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1.
Erscheinungsdatum:
18.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Als Schaufenster noch die Ausnahme waren
Zwischenüberschrift:
Die Große Straße (3): Haus Gosling um 1872
Artikel:
Originaltext:
Als
ein
Giebelhaus,
welches
„
seine
ganze
Einrichtung,
Gediegenheit
und
überkommene
Würde
an
und
in
sich
trug″,
bezeichnete
der
Freiherr
von
Dincklage-
Campe
in
seinen
Erinnerungen
das
Haus
Gosling
in
der
Großen
Straße
54.
Osnabrück.
Eine
Straße,
unbelebt,
eher
schmal,
fast
könnte
man
sie
für
eine
Nebenstraße
halten,
wenn
da
nicht
einige
Gebäude
zu
sehen
wären,
deren
repräsentative
Architektur
Zweifel
am
ersten
Eindruck
aufkommen
lassen.
Diese
Frage
stellt
sich
beim
Betrachten
einer
Fotografie,
die
Carl
Gosling,
Osnabrücker
Senator
und
Industrieller,
1872
anlässlich
seiner
Goldenen
Hochzeit
anfertigen
ließ.
Es
war
sein
Wohnhaus
(zweites
von
links)
,
das
sich
mit
dem
hohen
Renaissancegiebel
von
den
anderen
Gebäuden
abhob.
Hier
lebte
der
„
jeweilige
Senior″
der
Familie.
Womöglich
nutzte
der
Fotograf
die
frühen
Morgenstunden,
oder
er
verbannte,
um
Unschärfe
zu
vermeiden
oder
um
das
zu
fotografierende
Objekt
nicht
zu
verstellen,
Fuhrwerke
und
Passanten
für
einen
Moment
aus
dem
Straßenbild.
Denkbar
ist,
dass
auf
diese
Weise
die
älteste
fotografische
Aufnahme
der
Großen
Straße
in
Osnabrück
entstand,
ein
bedeutendes
Zeugnis
städtischen
Daseins,
in
dem
entscheidende
Merkmale
des
Konsumzeitalters
das
Straßenbild
noch
nicht
dominierten.
Man
muss
nicht
besonders
betonen,
dass
das
Bild
der
Straße
mit
der
gegenwärtigen
Situation
nichts
gemein
hat,
es
wirkt
auf
den
heutigen
Betrachter
sehr
befremdlich,
seltsam
eingefroren
und
wie
vor
„
unserer
Zeit″
entstanden.
Gleichwohl
lassen
sich
auf
diesem
Foto
Dinge
entdecken,
die
auf
Zukünftiges
hindeuten.
Es
gibt
z.
B.
ganz
unten
links
ein
Schaufenster
zu
sehen,
das
diese
Bezeichnung
zwar
nicht
so
recht
verdient,
da
es
noch
zu
sehr
dem
einstigen
Wohnhausfenster
gleicht,
gleichwohl
aber
für
den
Beginn
eines
Wandels
steht,
dessen
Ausmaß
das
Bild
der
Städte
substanziell
veränderte.
Weitere
Schaufenster
sucht
man
auf
dem
Foto
vergeblich.
Die
Ladengeschäfte,
die
es
in
der
Großen
Straße
in
diesen
Jahren
natürlich
gab,
machten
sich
nur
nach
und
nach
daran,
ihr
Äußeres
zu
verändern.
Besagtes
Schaufenster
z.
B.
wurde
fünf
Jahre
später
in
einem
nächsten
Schritt
lediglich
bis
zum
unteren
Sockel
verlängert
und
erhielt
eine
durchgehende
Glasfläche.
Auf
ebendiese
Art
und
Weise
gingen
die
meisten
Geschäfte
in
der
Großen
Straße
vor,
sodass
sich
die
Entwicklung
von
der
Wohn-
zur
Geschäftsstraße
zum
Teil
bis
zum
Ende
der
1890er-
Jahre
hinzog.
Umbauten
mit
einer
kompletten
Neugestaltung
der
Fassaden
nahmen
in
der
Regel
nur
größere
Kaufhäuser
vor.
Still
und
vornehm
Das
Haus
der
Familie
Gosling
wurde
übrigens
als
letztes
zum
Geschäftshaus
umgebaut,
und
als
es
so
weit
war,
notierte
man
im
Osnabrücker
Tageblatt
vom
7.
Juli
1932:
„
Lange
Jahrzehnte
lag
das
alte
Haus,
das
vor
allem
im
Inneren
eines
der
schönsten
in
Osnabrück
ist,
still,
vornehm
und
zurückhaltend
im
Hasten
der
Hauptgeschäftsstraße,
ein
Stück
„
Alt-
Osnabrück″,
das
fremd
im
bunten
Leben
der
Gegenwart
wirkte.
Nun
nimmt
die
neue
Zeit
endlich
Besitz
von
ihm,
und
zieht
es
in
seinen
wirbelnden
Kreis.″
Doch
scheint
der
„
wirbelnde
Kreis″
das
Haus
Große
Straße
54
nicht
ganz
erfasst
zu
haben,
denn
im
Gegensatz
zu
den
vielen
anderen
Geschäftsbauten
kann
man
an
diesem
Objekt
die
alte
Substanz
heute
noch
entdecken.
Gerade
ist
das
Erdgeschoss
umgebaut
worden
und
die
Kunden
der
Großen
Straße
finden
dort
ein
Geschäft,
das
mit
Delikatessen
und
Gewürzen
den
Gaumen
der
Zeitgenossen
verwöhnen
will.
Zudem
hat
sich
dort
ein
alter
Bekannter
einquartiert,
die
Firma
Nordsee
(„
Wir
sind
Fisch″)
,
die
bereits
1912
in
der
Großen
Straße
58/
59
eine
Fischhalle
unterhielt.
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
Sie
mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Die
Fassade
des
Hauses
Große
Straße
54
auf
einer
Bauzeichnung
von
1881.
Die
Große
Straße
mit
dem
Wohnhaus
der
Familie
Gosling,
fotografiert
1872.
Fotos:
Museum
Industriekultur
Osnabrück
Autor:
Rolf Spilker