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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Damit Erinnerungen lebendig bleiben
Zwischenüberschrift:
Holocaust-Ausstellung am Dom: „Zweitzeugen″ gesucht – Führungen für Schulklassen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Erlebnisse von Holocaust-Überlebenden zeigt die Wanderausstellung Heimatsucher Überlebensgeschichten des Holocausts für eine Welt ohne Rassismus″, die bis zum 9. April im Osnabrücker Forum am Dom zu sehen ist. Ziel ist es, aus Schülern Zweitzeugen″ zu machen.

Hinter der Ausstellung steckt der Verein Heimatsucher, der im Jahr 2010 als Studienprojekt begann. Dessen größtenteils ehrenamtliche Mitarbeiter haben 25 Holocaust-Zeitzeugen interviewt, deren Geschichten veröffentlicht und dann Schulklassen präsentiert zum Beispiel in Form der Wanderausstellung. Die zeigt neben Textauszügen aus den Interviews auch Fotos der Zeitzeugen.

Bis nach Israel seien die Ehrenamtlichen geflogen, um Überlebende des Zweiten Weltkriegs zu treffen, sagt Vorstandsmitglied Katharina Spirawski. Sie selbst sprach mit Erna de Vries über deren Leben von der Kindheit und dem Holocaust bis zur Gegenwart. So wurde sie eine Zeugin der Zeitzeugin in anderen Worten: eine Zweitzeugin″.

Viele können oder wollen nicht mehr erzählen″, erklärt Spirawski. Diese Aufgabe übernähmen dann die Zweitzeugen″. Insbesondere in Fällen wie dem von de Vries: Ihre Mutter gab ihr einen Auftrag: Wenn du überlebst, musst du erzählen! Auch die Schüler sollen zu Zweitzeugen″ werden, nachdem sie in der Ausstellung oder Klassenbesuchen von den Überlebensgeschichten erfahren haben. Bisher war der Verein an rund 130 Schulen und erhielt mehr als 500 Briefe, die Schüler an die Überlebenden geschrieben haben. Ein Teil davon ist als Briefwolke″ in der Ausstellung zu sehen.

Als Multiplikatoren würden die Zweitzeugen″ die Erfahrungen verbreiten, erläutert Julia Westendorf von der Jugendbildungsstätte Haus Maria Frieden in Rulle. Deren Teamer wurden ebenfalls zu Zweitzeugen″ ausgebildet. Mit seiner Arbeit will der Verein Heimatsucher einen Beitrag leisten, dass die Geschichten von Holocaust-Überlebenden nicht vergessen werden. Die Menschen sollen mitfühlen und sich sensibilisieren″, sagt Westendorf, und dann gegen Rassismus aktiv werden.″ Sie ist sich sicher: Mit der Erinnerungsarbeit könne man nicht früh genug anfangen.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zugänglich und endet am 9. April. Schulklassen ab Klasse vier können sich über das Forum am Dom für Führungen anmelden.

Bildtext:
Zweitzeugin″ mit Zeitzeugin: Katharina Spirawski vom Verein Heimatsucher″ neben einem Porträt der Holocaust-Überlebenden Erna de Vries, die sie interviewt hat.

Foto:
David Ebener
Autor:
vbu


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