User Online: 2 |
Timeout: 18:17Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nachdenken ja, umbenennen nein
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zur
Diskussion
um
eine
Namensänderung
für
das
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasium,
u.
a.
zum
Artikel
„
Eine
Schule,
ein
Name,
ein
Problem″
(Ausgabe
vom
7.
Februar)
.
„
Als
im
Frühjahr
1959
der
Verfasser
dieser
Zeilen
sich
bei
dem
damaligen
Direktor
des
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasiums
zum
Dienstantritt
meldete,
erhielt
er
von
ihm
die
knappe
Erläuterung:
Er
verstehe
den
Namen
Ernst
Moritz
Arndt
als
Gewissensbefragung.
Für
das
dritte
Jungengymnasium
schien
diese
Namensgebung
(neuere
Sprachen,
sogar
später
mit
Russisch)
vertretbar.
Man
bedenke:
Der
Wiederaufbau
war
in
vollem
Gange,
die
Deutschen
suchten
nach
einer
Neubesinnung
in
dieser
Zeit
der
Teilung
und
des
Kalten
Krieges.
Das
Schulwesen
würde
viel
leisten
müssen.
Wer
aber
war
Ernst
Moritz
Arndt?
Der
Sohn
einer
gerade
der
Leibeigenschaft
entkommenen
Familie
auf
Rügen
studierte
Theologie,
wurde
Universitätsprofessor.
Als
Vielschreiber
nahm
er
Stellung
zum
politischen
Leben
seiner
Zeit,
der
Freiheitskriege.
Leider
liegt
heute
von
ihm
keine
kritische
Ausgabe
seiner
Schriften
vor,
wie
das
federführende
Institut
in
Bonn
bestätigt.
Aber
es
gibt
eine
Menge
Einzelausgaben,
die
man
mühsam
zusammensuchen
muss.
Daraus
lässt
sich
in
sehr
knapper
Form
ableiten:
Er
bezog,
als
Deutschland
als
europäischer
Nationalstaat
noch
gar
nicht
geboren
war,
Stellung,
unter
anderem
gegen
Napoleon
–
nicht
aber
gegen
Frankreich,
über
und
gegen
die
Juden
–
nicht
als
Antisemit.
Weder
Sache
noch
Begriff
waren
im
damaligen
Deutschland
kaum
bekannt,
wenn
sie
auch
als
Ausfälle
aus
heutiger
Sicht
kaum
zu
entschuldigen
sind.
Das
Zinsverbot
gegen
Christen
hatte
zu
einer
Einwanderung
der
Juden
nach
Europa
geführt,
wo
sie
,
als
Fremde′
wirtschaftliche
Erfolge
erzielten,
bei
den
Einheimischen
Missgunst
ernteten,
aber
auch
viele
Steuern
zahlten.
Heinrich
Heine
spottete
über
Arndt,
eine
Verbrennung
der
Schriften
dieses
Dichters
oder
gar
einen
Holocaust
konnte
niemand
voraussehen.
Ernst
Moritz
Arndt
schrieb
also
aus
dem
geschichtlich
gewachsenen
Zusammenhang,
nicht
aus
einer
nicht
existierenden
menschenverachtenden
Ideologie.
Die
Nachwelt
hat
ihn
unterschiedlich
behandelt,
selbst
die
Nazis
versuchten
ihn
zu
vereinnahmen,
mit
wenig
Erfolg.
Und
die
Bildungsinstitute,
die
sowohl
im
Inland
als
auch
Ausland
deutschen
Namen
tragen?
Der
Verfasser
darf
feststellen:
Auch
der
Namensträger
der
Schule
in
Osnabrück
wurde
und
wird
kritisch
hinterfragt,
der
problemorientierte
Unterricht
Tagewerk,
die
Zeit
der
Verehrung
des
Namensträgers
ist
tot,
er
trägt,
je
nach
Situation,
zur
Erziehung
bei.
Man
hört
noch
heute
schmunzelnd
den
Namen
,
EMA′
–
trotz
des
Umzugs.
Treffen
mit
ehemaligen
Schülern
und
deren
Veröffentlichungen
bestätigen
dies.
Deshalb:
Ja
zu
einer
Diskussion
über
den
Namen,
Nein
zu
einer
unreflektierten
und
aus
Mode
angeregten
Abschaffung
des
Namens
dieses
Gymnasiums.
[…]″
Manfred
Oertel
Osnabrück
Autor:
Manfred Oertel