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1.
Erscheinungsdatum:
20.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
250-Kilo-Bombe entschärft
Hauseigentümer erleichtert
Middelberg: Der Staat sollte dafür einspringen
Zwischenüberschrift:
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Schinkel entschärft – Amerikanische Fünf-Zentner-Bombe
Wer zahlt, wenn im Garten ein Blindgänger entdeckt wird?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wegen
einer
Bombenentschärfung
mussten
gestern
rund
8000
Osnabrücker
in
Schinkel-
Ost,
Schinkel
und
Fledder
ihre
Wohnungen
verlassen.
Der
Blindgänger
konnte
ohne
größere
Schwierigkeiten
unschädlich
gemacht
werden.
Nach
der
geglückten
Entschärfung
der
amerikanischen
Fünf-
Zentner-
Bombe
im
Stadtteil
Schinkel
herrscht
bei
den
Hauseigentümern
Erleichterung.
Der
Blindgänger
konnte
ohne
Komplikationen
geborgen
werden,
trotz
der
widrigen
äußeren
Osnabrück.
„
Die
Entschärfung
ist
problemlos
gelaufen,
was
am
guten
Erhaltungszustand
der
Bombe
lag″,
erklärte
Jürgen
Wiethäuper,
zuständiger
Fachbereichsleiter
der
Stadt
Osnabrück.
Im
Vorgarten
eines
Einfamilienhauses
wurde
der
Blindgänger
zu
Jahresbeginn
entdeckt
und
nun
von
Sprengmeister
Clemens
Stolte
entschärft.
Ungewöhnlicherweise
stand
die
Bombe
nahezu
senkrecht
in
der
Erde,
mit
dem
Heck
nach
unten.
„
Normalerweise
schlägt
die
Bombe
mit
dem
Kopf
auf″,
erklärte
Stolte,
der
vermutete:
„
Wahrscheinlich
ist
die
Bombe
ins
Trudeln
gekommen,
falsch
herum
in
die
Erde
gestoßen
und
hat
sich
dann
nicht
mehr
gedreht
–
wie
sie
es
sonst
tun.″
Die
amerikanische
Fünf-
Zentner-
Bombe
war
mit
unterschiedlichen
Zündmechanismen
versehen.
Einem
Aufschlagzünder
im
Front-
sowie
einem
Trägheitszünder
im
Heckbereich,
wie
Jürgen
Wiethäuper
erklärte.
Als
besonders
schwierig
erwies
sich
die
unmittelbare
Nähe
der
Bombe
zur
Hauswand
sowie
die
unterschiedlichen
Grundwasserschichten
am
Fundort,
die
eine
zügige
Entschärfung
nötig
machten.
„
Dicht
am
oder
unter
dem
Haus
ist
ein
Bombenfund
immer
ein
Problem.
Wir
mussten
noch
schneller
sein
als
sonst″,
sagte
Sprengmeister
Clemens
Stolte.
Deutlich
langsamer
als
die
Entschärfung
der
Bombe
lief
hingegen
die
Evakuierung
in
den
betroffenen
Stadtteilen
Schinkel,
Schinkel-
Ost
und
Fledder.
Zahlreiche
Anwohner
mussten
mithilfe
der
Einsatzkräfte
des
Technischen
Hilfswerkes
(THW)
,
der
Feuerwehr
sowie
der
Polizei
aus
Häusern
und
Wohnungen
geholt
werden.
Erst
gegen
13
Uhr,
rund
drei
Stunden
nach
dem
offiziellen
Start
der
Absperrung,
konnten
die
Einsatzkräfte
grünes
Licht
geben
und
der
Sprengmeister
mit
der
Entschärfung
der
Bombe
beginnen.
„
Man
schafft
es
nicht,
im
Vorfeld
jeden
Anwohner
zu
erreichen.
Allerdings
ist
die
Räumung
problemlos
verlaufen.
Bei
einigen
wenigen
mussten
wir
Überzeugungsarbeit
leisten,
weshalb
es
zu
entsprechenden
Verzögerungen
gekommen
ist″,
so
Wiethäuper.
Erleichterung
herrschte
auch
bei
den
Eigentümern
des
Hauses,
die
eine
unruhige
Nacht
hinter
sich
hatten.
„
Wir
sind
alle
mit
einem
mulmigen
Gefühl
ins
Bett
gegangen″,
berichtete
Omer
Kosuta
und
fügte
hinzu:
„
Heute
Morgen
habe
ich
nur
mein
Handy
mitgenommen,
und
meine
Mutter
hat
unsere
Pässe
eingepackt.″
Alles
andere
habe
die
Familie
zu
Hause
gelassen,
weil
man
davon
ausgegangen
sei,
dass
alles
gut
gehen
werde.
In
den
kommenden
Wochen
will
sich
die
Familie
nun
um
die
Neugestaltung
des
Vorgartens
kümmern,
der
durch
die
Entschärfung
sowie
die
zahlreichen
Vorarbeiten
in
Mitleidenschaft
gezogen
wurde.
„
Das
ist
für
meine
Mutter
schon
hart″,
so
Kosuta.
Im
Evakuierungszentrum
in
der
Gesamtschule
Schinkel
war
von
der
Bombenentschärfung
derweil
nur
wenig
zu
spüren.
