User Online: 1 |
Timeout: 00:28Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Aus Lynne Atkin wurde Lynne Köhler
Zwischenüberschrift:
Die erste Städtebotschafterin aus Derby ist hiergeblieben – „Fühle mich europäisch″
Artikel:
Originaltext:
1976
trat
die
18-
jährige
Lynne
Atkin
die
Stelle
als
erste
Botschafterin
der
Stadt
Derby
in
Osnabrück
an.
Inzwischen
heißt
sie
Lynne
Köhler
und
lebt
in
Georgsmarienhütte.
Osnabrück/
GMhütte.
Für
ein
Jahr
im
Ausland
arbeiten,
neue
Menschen
sowie
eine
andere
Kultur
und
Lebensweise
kennenlernen
und
dabei
als
Repräsentantin
der
Heimatstadt
den
kulturellen
Austausch
fördern
–
das
alles
wollte
Lynne
Atkin,
als
sie
1976
als
erste
Städtebotschafterin
aus
der
englischen
Stadt
Derby
nach
Osnabrück
kam.
Damit,
dass
sie
sich
in
einen
Osnabrücker
verlieben,
hierbleiben
und
künftig
Lynne
Köhler
heißen
würde,
rechnete
sie
damals
nicht.
Im
historischen
Friedenssaal
des
Osnabrücker
Rathauses
wurde
am
17.
Februar
1976
der
Partnerschaftsvertrag
unterzeichnet.
Seitdem
schickten
Osnabrück
und
Derby
viele
Jahre
lang
wechselseitig
Städtebotschafter
in
die
jeweils
andere
Stadt.
Als
erste
Nachwuchsdiplomatin
aus
Derby
war
Lynne
Atkin
ein
wichtiger
Bestandteil
des
kulturellen
Austauschs
zwischen
den
Partnerstädten.
18
Jahre
alt,
gerade
den
Schulabschluss
in
der
Tasche
und
in
allen
Zukunftsentscheidungen
noch
recht
frei,
beschloss
die
junge
Frau,
sich
für
den
Job
als
Städtebotschafterin
zu
bewerben.
Besonders,
weil
sie
schon
in
der
Schule
vier
Jahre
Deutsch
gelernt
hatte
und
ihre
Sprachkenntnisse
weiterhin
verbessern
wollte,
schienen
der
einjährige
Aufenthalt
in
Osnabrück
und
die
Aufgaben
als
Botschafterin
für
sie
nahezu
ideal.
Ihre
grundsätzliche
Neugier
für
andere
Kulturen
und
Lebensweisen
führte
dazu,
dass
sie
ihr
diplomatisches
Amt
mit
Spaß
und
Motivation
antrat.
„
Die
internationalen
Beziehungen
zu
stärken
sah
ich
damals
wie
auch
heute
noch
als
richtigen
Weg
für
die
Zukunft″,
verdeutlicht
Lynne
Köhler
ihren
Antrieb,
ihren
Beitrag
zu
der
noch
jungen
deutsch-
englischen
Städtepartnerschaft
zu
leisten.
Unter
dem
Eindruck
des
Zweiten
Weltkriegs
und
seiner
katastrophalen
Folgen
wurden
insbesondere
in
den
Siebzigern
viele
europäische
Städtepartnerschaften
etabliert.
Das
Ziel:
Mehr
Völkerverständigung.
Zwischen
verschiedenen
Nationen
soll
durch
die
Partnerschaften
der
kulturelle
Austausch,
aber
auch
die
wirtschaftliche
Zusammenarbeit
gestärkt
werden.
Auch
für
Lynne
Köhler
ist
die
internationale
Kooperation
ein
elementarer
Bestandteil
der
heutigen
Zeit:
„
Der
kulturelle
Austausch
ist
wichtig,
um
einander
näherzukommen
und
so
Vorurteile
und
kulturelle
Stereotype
abbauen
zu
können″,
betont
sie.
Als
Botschafterin
organisierte
sie
in
Osnabrück
Gruppenbesuche,
stellte
Kontakte
zwischen
deutschen
und
englischen
Unternehmen
her,
unterstützte
kulturelle
Verbindungen
und
Schulpartnerschaften
und
Austauschprogramme.
