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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Milo ist offiziell der Einzige seiner Rasse
Zwischenüberschrift:
Warum in Osnabrück nur ein Staffordshire Bullterrier ordnungsgemäß angemeldet ist
Artikel:
Originaltext:
In
Osnabrück
ist
nur
ein
einziger
Hund
der
Rasse
Staffordshire
Bullterrier
angemeldet.
Der
Grund:
Wer
ein
solches
Tier
halten
will,
muss
tief
in
die
Tasche
greifen.
720
Euro
Hundesteuer
werden
pro
Jahr
fällig.
Osnabrück.
Für
einen
„
gefährlichen
Hund″
wirkt
Milo
ziemlich
harmlos.
Der
weiße
Staffordshire
Bullterrier
beißt
im
Garten
auf
einer
Plastikmaus
herum
und
wirkt,
als
könne
er
keiner
Fliege
etwas
zuleide
tun.
Er
ist
das
einzige
Exemplar
seiner
Rasse,
das
in
Osnabrück
offiziell
angemeldet
ist.
Insgesamt
sind
6134
Hunde
bei
der
Stadt
registriert.
Vor
acht
Jahren
hat
Sandra
Hegge
Milo
als
Welpen
von
einem
Freund
übernommen.
Die
Tiere
seien
sehr
schmusebedürftig,
sagt
sie.
„
In
Foren
werden
sie
auch
Kampfschmuser
genannt.″
Die
Stadt
sieht
das
allerdings
anders,
und
deshalb
zahlt
Hegge
statt
119
Euro
Hundesteuer
720
Euro
pro
Jahr.
Außerdem
musste
Hegge
einen
Eignungstest
absolvieren,
damit
sie
den
Hund
überhaupt
halten
darf.
In
Osnabrück
werden
Staffordshire
Bullterrier
oder
deren
Kreuzungen
als
eine
von
vier
sogenannten
„
gefährlichen
Rassen″
geführt,
neben
dem
verwandten
American
Staffordshire
Terrier,
dem
Bullterrier
und
dem
Pitbull-
Terrier.
Jede
Kommune
entscheidet
selbst,
welche
Hunde
auf
der
Liste
landen.
In
Osnabrück
sind
dort
derzeit
32
Tiere
aufgeführt.
Sieben
von
ihnen
sind
gesetzt,
weil
sie
aufgrund
ihrer
Rasse
als
gefährlich
gelten,
die
anderen
sind
durch
aggressives
Verhalten
aufgefallen.
Dass
der
Staffordshire
als
gefährlich
gilt,
hat
er
unter
anderem
dem
Umstand
zu
verdanken,
dass
er
im
England
des
19.
Jahrhunderts
für
Hundekämpfe
eingesetzt
worden
ist.
„
Wenn
sie
kämpfen,
beißen
sie
sich
fest″,
sagt
Hegge,
die
als
Krankenschwester
im
Kinderhospital
arbeitet.
Auf
der
anderen
Seite
werden
die
Tiere
als
intelligent
und
familienfreundlich
beschrieben.
„
Ich
habe
überhaupt
keine
Bedenken,
ihn
von
fremden
Kindern
streicheln
zu
lassen″,
sagt
Hegge.
So
ganz
ohne
ist
aber
auch
Milo
nicht.
Nach
zwei
Beißvorfällen
mit
anderen
Hunden
musste
Hegge
mit
dem
damals
noch
jungen
Tier
zum
Veterinäramt.
„
Für
ein
halbes
Jahr
musste
ich
ihm
einen
Maulkorb
anlegen,
danach
wurde
er
als
,
nicht
aggressiv′
eingestuft.″
Parallel
besuchte
sie
mit
Milo
zwei
Jahre
eine
Hundeschule.
Um
kein
Risiko
einzugehen,
lässt
Hegge
ihn
seitdem
nicht
mehr
mit
fremden
Hunden
spielen.
