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1.
Erscheinungsdatum:
06.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bauernhof mit Kartoffel-Automat und Eiscafé
Zwischenüberschrift:
Landwirtschaftlicher Strukturwandel auch auf Göslings Hof in Osnabrück-Pye
Artikel:
Originaltext:
Landwirt
Bernhard
Gösling
hat
seinen
Hofladen
in
Osnabrück-
Pye
geschlossen
und
verkauft
Gala
und
Linda
seit
Kurzem
aus
einem
Kartoffelautomaten.
Osnabrück.
Belana,
Gala,
Regina,
Rote
Laura,
Leyla
und
Linda
–
die
Damen
machen
sich
gut
in
den
Schaufenstern.
Ihr
Outfit
darf
als
sackartig
bezeichnet
werden,
was
aber
nicht
ihrem
Umfang
geschuldet
ist.
Hinter
den
weiblichen
Namen
verstecken
sich
Kartoffelsorten,
die
erstmals
im
Osnabrücker
Land
im
Automatenverkauf
sind.
Bernhard
Gösling
hat
die
Sorten
zwar
schon
länger
im
Angebot.
Der
Landwirt
aus
Pye
ist
einer
der
Kartoffelbauern,
die
ihre
Produkte
im
Direktvertrieb
an
die
Verbraucher
bringen.
Auf
Göslings
Hof
gab
es
nach
der
Herbsternte
2016
einen
Schnitt.
Der
Hofladen
wurde
geschlossen.
Damit
die
beliebten
Kartoffelsorten
dennoch
ihren
Weg
zum
Kunden
finden,
hat
Gösling
sich
zum
Automatenverkauf
entschlossen.
Nicht
mehr
dabei
ist
allerdings
die
Heideniere,
die
Kartoffel
des
Jahres
2015,
die
als
Saatgut
nicht
mehr
verfügbar
ist.
Kartoffelbauer
Bernhard
Göslings
und
sein
Mitarbeiter
Robin
Kupp
bedauern
das:
„
Das
war
eine
Gourmetkartoffel″,
schnalzt
der
junge
Mann
mit
der
Zunge.
Mit
diesem
Vermarktungssystem
hat
Gösling
gute
Erfahrungen
gesammelt.
2015
eröffnete
er
seine
Milchtankstelle,
an
der
die
Kunden
Rohmilch
von
den
Hofkühen
selbst
zapfen
können.
Kurz
danach
bot
er
ein
Teilsortiment
aus
dem
Hofladen
in
einem
sogenannten
Regiomaten
an.
Seither
können
Kunden
regionale
Produkte
wie
Säfte
und
Mineralwasser,
Honig,
Marmelade
und
Pumpernickel
und
auch
Essig,
Öl
und
Eier
aus
dem
Automaten
ziehen.
Dieser
Verkaufsautomat
ähnelt
stark
den
Spendern
von
Süßigkeiten,
Snacks
und
Getränken
in
den
Bahnhöfen.
Die
Waren
sind
zwar
sehr
verschieden,
doch
eines
haben
sie
gemeinsam:
Sie
sind
24
Stunden
geöffnet,
und
das
an
sieben
Tagen.
Das
Angebot
nutzen
viele
Kunden
nach
Ladenschluss
und
am
Wochenende,
hat
Bernhard
Gösling
festgestellt.
Als
Kartoffelbauer
suchte
er
einen
vergleichbaren
Vertriebsweg
für
seine
dollen
Knollen,
die
vorher
nur
über
den
Tisch
verkauft
wurden.
Es
zeigte
sich
aber,
dass
der
Verkauf
auf
Vertrauensbasis
nicht
perfekt
funktionierte,
weil
wenige
Kunden
das
System
nicht
verstanden.
Sie
fuhren
vor,
luden
die
bereitgestellten
Kartoffelsäckchen
ein
und
vergaßen
zu
bezahlen.
Der
Kartoffelautomat
mit
32
Fächern,
in
denen
gleichbleibend
eine
Temperatur
von
5
Grad
herrscht,
lässt
sich
nicht
überlisten:
Erst
das
Geld,
dann
die
Ware,
ist
die
Devise,
denn
die
investierten
9000
Euro
müssen
ja
wieder
eingespielt
werden.
Der
Verkaufsstand
mit
Milchtankstelle,
Regiomat
und
Kartoffelautomat
ersetzt
nun
den
Hofladen
bei
Göslings.
Die
Entscheidung
fiel
Bernhard
und
Dagmar
Gösling
schwer,
doch
den
rückläufigen
Kundenzahlen
wollten
sie
nicht
tatenlos
zusehen.
Viele
ältere
Stammkunden
blieben
aus,
weil
sie
dem
Alter
Tribut
zollen
müssen.
Viele
werden
nun
von
Kindern
oder
Enkel
mit
Lebensmittel
versorgt.
Und
die
kommen
immer
häufiger
aus
dem
Supermarkt,
weil′s
schneller
geht
und
weil
die
Lebensmittelketten
selbst
die
Regionalität
als
Verkaufsargument
entdeckt
haben.
Hinzu
kommt,
dass
sich
auch
das
Essverhalten
besonders
bei
jungen
Familien
verändert
hat.
Kartoffeln
zu
schälen
dauert
länger
als
Pommes
und
Puffer
aus
dem
Supermarkt
mitzunehmen.
Auch
Fertiggerichte
spielen
bei
dieser
Veränderung
eine
Rolle.
Für
Bernhard
und
Dagmar
Gösling
ist
es
keine
Frage,
warum
sich
heutzutage
viele
Paare
für
eine
teure
Küche
entscheiden:
„
Küchen
sind
zum
Statussymbol
geworden,
egal
ob
darin
und
wie
viel
gekocht
wird.″
Zurzeit
gibt
es
auf
dem
Pyer
Hof,
ganz
in
der
Nähe
der
Wander-
und
Radwege
etwa
entlang
des
Stichkanals
zwei
Zukunftsbaustellen.
Der
alte
Hofladen
wird
herausgeputzt
und
umgebaut
zu
einem
Eiscafé
mit
etwa
45
Plätzen.
Es
entsteht
eine
kleine,
feine
Konditorei,
in
der
demnächst
hofeigener
Kuchen
gebacken
und
Bauernhof-
Eis
angerührt
wird.
Milcheis
natürlich,
denn
der
Rohstoff
wird
ja
nur
wenige
Schritte
nebenan
von
100
Milchkühen
produziert.
Erdbeeren,
Blau-
und
Himbeeren,
die
den
Fruchtgeschmack
liefern
werden,
kommen
aus
der
Region,
auf
künstliche
Zusatzstoffe
wird
verzichtet,
verspricht
Dagmar
Gösling.
Der
Start
in
die
Eissaison
klappt
vermutlich
zwar
erst
im
Juli,
doch
für
Göslings
ist
es
auch
ein
Start
in
die
Erweiterung
ihrer
Erwerbsmöglichkeiten.
„
Wir
Landwirte
hatten
ein
schweres
Jahr
mit
der
Milchkrise
und
haben
leider
keine
Lobby″,
sagt
Bernhard
Gösling:
„
Für
uns
geht
es
darum,
wie
wir
uns
zukunftsträchtig
aufstellen
können.″
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stallgeruch
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Mit
Stallgeruch
Bildtext:
Bernhard
Gösling
und
Robin
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demonstrieren,
wie
einfach
Kartoffelkauf
per
Automat
funktioniert.
Foto:
Harald
Preuin
Autor:
Harald Preuin