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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Baumkronen-WG am Schölerberg
Zwischenüberschrift:
Osnabrücks einzige Graureiherkolonie besteht bis Anfang Juli
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Spaziert man derzeit über den Schölerberg, lohnt sich unweit des alten Zooeingangs ein Blick in Richtung der Baumkronen. Rund 60 Graureiher-Paare brüten dort in den hohen Buchen. Sie bilden Osnabrücks einzige Graureiherkolonie.

Osnabrück. Am besten beobachten kann man die großen Schreitvögel, wenn sie mit weit ausgebreiteten Schwingen und dem typisch s-förmig gebogenen Hals ihre Nester anfliegen. Manchmal erkennt man sogar, dass sie einen Ast im Schnabel herantragen, um das Nest auszubessern.

Seit 1995 kommen Graureiher zur Brutzeit an den Schölerberg. Höchstwahrscheinlich haben sie sich dort wegen der Reiher im Zoo angesiedelt″, vermutet der Osnabrücker Ornithologe Gerhard Kooiker. Graureiher gehören zu den sogenannten Koloniebrütern. Sie legen ihre Nester in nahem Abstand zueinander an. Als einzige Reiherart brüten sie weit oben in den Bäumen. Andere Arten wie Silberreiher oder Rohrdommel legen ihre Nester nah am Boden an, in Büschen oder Schilfgebieten.

Jedes Jahr im April, kurz vor dem Laubausbruch der Bäume, zählt Kooiker die Graureiher und deren Nester. 1995 hatte er dabei noch nicht so viel zu tun. Fünf Paare siedelten sich damals im Schölerberg-Wald an. 1999 waren es dann schon 26 Brutpaare, 2000 wuchs die Kolonie auf 32 Paare an. Kooikers Zählungen zeigen, dass seit 2006 mit 50 Brutpaaren eine Sättigung eingetreten ist. Letztes Jahr kam ich auf 64 Graureiher-Paare″, berichtet er.

Die großen Vögel leben in der Zeit von Ende Februar bis Anfang Juli am Schölerberg. Das Areal nutzen sie als Brutgebiet. Nahrung finden sie eher im weiteren Umfeld. Im Hochsommer löst sich die Kolonie dann auf. Die Brutzeit ist beendet, die Vögel ziehen von Osnabrück aus in Gebiete, in denen sie leicht Nahrung finden, wie zum Beispiel in Flussniederungen, am Dümmer oder an der Weser. Graureiher ernähren sich von Fröschen, Fischen, Mäusen und großen Insekten. Sie gehören zu den Kurzstreckenziehern, die zum Einbruch der kalten Jahreszeit nur ein Stück gen Süden fliegen. Einige von ihnen überwintern auch als Standvögel in den hiesigen Breiten.

Es sind vor allem die älteren Graureiher, die bleiben oder nicht weit fliegen. Somit sind sie im Februar die ersten, die am Schölerberg die Nester vom letzten Jahr beziehen. Die jüngeren Vögel kommen etwas später, bauen neue Nester und beginnen etwas später mit dem Brüten″, weiß Kooiker. Durch das zeitlich versetzte Eintreffen ist die Periode, in der die Reiher am Schölerberg zu beobachten sind, recht lang.

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Bildtexte:
Ein Graureiher sitzt hoch in den Baumkronen auf einem Ast.

Baumkronen voller Nester kann man derzeit am Schölerberg sehen.

Fotos:
Carolin Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch


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