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1.
Erscheinungsdatum:
16.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Förster sprechen von „Anarchie im Wald″
Zwischenüberschrift:
Downhill-Fahrer fahren weiter abseits der Wege – Private Waldbesitzer setzen auf neue Gebietsmanager
Artikel:
Originaltext:
„
Im
Teutoburger
Wald
herrscht
Anarchie.
Die
Downhillfahrer
scheren
die
Verbotsschilder
nicht,
sie
fahren
weiter
abseits
der
Wege,
und
es
ist
auch
kein
Wille
erkennbar,
sich
an
die
Gesetze
zu
halten″,
rügt
der
Leiter
des
für
den
Staatswald
zuständigen
Forstamts
in
der
Region
Osnabrück,
Ulrich
Zeigermann.
Osnabrück/
GMhütte.
Der
Leiter
des
niedersächsischen
Forstamts
Ankum
zeigt
sich
deprimiert:
„
Obwohl
vor
zwei
Jahren
Verbotsschilder
aufgestellt
wurden,
passiert
nichts.
Die
Schilder
werden
übermalt,
besprüht
oder
geklaut.
Bislang
sind
alle
Überlegungen
zur
Lösung
des
Problems
gescheitert.
Auch
die
Idee,
nach
dem
Modell
des
legalen
Parcours
am
Piesberg
Pisten
für
die
Downhill-
Fahrer
freizugeben,
konnte
nicht
durchgesetzt
werden.
Es
scheitert
immer
wieder
daran,
dass
keiner
bereit
ist,
die
Haftung
zu
übernehmen.″
Die
Sprungschanzen,
die
die
Biker
aufstellten,
würden
eine
große
Gefahr
darstellen
und
seien
nach
dem
Waldgesetz
auch
nicht
zulässig.
Den
Förstern
bleibe
nur
übrig,
die
Hindernisse
zu
entfernen,
sobald
sie
entdeckt
werden.
Die
Begegnungen
mit
den
Bikern
seien
dabei
eher
zufällig,
da
die
Revierförster
etwa
nicht
nur
für
den
Dörenberg,
sondern
für
ein
sehr
viel
größeres
Gebiet
zuständig
seien.
Zeigermann
spricht
von
einem
„
Hase-
und-
Igel-
Spiel″
mit
den
Downhill-
Fahrern.
Das
Problem
der
Förster
sei,
dass
sie
nicht
wissentlich
dulden
dürften,
dass
abseits
der
Strecken
gefahren
wird,
weil
man
riskiere,
bei
einem
Unfall
in
Haftung
genommen
zu
werden.
Hinzu
komme
die
Gefahr
von
möglichen
Kollisionen
mit
Wanderern
oder
Waldarbeitern
und
der
nicht
akzeptable
Eingriff
in
die
Natur.
Schließlich
würden
die
Biker
große
Hügel
bauen,
Äste
absägen
oder
Holzbefestigungen
anlegen.
Ludger
Spiegelburg
vom
Zusammenschluss
privater
Waldbesitzer
im
Südkreis,
der
Waldschutzgenossenschaft
Osnabrück-
Süd
kritisiert:
„
Die
Downhill-
Fahrer
und
die
Mountainbiker
befahren
auch
in
diesem
Jahr
über
illegal
angelegte
Pisten
das
Landschaftsschutzgebiet
am
Dörenberg
und
Hüggel.″
Ranger
für
Rechtsfrieden
Zum
Teil
führten
die
Downhill-
Strecken
über
ausgewiesene
Wanderwege
und
zweigten
dann
immer
wieder
auf
illegal
angelegte
Streckenabschnitte
ab.
Dadurch
würden
auch
die
Wanderer
und
Spaziergänger
in
hohem
Maße
gefährdet.
Besonders
im
Frühjahr
litten
das
Wild
und
die
Vogelwelt
unter
diesem
Verhalten.
Es
gebe
keine
sicheren
Rückzugsmöglichkeiten
mehr
für
Jungtiere
und
keinen
Schutz
für
die
Brut.
Spiegelburg
weist
darauf
hin,
dass
der
Landkreis
zum
1.
März
zwei
Gebietsmanager
eingestellt
habe.
Diese
würden
gegen
das
illegale
Downhillfahren
vorgehen
und
sogenannte
„
Ranger″
ausbilden,
um
den
Rechtsfrieden
wiederherzustellen.
Vor
allem
den
Dörenberg
haben
die
Downhill-
Biker
als
Hotspot
ausgemacht.
Der
bei
der
Landesforst
für
den
Bereich
zuständige
Revierförster
Jens
Kohlbrecher
kritisiert:
„
Der
Landkreis
als
Ordnungsbehörde
konnte
auch
nach
dem
Aufstellen
der
Verbotsschilder
vor
knapp
zwei
Jahren
immer
noch
nicht
durchsetzen,
dass
abseits
der
Wege
am
Dörenberg
nicht
gefahren
wird.″
Nach
dem
Aufstellen
der
Schilder
sei
das
Fahren
abseits
der
legalen
Pisten
eher
noch
mehr
als
weniger
geworden.