Hegge
sieht
es
so:
„
Man
kann
aus
jedem
Hund
einen
Kampfhund
machen,
auch
aus
einem
Dackel
oder
einem
Schäferhund.″
Nicht
immer
ist
jedenfalls
ganz
klar
auszumachen,
warum
ein
Hund
für
die
Stadt
als
gefährlich
gilt
–
oder
warum
nicht.
Der
Rottweiler
zum
Beispiel
ist
im
benachbarten
NRW
als
„
gefährlich″
gelistet,
in
Osnabrück
hingegen
zahlt
der
Besitzer
den
normalen
Hundesteuersatz
von
119
Euro.
Eine
Erklärung
dafür
bleibt
die
Stadt
schuldig.
Zumindest
scheint
sich
das
positiv
auf
das
Meldeverhalten
der
Besitzer
auszuwirken:
Gleich
27
Rottweiler
sind
in
Osnabrück
ordnungsgemäß
registriert.
Anders
sieht
es
bei
den
Staffordshire
Bullterriern
aus.
Neben
Milo
gibt
es
zwar
durchaus
noch
eine
ganze
Reihe
anderer
Tiere
dieser
Rasse,
die
durch
die
Stadt
laufen
–
nur
dass
sie
nicht
als
solche
gemeldet
sind.
Viele
Halter
ziehen
es
angesichts
des
erheblich
erhöhten
Hundesteuer-
Satzes
vor,
ihr
Tier
entweder
gar
nicht
anzumelden
oder
es
gegenüber
der
Stadt
als
Mischling
auszuweisen.
In
den
Computern
der
Stadt
führt
der
Mischling
dann
auch
die
Liste
der
angemeldeten
Hunde
an:
1700
Tiere
sind
als
solche
registriert.
Theoretisch
kann
die
Stadt
natürlich
kontrollieren,
ob
Hunde
korrekt
gemeldet
wurden.
Solange
das
Tier
nicht
auffällig
wird,
dürfte
das
aber
eher
selten
der
Fall
sein.
Nicht
wenige
Halter
sparen
nicht
nur
bei
der
Steuer,
sondern
auch
bei
der
Anschaffung.
Ein
Exemplar
von
einem
offiziellen
Züchter
kostet
immerhin
gut
1500
Euro,
je
nach
Abstammungslinie
können
es
über
3000
Euro
werden.
Es
geht
aber
auch
billiger:
Hunde
werden
zwecks
Paarung
unter
der
Hand
herumgereicht.
Die
Welpen
werden
dann
ohne
Papiere
weitergegeben
und
kosten
um
die
500
Euro,
wie
ein
Insider
unserer
Redaktion
berichtet.
Eine
Praxis,
die
Katharina
Weiss
scharf
verurteilt.
Sie
züchtet
im
niedersächsischen
Twistringen
seit
13
Jahren
Staffordshire
Bullterrier
und
ist
im
VDH
organisiert,
dem
größten
Dachverband
von
Hundezüchtern
in
Deutschland.
„
Die
Tiere,
die
auf
solche
Art
und
Weise
gepaart
werden,
wurden
weder
einem
Wesenstest
unterzogen
noch
gesundheitlich
geprüft.″
Weiss
kritisiert
aber
auch
Städte
wie
Osnabrück,
die
ganze
Rassen
als
„
gefährlich″
einstufen
und
damit
Haltern
einen
Grund
geben,
ihre
Tiere
nicht
anzumelden.
„
Man
sollte
das
individuelle
Tier
prüfen
und
nicht
eine
ganze
Rasse
vorverurteilen.″
Weitere
Geschichten
über
Hund,
Katze,
Maus
auf
noz.de/
tiere
Bildtext:
Sandra
Hegge
und
Hund
Milo
sind
seit
acht
Jahren
ein
Team.
Hegge
hat
ihn
ordnungsgemäß
bei
der
Stadt
angemeldet
–
als
einzige
Staffordshire-
Bullterrier-
Halterin
in
Osnabrück.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Sven Kienscherf