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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bärin Tips nach Ausbruch in Zoo Osnabrück erschossen
Wie konnte Bärin Tips entkommen?
Zwischenüberschrift:
Zoodirektor sucht am Tag nach dem Ausbruch nach Antworten – Polizei lobt Vorgehen der Tierpfleger
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Zoo
Osnabrück
ist
am
Samstag
Hybridbärin
Tips
aus
ihrem
Gehege
ausgebrochen.
Das
Tier
musste
erschossen
werden.
Menschen
wurden
nicht
verletzt.
Die
Bärin,
eine
Kreuzung
aus
einem
Eis-
und
einem
Braunbären,
hatte
sich
am
Samstag
gegen
14.15
Uhr
durch
eine
Fuchsklappe
in
ihrem
Gehege
gezwängt,
ergab
die
Rekonstruktion.
Im
Fuchsgehege
hebelte
sie
einen
Teil
des
eigentlich
bärensicheren
Zauns
aus
den
Angeln
und
gelangte
so
auf
das
Zoogelände.
Dort
hielten
sich
zu
diesem
Zeitpunkt
rund
4000
Besucher
auf;
einige
sahen
Tips
–
und
alarmierten
die
Zooleitung.
Auf
ihrer
Tour
durch
den
Zoo
traf
Tips
auf
eine
Mitarbeiterin.
Diese
stürzte
beim
Kontakt
mit
der
Bärin,
blieb
aber
bis
auf
einen
Bluterguss
unverletzt.
Etwa
100
Meter
von
der
Bärenanlage
entfernt,
nahe
dem
Zooausgang,
versuchte
das
Zoobiologische
Team,
das
Tier
unter
Kontrolle
zu
bringen.
Doch
Tips
ließ
sich
nicht
beruhigen.
„
Die
Bärin
drohte
nicht,
sie
ging
zum
Angriff
über″,
erklärte
Zoodirektor
Michael
Böer
bei
der
Pressekonferenz
am
Sonntagnachmittag.
Ein
Zoomitarbeiter
musste
sie
deshalb
erschießen.
Ein
Schuss
aus
einem
Betäubungsgewehr
hätte
erst
nach
zehn
bis
20
Minuten
Wirkung
gezeigt.
Rund
zehn
Minuten
hatte
sich
Tips
frei
im
Zoo
bewegt.
Nach
Polizeiangaben
brachte
das
Zoopersonal
die
Besucher
in
Tierhäusern
in
Sicherheit,
viele
wurden
auch
zum
Ausgang
geleitet.
Eine
Panik
blieb
aus.
Bei
den
Zoomitarbeitern
ist
die
Trauer
groß.
Die
Cappuccino-
Bärin
und
ihr
Bruder
Taps
waren
Besucherlieblinge.
Eine
Aneinanderreihung
unglücklicher
Zufälle
führte
zum
Ausbruch
von
Bärin
Tips
im
Zoo
am
Samstagnachmittag.
Eine
Rekonstruktion
der
Ereignisse.
Osnabrück.
„
Wir
wissen
nicht
ganz
genau,
was
geschehen
ist″,
sagt
Böer
am
Sonntag
bei
einer
Begehung
des
Bärengeheges.
Doch
Tips′
Fußspuren
weisen
den
Weg.
Vermutlich
war
die
Bärendame
gerade
in
Jagdlaune.
Vielleicht
war
sie
hinter
einem
Vogel
her.
Sicher
ist,
dass
sie
sehr
erregt
war.
So
erregt,
dass
sie
den
elektrischen
Zaun
am
äußeren
Rand
des
Geheges
einfach
überwand.
Der
Bereich
hinter
dem
Elektrozaun
ist
eigentlich
ein
Rückzugsort
für
die
Füchse
und
führt
letztendlich
zum
Gehege
der
kleinen
Strolche.
Hierher
kommt
Tips
normalerweise
nicht,
denn
der
Stromschlag
ist
so
stark,
dass
er
die
Bären
bremst.
