV
zu
verbessern,
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de/
os.
Bildtext:
Von
August
2011
bis
Herbst
2016
fuhr
der
kleine
Elektrobus
der
Stadtwerke
Osnabrück
im
Liniendienst
–
als
erster
in
Deutschland.
Allerdings
fiel
das
Fahrzeug
zu
häufig
aus.
Deswegen
kommt
es
jetzt
weg.
Foto:
Detlef
Heese
Kommentar:
Lehrgeld
gezahlt
Auch
wenn
der
erste
Elektrobus
in
der
Flotte
der
Stadtwerke
Osnabrück
die
hohen
Erwartungen
oft
nicht
erfüllt
hat:
Seine
Anschaffung
hat
sich
gelohnt,
und
der
fünf
Jahre
währende
Belastungstest
im
Liniendienst
war
aus
verschiedenen
Gründen
aller
Kosten
und
Mühen
wert.
Der
Verkehrsbetrieb
hat
mit
dem
bundesweit
einzigartigen
Experiment
Mut
und
Pioniergeist
bewiesen.
Er
hat
ohne
Fördermittel
E-
Mobilität
im
ÖPNV
ausprobiert
und
dadurch
Forschung
und
Entwicklung
bei
Herstellern
und
Zulieferern
vorangetrieben.
Er
hat
das
knuddelige
Stromfahrzeug
wie
den
2013
hinzugekommenen
Midibus
zu
einem
Sympathie-
und
Hoffnungsträger
aufgebaut,
so
am
grünen
Image
des
Unternehmens
gefeilt
und
dabei
auch
das
kritische
Fahrpersonal
von
den
Vorzügen
eines
Busses
mit
Elektromotor
überzeugt.
Natürlich
haben
die
Stadtwerke
Osnabrück
auch
viel
Lehrgeld
gezahlt
–
allein
im
Fall
des
jetzt
aussortierten
Breda
Menarinibusses
M200
E-
Zeus
eine
knappe
Viertelmillion
Euro.
Doch
es
sind
ja
vor
allem
die
unterwegs
gemachten
Erfahrungen,
von
denen
der
Verkehrsbetrieb
für
die
Zukunft
am
meisten
profitiert:
Seien
es
Tücken
in
der
Technik,
die
seinerzeit
als
topmodern
galt,
seien
es
Schwächen
im
Prozess.
Erst
der
„
kleine
Italiener″
machte
beispielsweise
klar,
wie
unverzichtbar
eine
systematische
Überwachung
und
Regelung
der
wiederaufladbaren
Batterie
(immerhin
das
Herzstück
jedes
E-
Fahrzeugs)
ist,
wie
vorteilhaft
ein
Wechsel-
Akku,
wie
wichtig
ein
garantierter,
schneller,
ortsnaher
Pannendienst
und
wie
anpassungsbedürftig
der
Brandschutz
im
Busdepot.
All
diese
Erkenntnisse
fließen
ein
in
die
nahende
Revolution
im
Stadtwerke-
Fuhrpark,
sprich
den
kompletten
Umstieg
von
Diesel-
auf
Elektrobusse.
Was
allerdings
nicht
ausschließt,
dass
neue
ungeahnte
Probleme
auftauchen
können,
wenn
ab
2018
die
erste
große
Öko-
„
Stromlinie″
durch
die
Stadt
rollt.
Autor:
sst