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1.
Erscheinungsdatum:
06.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie im Mittelalter
Zwischenüberschrift:
Zweiter „Osnabrücker Umschlag″ lockt viele Besucher zur Halle Gartlage
Artikel:
Originaltext:
Der
zweite
„
Osnabrücker
Umschlag″
hat
am
Wochenende
wieder
zahlreiche
Besucher
zur
Halle
Gartlage
gelockt.
Am
Samstag
und
Sonntag
erwachte
das
Mittelalter
dort
zu
neuem
Leben
mit
Schwertkampf,
Gauklern
und
einem
großen,
zeitgenössischen
Markt.
Osnabrück.
Bei
Veranstaltungen
dieser
Art
macht
die
Hingabe
der
Mittelalter-
Fans
immer
einen
großen
Teil
des
Reizes
aus.
Viele
werfen
sich
stilecht
in
Schale,
um
über
die
Märkte
zu
flanieren,
zwischen
Gauklerinnen,
Metverkäufern
und
Musikanten.
Der
Osnabrücker
Umschlag
war
da
keine
Ausnahme,
wie
man
sofort
sah:
„
Unsere
Klamotten
sind
detailgetreu
nachgeschneidert
und
bestehen
aus
authentischen
Stoffen″,
sagte
ein
Krieger
in
Fellkleidung
mit
Klinge
am
Gürtel.
Der
Krieger
heißt
eigentlich
Achim
Gottwald,
aber
dieses
Wochenende
war
er
unterwegs
als
„
Thorkell″,
und
zwar
zusammen
mit
seinen
Mitstreitern
von
der
Gruppe
Sax
Notus
(Berüchtigte
Sachsen)
.
Diese
besteht
aus
neun
Mitgliedern,
und
ihr
Spezialgebiet
ist
die
Hochphase
der
Sachsenkriege
gegen
die
Christianisierung
durch
Karl
den
Großen.
Ihre
Künstlernamen
waren
in
dieser
Ära
verbreitet
in
unserer
Region:
Achim
Gottwald
ist
Thorkell,
Wolfgang
Hochheim
wird
zu
Gangolf,
Sonja
Weise
zu
Ingfridr
(gesprochen
„
Ingfrida″)
.
Sie
verbindet
das
historische
Interesse
und
die
Begeisterung
für
Kleidung,
Waffen,
Sagenwelt,
Religion
der
Sachsen.
Ihre
Vorliebe
führt
die
Osnabrücker
von
Sax
Notus
zu
Mittelaltermärkten
in
ganz
Deutschland.
„
Das
ist
einfach
eine
Leidenschaft″,
erklärte
Gangolf
alias
Wolfgang.
Aber
auch
die
härtesten
Mittelalter-
Fans
können
bei
den
Profis
nicht
mithalten,
was
die
Anzahl
der
besuchten
Spektakel
angeht.
„
Wir
spielen
das
ganze
Jahr
über
jedes
Wochenende,
in
ganz
Deutschland,
teilweise
auch
in
Frankreich″,
sagte
Jongleur
Fin
de
Filou
von
der
Gauklertruppe
Luscinia
Obscura,
offiziell
zuständig
für
„
Gaukeley,
Tanz
und
Musica″.
Während
einer
Pause
übte
er
hinter
den
Kulissen
Jonglieren
mit
Bällen
und
Hut.
Eben
noch
hatte
er
auf
der
Bühne
eine
Marionette
gespielt,
die
zum
Leben
erwacht
zu
den
Flötenklängen
seiner
Gefährtin,
der
Roten
Füchsin.
Luscinia
Obscura
war
eine
von
mehreren
reisenden
Künstlergruppen
vor
Ort:
Im
Außenbereich
der
Halle
Gartlage
war
das
eindrucksvolle
Klanggerät
der
„
Dudelzwerge″
aufgebaut;
im
Inneren
spielten
„
De
Truwanten″
aus
Holland
–
auf
mittelalterlichen
Instrumenten.
„
Ich
spiele
ein
Dulzian″,
erläuterte
Musiker
Sjoerd,
„
das
ist
der
Vorläufer
des
heutigen
Fagotts.″
Die
Lieder
der
Truwanten
begeisterten
ein
breites
Publikum,
das
selbst
bunt
gemischt
war:
„
Normale″
trafen
auf
Mittelalter-
Fans,
Gothics
auf
Steampunks,
und
Kinder
kamen
genauso
auf
ihre
Kosten
wie
Erwachsene.
Der
Verein
Schwertkampf
Osnabrück
war
mit
eigenem
Stand
vertreten.
Mitglied
Daniel
Suarez
gab
dort
Auskunft
über
historische,
europäische
Kampfkünste.
„
Wir
veranstalten
keine
Showeinlagen,
wir
leisten
eher
Quellenarbeit
und
gucken,
wie
früher
tatsächlich
gekämpft
wurde.″
So
erfuhren
die
Besucher
beispielsweise,
dass
Duelle
einst
zwar
häufig
mit
stumpfen
Schwertern
geführt
wurden,
aber
auch
solche
Kämpfe
leicht
tödlich
ausgehen
konnten.
Beim
„
Osnabrücker
Umschlag″
wurde
vieles
von
dem
angeboten,
was
bereits
zu
Zeiten
der
Reformation
hierzulande
gehandelt
wurde
bei
den
Markttagen:
Kleidung,
Stoffe,
Borten,
Felle,
Wolle,
Hüte
und
Mützen,
Schmuck,
Haushaltgegenstände
aus
Metall,
Holz
oder
Keramik,
Kosmetik
wie
Düfte
und
Seifen,
Spielwaren,
Werkzeuge,
selbst
Ritterrüstungen
und
deren
Zubehör
gingen
über
die
Ladentische.
Alles
und
noch
mehr
„
Das
Sortiment
gleicht
einem
Gemischtwarenhaus″,
sagte
Marktvogt
Thomas
Zierfuß
von
der
Veranstaltungsagentur
Sündenfrei
(Torgau)
. „
Hier
wird
fast
alles
angeboten,
was
unsere
Vorfahren
einst
gebraucht
haben
–
und
ein
bisschen
mehr.″
Mit
den
Epochen
nehme
man
es
beim
Umschlag
nicht
so
genau,
schließlich
sei
die
Szene
riesig
und
reiche
von
der
Wikingerzeit
bis
ins
späte
Barock.
Schwerpunkt
war
aber
die
Zeit
zwischen
dem
14.
und
16.
Jahrhundert.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Luscinia
Obscura:
Zu
den
Flötenklängen
der
Roten
Füchsin
erwachte
eine
Marionette
namens
Fin
de
Filou
und
entledigte
sich
der
lästigen
Fäden.
Stilecht
verkleidet,
verwandelten
Besucher
und
Aussteller
die
Halle
Gartlage
in
einen
mittelalterlichen
Umschlagplatz.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Markus Strothmann