Die
Spuren
belegen,
dass
Tips
wieder
zurückwollte.
Danach
gab
es
die
zweite
ungewöhnliche
Situation.
Die
über
die
Wintermonate
schlank
gewordene
Bärendame
schlüpfte
gegen
14.15
Uhr
am
Samstag
durch
ein
im
Durchmesser
30
bis
40
Zentimeter
großes
Schiebetürchen.
Und
gelangt
so
ins
Gehege,
das
für
die
Silberfüchse
reserviert
ist.
Eigentlich
soll
auch
das
kein
Problem
sein,
denn
beim
Bau
war
der
Zoo
auf
Nummer
sicher
gegangen.
„
Deshalb
ist
der
ganze
Gehegekomplex,
auch
das
der
kleinen
Füchse,
bärensicher″,
erklärt
Böer.
Doch
Tips
überwand
auch
diese
Sicherheitsmaßnahme.
In
der
für
sie
ungewohnten
und
wohl
auch
bedrohlichen
Situation
entwickelte
sie
offenbar
Bärenkräfte,
übte
Druck
auf
ein
Teil
des
Gitters
aus,
verbog
es
leicht
und
hob
es
aus
den
Angeln.
Tips
bahnte
sich
zunächst
ihren
Weg
von
der
Bärenanlage
zum
Löwenrondell.
Dort
traf
Tips
auf
eine
Mitarbeiterin.
Diese
stürzte
bei
dem
Kontakt
mit
dem
Bär,
hatte
aber
Glück
im
Unglück:
Bis
auf
einen
Bluterguss
blieb
sie
unverletzt.
Die
Hybridbärin
lief
vom
Löwenrondell
etwa
100
Meter
weiter,
nicht
über
die
Wege,
sondern
quer
durch
die
Vegetation.
Dort
gelangte
sie
zu
der
Anlage
der
Klammeraffen,
wo
sie
noch
in
dem
Graben
der
Klammeraffen
ein
Bad
nahm.
Am
Flamingogehege
wurden
Besucher
dann
erstmals
auf
den
entlaufenen
Bären
aufmerksam
und
verständigten
die
Zoo-
Mitarbeiter
am
Eingang.
Diese
begannen
direkt
nach
der
ersten
Sichtung
des
Bären
über
dem
Flamingogehege
mit
der
Evakuierung
des
Geländes
und
brachten
Besucher
unter
anderem
vorübergehend
in
den
Häusern
des
Parks
in
Sicherheit.
Extra
ausgebildete
Mitarbeiter
aus
dem
tiergartenbiologischen
Team
kamen
mit
Betäubungsgewehr
und
Schusswaffen
zur
Stelle,
an
der
sich
Tips
gerade
aufhielt.
Doch
zunächst
versuchten
die
Mitarbeiter
Tips
zu
beruhigen.
Das
300
Kilo
schwere
Tier
ging
jedoch
bald
zu
Angriffsgebärden
über.
„
Sie
drohte
nicht,
sondern
bereitete
sich
auf
einen
Angriff
vor″,
berichtet
Zoodirektor
Michael
Böer,
dem
am
Samstagnachmittag
der
Schock
und
die
Trauer
deutlich
anzumerken
waren.
Um
Menschenleben
zu
schützen,
sei
nichts
anderes
übrig
geblieben,
als
die
Bärin
aus
kürzester
Distanz
zu
erschießen.
Denn
ein
Betäubungsschuss
hätte
erst
nach
zehn
bis
20
Minuten
Wirkung
gezeigt.
Das
Risiko
sei
zu
groß
gewesen:
„
Da
Tips
unglücklicherweise
an
einem
Wochenende
und
nachmittags
aus
dem
Gehege
entwich
und
der
Zoo
zu
diesem
Zeitpunkt
ziemlich
voll
war,
waren
wir
zu
diesem
schweren
Schritt
gezwungen,
um
unsere
Besucher
zu
schützen″,
so
Böer.
