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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kampf für eine berufliche Perspektive
Zwischenüberschrift:
Integrationslotse Michael Janning gründet Netzwerk für geflüchtete Ärzte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück / Hasbergen. Michael Janning ist einer der Integrationslotsen der Stadt Osnabrück. Der Hasberger will mit einheimischen Ärzten mit und ohne Migrationshintergrund ein Netzwerk aufbauen, das Patenschaften für geflüchtete Mediziner vermitteln soll.

Die stetige Zuwanderung von Flüchtlingen stellt Helfer und Betroffene besonders in Gesundheitsfragen wegen häufiger Sprachbarrieren vor Herausforderungen. Abhilfe könnten als Flüchtling anerkannte Mediziner schaffen. Denn unter den in Deutschland gestrandeten Flüchtlingen befinden sich auch zahlreiche gut ausgebildete Mediziner wie der aus Syrien stammende Arzt Alaaeddin Alhmedi. Der ausgebildete Allgemeinmediziner arbeitete während des Krieges in einem Kinderkrankenhaus in der Nähe seiner Heimatstadt Aleppo. Nach seinen Angaben musste er Syrien verlassen, da die Terrororganisation des sogenannten Islamischen Staates mit einer Autobombe das Hospital zerstörte.

Nach inzwischen eineinhalb Jahren in Deutschland möchte Alhmedi seine akademische Ausbildung fortsetzen, um in der Bundesrepublik als Chirurg Fuß zu fassen. Obwohl er inzwischen fließend Deutsch spricht, liegt noch ein weiter Weg vor ihm.

Wie steinig dieser Weg sein kann, skizziert Janning. Die Anerkennung ausländischer Studienabschlüsse liege in der Verantwortung der jeweiligen Bundesländer, in denen der Arzt praktizieren möchte, berichtet der Integrationslotse. In Niedersachsen besteht die Regelung, dass geflüchtete Ärzte, die ihre Ausbildung in sogenannten Drittstaaten nicht beenden konnten, die Abschlussprüfungen in den Staaten ablegen müssen, in denen sie bislang studiert hatten.

Weil aber nach Darstellung Jannings bei fast allen Betroffenen das Geld für einen Auslandsaufenthalt zur Ablegung der Abschlussprüfung fehlt, stellt er sich die Frage: Wie soll das gehen? Hier sieht Janning die Politik am Zuge, Änderungen in den gesetzlichen Prüfungs- und Zulassungsvoraussetzungen vorzunehmen, um die Abschlussprüfung in Deutschland ablegen zu können.

Auch vor Alhmedi liegen neben der fachsprachlichen noch weitere Prüfungen. Seit Kurzem steht ihm dabei der Hasberger Arzt Abdal Rachmann Massarwa als Mentor zur Seite. Zustande gekommen ist diese Patenschaft durch das von Janning ins Leben gerufene Internationale Ärztenetzwerk″. Dieser Zusammenschluss von langjährig in Deutschland tätigen deutschen Ärzten und Medizinern mit Migrationshintergrund befinde sich derzeit im Aufbau. Ziel der Teilnehmer ist es, Patenschaften zwischen in Deutschland lebenden Ärzten und geflohenen Medizinern zu vermitteln.

Um rasch als Arzt in Deutschland tätig werden zu können, riet Massarwa seinem nach Deutschland geflüchteten Berufskollegen, eine Zulassung als Allgemeinmediziner anzustreben. Der Vorteil liege in den wesentlich kürzeren Ausbildungszeiten als beispielsweise der eines Chirurgen. Ergänzend fügte Janning einen weiteren Aspekt hinzu: Besonders im ländlichen Bereich ist der Bedarf an Ärzten sehr hoch.″

Bildtext:
Der Arzt Abdal Rachmann Massarwa (links) kümmert sich als Pate um seinen syrischen Kollegen Alaaeddin Alhmedi (Mitte). Michael Janning (rechts) fördert solche Patenschaften mithilfe des neuen Netzwerkes.

Foto:
Janning
Autor:
Michael Pohl


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