Rund
60
Einsatzkräfte
kümmerten
sich
vor
Ort
um
die
Bedürfnisse
der
über
200
Besucher,
die
sich
bei
Gulaschsuppe,
Kaffee
und
Keksen
auf
eine
zügige
Rückkehr
in
die
eigenen
vier
Wände
freuten.
„
Wir
sind
das
erste
Mal
hier
und
sind
gut
versorgt″,
freute
sich
eine
Anwesende,
die
in
unmittelbarer
Nachbarschaft
des
Fundortes
wohnt.
Die
jüngeren
Gäste
nutzten
die
Gelegenheit,
um
Pingpong
spielen
oder
mit
dem
Bobbycar
zu
fahren.
Die
älteren
Gäste
schwelgten
in
Erinnerung
jüngerer
Tage
oder
vertrieben
sich
die
Zeit
beim
Kreuzworträtseln.
Bereits
am
Morgen
wurden
Anwohner
zum
Familien-
Gottesdienst
in
die
Pauluskirche
eingeladen,
die
unter
dem
Motto
„
Guckst
du?
!″
stand.
Anschließend
nahmen
zwischen
80
und
100
Gemeindemitglieder
am
gemeinsamen
Mittagessen
teil,
das
aus
hausgemachtem
Eintopf
und
selbst
gebackenem
Brot
bestand.
„
Wenn
bei
uns
sowieso
gekocht
wird,
können
wir
die
Leute
auch
zu
uns
einladen.
Kirchliche
Räume
sind
für
die
Menschen
da″,
so
Pastor
Karsten
Kümmel.
Ein
Video,
weitere
Bilder
von
der
Evakuierung
und
der
Live-
Ticker
zum
Nachlesen
auf
www.noz.de/
os
Middelberg:
Der
Staat
sollte
dafür
einspringen
Osnabrück.
Grundstücksbesitzer,
auf
deren
Besitz
eine
Weltkriegsbombe
gefunden
wird,
müssen
mit
hohen
Kosten
rechnen,
weil
die
öffentliche
Hand
nur
Mittel
für
die
Sondierung,
Evakuierung
und
Räumung
bereitstellt.
Darüber
sprachen
wir
mit
dem
Osnabrücker
CDU-
Bundestagsabgeordneten
Mathias
Middelberg.
Herr
Middelberg,
Sie
haben
darauf
hingewiesen,
dass
der
Bund
60
Millionen
Euro
in
den
kommenden
vier
Jahren
für
die
Räumung
alliierter
Kriegsbomben
zur
Verfügung
stellt,
obwohl
er
das
nicht
müsste.
Warum
nimmt
der
Bund
das
Geld
in
die
Hand?
Der
Bund
anerkennt,
dass
mit
der
Entschärfung
von
Kriegsbomben
besondere
Härten
verbunden
sein
können.
Deshalb
gibt
er
außerhalb
seiner
Zuständigkeit
dieses
Geld,
um
die
eigentlich
zuständigen
Bundesländer
zu
unterstützen
und
den
betroffenen
Hauseigentümern
eine
zusätzliche
Hilfe
zukommen
zu
lassen.
An
wen
kann
sich
ein
betroffener
Hausbesitzer
wenden,
um
finanzielle
Hilfe
zu
bekommen?
Das
regelt
das
jeweilige
Bundesland
–
für
uns
also
Niedersachsen.
Die
Bundesregierung
kann
aus
verfassungsrechtlichen
Gründen
das
Geld
nicht
direkt
an
die
betroffenen
Bürger
zahlen.
Wir
können
nur
bis
zur
Länderebene
zahlen.
Wie
Niedersachsen
das
Geld
weitergibt,
entscheidet
das
Land.
Betroffene
sollten
sich
an
die
Stadt
wenden.
Und
die
Kommunen
wiederum
müssen
beim
Land
auf
die
vollständige
Weitergabe
der
Gelder
drängen.
Finden
Sie
die
derzeitige
Lastenverteilung
gerecht?
Es
müsste
doch
eigentlich
staatliche
Aufgabe
sein,
die
gefährlichen
Altlasten
des
Krieges
zu
beseitigen,
oder?
Für
Kriegsbomben
jedenfalls
sehe
ich
das
auch
so.
Davon
konnte
man
beim
Grundstückserwerb
in
der
Regel
nichts
wissen.
Deshalb
sollte
der
Staat
mindestens
in
den
aufwendigeren
Fällen
einspringen.
Und
genau
dafür
sollte
die
Landesregierung
das
zusätzliche
Geld
jetzt
einsetzen.
Bildtexte:
Omer
Kosuta
und
seine
Familie
sind
erleichtert,
dass
der
Blindgänger
ohne
Probleme
entschärft
werden
konnte.
Nun
steht
die
Neugestaltung
des
Vorgartens
an.
Das
ist
die
amerikanische
Fünf-
Zentner-
Bombe,
die
gestern
unschädlich
gemacht
wurde.
Einer
Großbaustelle
glich
am
Sonntag
der
Bombenfundort
im
Stadtteil
Schinkell
Mathias
Middelberg,
CDU-
Bundestagsabgeordneter.
Fotos:
Michael
Gründel,
Foto:
Swaantje
Hehmann,
Autor:
apo/sarr