Zwischen
der
ersten
Sichtung
und
dem
tödlichen
Schuss
lagen
etwa
zehn
Minuten.
Den
4000
Besuchern,
die
sich
zu
der
Zeit
auf
dem
Zoogelände
aufhielten,
ist
nichts
passiert.
Die
Polizei
Osnabrück
lobte
vor
allem
die
besonnene
und
zügige
Reaktion
der
Zoomitarbeiter.
Als
die
Polizei
eintraf,
war
Tips
schon
tot.
Doch
es
war
noch
unklar,
wo
sich
der
zweite
Bär
befand.
Doch
die
Einsatzkräfte
konnten
schnell
Entwarnung
geben:
Tips′
Bruder
Taps
war
noch
im
Gehege.
Er
reagierte
auf
den
Zuruf
der
Pfleger
und
wurde
in
den
Stall
gebracht.
Erst
dann
wurden
die
Besucher
aus
den
Gebäuden
des
Zoos
hinaus
bis
vor
den
Eingang
geleitet.
Als
die
Lage
im
Park
geklärt
war,
durften
die
Besucher
den
Zoo
wieder
betreten,
der
betroffene
Teilbereich
des
Tierparks
blieb
aber
für
den
Rest
des
Tages
gesperrt.
„
Es
war
nicht
sehr
schön″,
schildert
Zoo-
Besucherin
Sonja
Mattke
das
Erlebte.
Sie
hielt
sich
nahe
dem
Bärengehege
auf,
als
das
Tier
ausbrach.
Laut
ihrer
Aussage
machte
der
Zoo
zwei
Durchsagen:
einmal,
dass
der
Bär
ausgebrochen
sei.
In
der
zweiten
Durchsage
wurden
die
Besucher
aufgefordert,
den
Zoo
zu
verlassen
oder
eines
der
Tierhäuser
aufzusuchen.
Eine
andere
Besucherin
sagte
gegenüber
unserer
Redaktion,
sie
habe
keine
Durchsagen
gehört.
Aber
es
sei
plötzlich
sehr
viel
Zoopersonal
zugegen
gewesen.
Die
Mitarbeiter
hätten
durch
ihr
Vorgehen
dazu
beigetragen,
dass
keine
Panik
ausgebrochen
sei.
Als
die
Lage
im
Park
geklärt
war,
durften
die
Besucher
den
Zoo
wieder
betreten.
„
Wir
müssen
noch
klären,
wie
das
technisch
überhaupt
möglich
war″,
sagt
der
Zoodirektor
zum
Ausbruch.
Doch
egal
wie:
Es
entstand
ein
Loch
im
Gehege,
durch
das
Hybridbärin
Tips
mit
Leichtigkeit
klettern
konnte.
Dabei
brach
sie
–
laut
Michael
Böer
–
vermutlich
aus,
um
wieder
zurück
in
ihre
Anlage
zu
gelangen.
Alle
Infos
zum
Bärenausbruch,
weitere
Bilder
und
Videos
auf
noz.de/
osnabrueck
Bildtext:
Erklärungsversuche
am
Tag
nach
dem
Ausbruch:
Zoodirektor
Michael
Böer
steht
am
Sonntag
auf
der
Bärenanlage
und
berichtet
von
der
Verkettung
vieler
unglücklicher
Umstände,
die
schließlich
zu
Tips′
Ausbruch
geführt
haben.
Durch
diese
Lücke
konnte
die
über
den
Winter
erschlankte
Hybridbärin
ins
Fuchsgehege
gelangen.
Tips
in
glücklicheren
Tagen:
2004
kam
die
Hybridbärin
im
Zoo
am
Schölerberg
zur
Welt.
Mit
ihrem
Zwillingsbruder
Taps
zählte
sie
zu
den
Aushängeschildern
des
Tierparks.
Fotos:
Elvira
Parton,
Zoo
Tips
und
Taps
Eigentlich
treffen
Eis-
und
Braunbären
nicht
aufeinander.
