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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Nitrat-Grenzwert überschritten
 
Nitratwerte gefährden Trinkwasser
Zwischenüberschrift:
Wasserwirtschaft: Grenzwert im Einzugsgebiet von Brunnen vielfach überschritten
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Die Wasserwirtschaft hat nachgemessen, wie viel Nitrat im Grundwasser in den Einzugsgebieten der Trinkwasserbrunnen nachzuweisen ist. Das Ergebnis: Der Grenzwert wird teilweise deutlich überschritten.

Die Nitratwerte im Einzugsgebiet zahlreicher Trinkwasserbrunnen in Deutschland liegen zum Teil deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert. Drei Verbände sehen dringenden Handlungsbedarf″.

Osnabrück. Grundwasseruntersuchungen der Wasserwirtschaft haben ergeben: Bei jeder vierten von insgesamt 1100 der sogenannten Vorfeldmessstellen im Einzugsgebiet von Trinkwasserbrunnen sei der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten worden in der Spitze um das Achtfache.

Die Daten stammen aus einer neuen Grundwasserdatenbank, mit der Wasserversorger die Nitratbelastung im Zufluss von Wasserwerken kontrollieren wollen. Die Unternehmen sehen dringenden Handlungsbedarf″.

Die Versorger erklärten, das natürliche Nitrat-Abbauvermögen der Böden verhindere bislang, dass der als gesundheitsgefährdend geltende Stoff die Trinkwasserbrunnen erreiche. Allerdings sehen die Unternehmen Hinweise dafür, dass das Abbauvermögen in einigen Regionen Deutschlands bereits deutlich nachlässt.

Es droht die Gefahr, dass dann immense Nitratfrachten an den Trinkwasserbrunnen ankommen″, so die Einschätzung der Wasserversorger. Brunnen müssten im Zweifelsfall entweder stillgelegt oder das Nitrat kostspielig herausgefiltert werden.

Als einer der Verursacher der Nitratbelastung im Grundwasser gilt die Landwirtschaft. Der Stoff gelangt beim Düngen der Felder mit Gülle, Gärresten oder Kunstdünger in die Umwelt. Die EU-Kommission hat Deutschland wegen mutmaßlich unzureichender Maßnahmen in der Vergangenheit vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Ein Termin für eine Verhandlung steht noch nicht fest. In ihrer Klageerwiderung hatte die Bundesregierung die Vorwürfe aus Brüssel allerdings zurückgewiesen.

Berlin will indes nach langem Streit die Düngegesetzgebung in Deutschland verschärfen. Nach dem Bundestag muss noch der Bundesrat zustimmen, der voraussichtlich am 31. März dazu tagt.

Nitrat selbst ist für den Menschen relativ unbedenklich. Allerdings können Bakterien den Stoff in Nitrit umwandeln. Nitrite können den Sauerstofftransport im Blut blockieren, was vor allem bei Säuglingen zu akuten Problemen führen kann. Außerdem steht Nitrit im Verdacht, durch Bildung von Nitrosaminen krebserregend zu sein. Ein zu hoher Nitratgehalt in Gewässern kann dazu führen, dass Algen stärker wachsen und andere Pflanzen behindern.

Hinter den neuen Messdaten zur Nitratbelastung stehen drei große Verbände: Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDWE) sowie der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) betreiben die Grundwasserdatenbank. Den drei Verbänden gehören nach eigenen Angaben mehrere Tausend private und öffentliche Betriebe aus dem Bereich der Wasserwirtschaft an, darunter auch die Wasserversorger. (Mit dpa)

Die Dünge-Debatte: Mehr unter noz.de/ landwirtschaft
Bildtext:
Trinkwasser aus der Leitung: Noch erreicht das Nitrat die Trinkwasserbrunnen der Wasserversorger nicht. Das könnte sich aber ändern, warnen die Verbände der Wasserwirtschaft.

Foto:
dpa
Autor:
df


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