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1.
Erscheinungsdatum:
06.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Heftiger Streit um Pastors Garten
Zwischenüberschrift:
Osnabrück braucht Bauland: Evangelische Kirche legt sich am Schölerberg mit Nachbarn an
Artikel:
Originaltext:
Die
evangelische
Kirche
in
Osnabrück
will
die
Hälfte
eines
Pfarrgartens
als
Bauland
verkaufen
–
sehr
zum
Missfallen
einer
Nachbarin.
Ein
Streit,
der
den
Zielkonflikt
städtischer
Wohnbaupolitik
wie
unter
einer
Lupe
zeigt.
Osnabrück.
Das
Grundstück
des
Pfarrhauses
an
der
Heckerstraße
am
Schölerberg
umfasst
gut
1000
Quadratmeter.
Das
kinderlose
Pastorenehepaar,
das
das
Pfarrhaus
bewohnt,
ist
gern
bereit,
auf
einen
Teil
des
großen
Gartens
zu
verzichten.
Und
so
entschied
der
Vorstand
der
Südstadtkirchengemeinde
schon
2014,
etwa
die
Hälfte
des
Grundstücks
als
Bauland
zu
verkaufen.
Die
Kirchengemeinde
kann
das
Geld
natürlich
gut
gebrauchen,
daraus
macht
Gemeinde-
Geschäftsführer
Ulf
Jürgens
gar
kein
Geheimnis.
Nicht
minder
wichtig
sei
aber
das
Argument,
dass
in
der
Stadt
Bauland
gebraucht
wird.
„
Aus
kirchlicher
Sicht
halten
wir
es
für
nicht
vermittelbar
bei
der
Not
nach
Wohnraum,
dass
zwei
Personen
ca.
800
Quadratmeter
Gartenfläche
zur
Verfügung
haben″,
heißt
es
in
einem
Schreiben
des
Kirchenvorstandes
an
die
Nachbarn
in
der
Heckerstraße.
Es
habe
sich
eine
Familie
gefunden,
die
in
diesem
Jahr
mit
dem
Bau
eines
Einfamilienhauses
beginnen
wolle.
Weil
das
Naturschutzgesetz
eine
Rodung
nur
bis
Ende
Februar
erlaube,
habe
der
Baumbestand
jetzt
gefällt
werden
müssen.
Als
der
künftige
Bauherr
vorige
Woche
professionelle
Baumfäller
in
den
Pfarrgarten
führte,
stellte
sich
ihnen
eine
Nachbarin
in
den
Weg.
Sabine
Münz
lebt
seit
vier
Jahrzehnten
in
einem
Reihenhaus,
aus
dem
sie
einen
freien
Blick
auf
die
„
kleine
Oase″
hat,
wie
sie
sagt.
Sie
wirft
der
Kirchengemeinde
vor,
sich
in
„
unvergleichlich
arroganter
Art
über
alle
Interessen
der
Anwohner
hinweggesetzt″
zu
haben.
Das
Gespräch
im
Garten
eskalierte.
Der
Bauherr
rief
Geschäftsführer
Ulf
Jürgens
herbei,
der
schließlich
die
Polizei
um
Schlichtung
bitten
musste.
„
Das
war
sehr
unschön″,
sagt
Jürgens.
Das
Nachbarschaftsverhältnis
zwischen
der
Kirchengemeinde
und
dem
Pastor
auf
der
einen
und
Sabine
Münz
auf
der
anderen
Seite
ist
seit
Jahren
angespannt.
2014,
als
die
Verkaufsabsichten
im
Pfarrblatt
der
Südstadtgemeinde
veröffentlicht
wurden,
stellte
Münz
namens
der
Nachbarn
bei
der
Stadt
einen
„
vorsorglichen
Antrag
auf
Nachbarschaftsbeteiligung″.
Sie
befürchtete
einen
„
totalen
Kahlschlag″,
sollte
in
dieser
ohnehin
engen
Straße
eine
Bebauung
zugelassen
werden.
Bis
heute
liegt
der
Baubehörde
keine
Bauvoranfrage
oder
ein
Bauantrag
vor,
wie
Fachbereichsleiter
Franz
Schürings
sagt.
Der
Bebauungsplan
902
enthält
für
die
umstrittene
Fläche
zwei
Klassifizierungen
–
als
allgemeines
Wohngebiet
und
für
den
Gemeinbedarf.
Letzteres
gründet
sich
auf
der
Tatsache,
dass
sich
nebenan
das
Familienzentrum
der
Kirchengemeinde
befindet.
Um
bauen
zu
können,
muss
der
Kaufinteressent
eine
Befreiung
vom
Gemeinbedarf
beantragen,
worüber
das
Bauamt
entscheidet.
Sabine
Münz
empfindet
das
ganze
Verfahren
als
„
intransparent″
und
„
dubios″.
Der
Streit
spiegelt
den
Kernkonflikt
der
städtischen
Baupolitik
wider.
Die
Stadt
soll
wachsen.
Bis
2020
sollen
3000
Wohneinheiten
zusätzlich
geschaffen
werden,
auch
um
die
Stadt
finanziell
langfristig
zu
konsolidieren.
Im
Auftrag
des
Rates
begann
das
Bauamt
schon
vor
Jahren
damit,
nach
innerstädtischen
Flächen
zu
suchen,
die
für
eine
Nachverdichtung
geeignet
scheinen.
Das
Bauen
in
zweiter
Reihe
hat
Priorität
vor
einem
Landschaftsverbrauch
am
Stadtrand.
Die
Kehrseite
dieser
Politik:
Mancher
Nachbar
muss
mit
ansehen,
wie
eine
grüne
Insel
vor
seinem
Wohnzimmerfenster
zur
Baustelle
wird.
Das
geschieht
nun
auch
an
der
Heckerstraße.
Der
Kirchenvorstand
zeigt
sich
in
seinem
Schreiben
einsichtig
und
bittet
um
Verständnis.
Mit
der
Bebauung
werde
sich
das
Bild
in
der
Nachbarschaft
spürbar
verändern,
heißt
es
in
dem
Schreiben.
„
Wir
sind
uns
der
Problematik
bewusst:
Naturraum
geht
verloren,
Bautätigkeiten
kündigen
sich
an.″
Aber
zum
einen
habe
das
Grundstück
eine
„
unangemessene
Größe″,
zum
anderen
gewinne
die
Kirchengemeinde
einen
finanziellen
Spielraum,
den
sie
gut
gebrauchen
könne.
Sabine
Münz
beschreibt
das
in
einer
E-
Mail
an
die
Stadt
anders:
Der
Pfarrgarten
sei
ein
Refugium
für
Tiere
und
seltene
Vögel
wie
„
Wacholderdrosseln,
Schwanz-
und
Tannenmeisen,
sogar
Kernbeißer″
gewesen.
„
Aus
Profitgründen″
solle
„
nun
auch
der
letzte
freie
Streifen
versiegelt
werden″,
was
die
Wohnsituation
„
dramatisch″
verschlechtere.
Wohnung
gesucht?
Machen
Sie
sich
schlau
auf
noz.de/
immo-
os
Bildtext:
Der
Pfarrgarten
an
der
Heckerstraße
soll
Bauland
werden
–
gegen
den
scharfen
Protest
einer
Nachbarin.
Die
Polizei
musste
anrücken,
damit
die
Baumfäller
ans
Werk
gehen
konnten.
Foto:
Wilfried
Hinrichs
Autor:
Wilfried Hinrichs