Sie
leben
in
verschiedenen
Regionen.
Im
Zoo
Osnabrück
teilten
Eisbär
Elvis
und
Braunbärin
Susi
aber
ein
Gehege.
Und
sie
verstanden
sich
gut.
So
gut,
dass
sie
sich
paarten.
2004
kamen
zwei
junge
Bären
auf
die
Welt:
Tips
und
Taps,
Weibchen
und
Männchen.
Die
beiden
sahen
ihrer
Mutter
ähnlich
und
ihrem
Vater.
Sie
haben
etwas
vom
Eisbären
und
vom
Braunbären.
Deshalb
nennen
Experten
sie
Hybridbären.
Viele
sagen
aber
auch:
Cappuccino-
Bären.
Denn
ihr
Fell
ist
weiß
und
braun,
wie
die
Farbe
von
Cappuccino.
Auch
in
der
freien
Wildbahn
gibt
es
Bären,
die
so
aussehen
wie
Tips
und
Taps.
Forscher
haben
eine
Idee,
woran
das
liegt:
Weil
es
immer
weniger
Eis
in
der
Arktis
gibt,
gehen
Eisbären
immer
häufiger
dorthin,
wo
die
Braunbären
leben
–
und
paaren
sich,
wie
in
Osnabrück.
apa
NA
KLAR!
Erzählnachricht
für
Kinder
Kommentar:
Noch
einmal
Glück
gehabt
Unter
dem
Strich
kann
und
muss
man
wohl
sagen,
dass
die
Mitarbeiter
des
Zoos
und
seine
Besucher
am
Samstag
noch
einmal
Glück
gehabt
haben.
Der
Ausbruch
der
Bärendame
Tips
hätte
auch
anders
ausgehen
können.
Dass
niemand
zu
Schaden
gekommen
ist,
ist
vor
allem
der
Umsicht
der
Zoomitarbeiter,
aber
auch
den
Besucher
geschuldet,
die
in
ihrer
großen
Mehrheit
ruhig
und
gelassen
den
Anweisungen
des
Personals
gefolgt
sind.
Die
regelmäßigen
Sicherheitstrainings
der
Zooverantwortlichen
und
ihrer
Mitarbeiter
haben
sich
in
diesem
Moment
bezahlt
gemacht.
Die
Wogen
um
den
Ausbruch
werden
sich
hoffentlich
schnell
glätten.
Der
Zoo
wird
sämtliche
Sicherheitsmaßnahmen
in
und
um
die
Gehege
noch
einmal
auf
den
Prüfstand
stellen.
Jedes
Gehege,
jeder
Meter
Zaun
wird
zum
wiederholten
Male
kontrolliert.
Die
Akteure
auf
dem
Schölerberg
sind
sich
ihrer
Verantwortung
bewusst.
Was
bleibt,
ist
der
Verlust
eines
Tieres.
Und
wenn
Tiere
zivilrechtlich
auch
nur
als
Sachen
behandelt
werden,
den
Pflegern
ist
jeder
ihrer
Schützlinge
ans
Herz
gewachsen.
Und
so
war
es
auch
mit
der
Bärin
Tips.
Es
ist
kein
Geheimnis,
dass
nach
ihrem
Tod,
so
unabwendbar,
wie
er
durch
die
in
diesem
Moment
von
ihr
ausgehende
Gefahr
auch
war,
unter
den
Zoomitarbeitern
auch
Tränen
geflossen
sind.
Und
noch
etwas
sollte
bei
aller
Dramatik
der
Ereignisse
nicht
vergessen
werden:
Tips
war
eine
Mahnerin
in
Sachen
Klimawandel.
Diese
Botschaft,
die
der
Zoo
in
seiner
Dauerausstellung
„
Klimatopia″
beim
Bärengehege
präsentiert,
darf
durch
das
Geschehen
nicht
in
der
Bedeutungslosigkeit
verschwinden.
Autor:
Andrea Pärschke, Stephanie Kriege
Themenlisten:
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