Im
vergangenen
Jahr
sei
am
Dörenberg
von
Frühjahr
bis
Herbst
etwa
von
morgens
um
fünf
bis
nachts
um
halb
eins
abseits
der
Wege
gefahren
worden.
Ein
ähnliches
Szenario
befürchtet
Zeigermann
als
Chef
der
Landesforsten
in
der
Region
auch
in
dieser
Saison.
Der
Sprecher
des
Landkreises
Osnabrück,
Burkhard
Riepenhoff,
sagt
zu
dem
Vorwurf:
„
Der
Landkreis
kann
vor
Ort
keine
ordnungsbehördlichen
Maßnahmen
wie
etwa
die
Verhängung
eines
Bußgeldes
treffen,
da
die
Mitarbeiter
des
Landkreises
nicht
befugt
sind,
Personalien
von
Downhillern
aufzunehmen.
Hierzu
ist
nur
die
Polizei
befugt.″
Auch
die
Polizei
weist
die
Verantwortung
von
sich.
Es
habe
zwar
mehrere
Kontroll-
und
Aufklärungsaktionen
im
Bereich
Dörenberg,
Hüggel
und
Musenberg
unter
Beteiligung
von
Landkreis,
Waldbesitzern
und
Förstern
gegeben,
bei
denen
zahlreiche
Radfahrer
zwar
„
ins
Gebet
genommen″
worden
seien,
ihnen
laut
Polizeisprecher
Frank
Oevermann
aber
kein
unmittelbarer
Verstoß
nachzuweisen
war.
„
Die
Problematik
besteht
ganz
klar
darin,
dass,
vom
zeitlichen
und
personellen
Aufwand
einmal
abgesehen,
die
Möglichkeiten
effektiver
Kontrollen
im
Wald
sehr
eingeschränkt
sind.
So
ist
es
zum
Beispiel
sehr
schwierig,
jemandem
nachzuweisen,
dass
er
abseits
der
Wege
gefahren
ist.
Das
Fahren
mit
dem
Bike
auf
den
ausgewiesenen
Waldwegen
ist
nämlich
erlaubt″,
erläutert
Oevermann.
Zudem
bereite
das
präventive
Ansprechen
der
Zielgruppe
Schwierigkeiten,
da
diese
kaum
organisiert
und
entsprechend
bekannt
sei.
Neben
den
Downhill-
Fahrern
aus
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
würden
die
genannten
Waldgebiete
auch
auffallend
gerne
von
Radsportlern
aus
den
Niederlanden
genutzt,
die
möglicherweise
nicht
wissen,
wie
die
rechtliche
Seite
für
das
Befahren
des
Waldes
in
Deutschland
aussieht.
Oevermann
fordert:
„
Ziel
sollte
es
neben
spezieller
Öffentlichkeitsarbeit
dabei
auch
sein,
die
Sportler
auf
ausgewählte
legale
Strecken
hinzuweisen.″
Ein
Themen-
Spezial
zum
Thema
Fahrrad
finden
Sie
unter
noz.de/
fahrrad
Bildtext:
Hier
dürfen
Downhill-
Fahrer
legal
fahren:
im
Bikepark
am
Osnabrücker
Piesberg.
Es
gab
auch
schon
im
Landkreis
die
Idee,
Pisten
für
Downhill-
Biker
freizugeben,
doch
bislang
scheiterte
sie
an
der
Haftungsfrage.
Foto:
Jörn
Martens
Bildtext:
Bikeparks
im
Kreis
wären
die
Lösung
Der
Landkreis
sollte
die
große
Anziehungskraft
des
Dörenbergs
und
des
Hüggels
als
Potenzial
begreifen.
Sogar
aus
den
Niederlanden
kommen
die
Downhill-
Biker,
um
im
Teutoburger
Wald
ihrem
Sport
nachzugehen.
Dabei
sollte
man
bedenken,
dass
sie
das
machen,
obwohl
sie
erst
mühselig
ihre
Sprungschanzen
und
Hindernisse
abseits
der
Pisten
aufbauen
müssen.
Wenn
die
Biker
das
schon
auf
sich
nehmen,
obwohl
sie
wissen,
dass
sie
gegen
geltendes
Waldgesetz
verstoßen,
wie
groß
wäre
die
Anziehungskraft
von
Dörenberg
und
Hüggel
erst,
wenn
man
professionelle
legale
Pisten
baut
und
den
Dörenberg
und
den
Hüggel
als
touristisches
Biker-
Potenzial
begreift?
Im
Osnabrücker
Bikepark
am
Piesberg
hat
sich
mit
dem
TuS
Bramsche
auch
eine
Lösung
gefunden.
Die
Biker
sind
über
eine
Mitgliedschaft
in
dem
Verein
versichert.
Warum
ist
so
eine
Lösung
nicht
auch
für
einen
Bikepark
am
Dörenberg
und
am
Hüggel
möglich?
Autor:
Jean-Charles Fays