Außerdem
gab
sie
Bürgern
Hilfestellung
bei
der
Planung
von
Reisen
nach
Derby
beziehungsweise
Osnabrück,
vermittelte
Unterkünfte,
stellte
Kontakte
für
Praktika
her
und
ging
Dolmetschertätigkeiten
nach.
Der
für
ein
Jahr
geplante
Auslandsaufenthalt
sollte
ihr
Leben
und
ihre
Zukunftspläne
nachhaltig
verändern:
Eigentlich
hatte
sie
vor,
nach
dem
Botschafterinnen-
Jahr
zurück
nach
Derby
zu
gehen
und
dort
Deutsch
und
Französisch
zu
studieren
–
ein
Plan,
der
sich
schnell
änderte,
als
sie
einen
Osnabrücker
kennenlernte
und
sich
entschied
zu
bleiben.
„
Obwohl
die
Osnabrücker
allgemein
als
stur
gelten,
habe
ich
von
Anfang
an
viel
Hilfe
und
Offenheit
erfahren,
daher
fiel
die
Entscheidung
hierzubleiben
natürlich
viel
leichter″,
erinnert
sich
Lynne
Köhler,
die
heute
in
Georgsmarienhütte
lebt.
Inzwischen
hat
sie
mit
ihrem
Mann
vier
Töchter
großgezogen.
Ihre
Jüngste
betreibt
ein
Übersetzungsbüro,
in
dem
sie
mitarbeitet.
Für
Lynne
Köhler,
geborene
Atkin,
hat
der
Austausch
von
Städtebotschaftern
ihr
weiteres
Leben
geprägt.
Umso
trauriger
ist
sie
darüber,
dass
er
zuletzt
zumindest
teilweise
abgeschafft
wurde.
Die
über
40-
jährige
Partnerschaft
zwischen
Osnabrück
und
Derby
erhielt
2016
einen
deutlichen
Dämpfer,
als
die
britische
Seite
wegen
der
angespannten
Haushaltslage
den
Austausch
von
Städtebotschaftern
einseitig
aufkündigte.
Wenig
später
votierte
die
Mehrheit
der
Briten
auch
noch
für
den
Brexit,
also
den
Austritt
des
Vereinigten
Königreichs
aus
der
Europäischen
Union.
Die
europäische
Idee
und
das
Streben
nach
internationaler
Zusammenarbeit
mit
europäischen,
aber
auch
außereuropäischen
Ländern
scheinen
in
Großbritannien,
aber
auch
in
Deutschland
aktuell
für
immer
mehr
Menschen
nicht
mehr
sonderlich
attraktiv
zu
sein.
So
besteht
die
Städtepartnerschaft
mit
Derby
zwar
weiterhin,
die
Engländer
nehmen
aber
keinen
Städtebotschafter
aus
Osnabrück
mehr
bei
sich
auf.
Auch
ein
Appell
von
Osnabrücks
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
an
die
Adresse
seines
Amtskollegen
in
Derby,
die
Botschafterstelle
nicht
zu
streichen,
konnte
an
der
Sparentscheidung
des
Rates
der
mittelenglischen
Stadt
nichts
ändern.
„
Das
ist
schlimm
und
setzt
ein
falsches
Zeichen″,
findet
Lynne
Köhler,
„
insbesondere
in
einer
Zeit,
in
der
weltpolitisch
sowieso
alles
wackelt″.
Es
sei
ein
Fehler,
dass
Städte
und
Länder
als
Allererstes
in
diesen
Bereichen
zu
sparen
versuchten,
obwohl
es
doch
so
wichtig
sei,
die
innereuropäischen
Beziehungen
aufrechtzuerhalten.
„
Ich
selbst
fühle
mich
auch
nicht
deutsch
oder
englisch,
sondern
europäisch.″
Bildtext:
Lynne
Köhler
war
die
erste
Städtebotschafterin
aus
Derby.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
Laura Lehmkuhl