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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wegen G9: Raumnot an Gymnasien
 
Raumnot an Gymnasien wächst
Zwischenüberschrift:
CDU fordert Anbau für Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium – Sorgen durch Rückkehr zu G 9
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die CDU-Ratsfraktion in Osnabrück fordert für das städtische Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium einen Anbau, um der wachsenden Raumnot ein Ende zu bereiten. Die dürfte nämlich mit Wiedereinführung des 13. Schuljahres (G9) noch größer werden.

Bei einem Ortstermin haben sich führende Köpfe der CDU-Fraktion von der Dringlichkeit einer baulichen Erweiterung überzeugt. Allein für den zusätzlichen Jahrgang, der durch die Rückkehr von G8 zu G9 entsteht, ergebe sich Bedarf von sechs bis acht weiteren Klassenräumen. Auch für die Unterbringung von Sprachlernklassen müssten Räume geschaffen werden.

Weil auch andere Schulen in Osnabrück aus allen Nähten platzen und das öffentliche Geld knapp ist, besteht das EMA selbst auf einer praktischen Lösung.

Als erste Ratsfraktion in Osnabrück ist die CDU vorgeprescht. Sie fordert für das städtische Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium einen Anbau, um der Raumnot ein Ende zu bereiten. Die dürfte nämlich mit Wiedereinführung des 13. Schuljahres (G 9) noch größer werden.

Osnabrück. Nach einem Besuch des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums wurden die Christdemokraten konkret: Das EMA braucht nach Ansicht von Burkhard Jasper, Brigitte Neumann und Petra Knabenschuh einen Anbau, um die Schüler angemessen unterrichten zu können.

Die Verhältnisse an der Schule am Sonnenhügel seien schon jetzt sehr beengt, so Jasper im Gespräch mit unserer Redaktion. Schulleiter Hartmut Bruns habe allein für den zusätzlichen Jahrgang, der durch die Rückkehr zur 13-jährigen Schulzeit entsteht, einen Raumbedarf von sechs bis acht weiteren Klassen angemeldet. Gleichzeitig legt Bürgermeister Jasper Wert auf die Feststellung, das auch für die Unterbringung von Sprachlernklassen Räume geschaffen werden müssen. Nur dann können die Fähigkeiten der Kinder optimal gefördert werden.″

Spitze des Eisbergs

Jasper und seine Kolleginnen aus der CDU-Ratsfraktion sind sich bewusst, dass sie am EMA wohl lediglich die Spitze des Eisberges gesehen haben. Wie weit auch andere Schulen zusätzlichen Raumbedarf haben, ist allerdings noch unbekannt. Die CDU werde deshalb die Verwaltung in der kommenden Ratssitzung am 14. März beauftragen, den Bedarf möglichst zeitnah zu ermitteln.

Noch ist Zeit zu planen und zu entscheiden″, sagt Jasper, um gleichzeitig vor Schnellschüssen und Provisorien zu warnen. Als mahnendes Beispiel nennt er das Ratsgymnasium. Das lebt schon seit vielen Jahren mit Containerklassen, die für den Landtagsabgeordneten keine Alternative sind.

Auch für Osnabrücks neuen Schuldezernenten Wolfgang Beckermann steht die nachhaltige Lösung der Raumprobleme an erster Stelle. Provisorien lehnt er ebenso ab wie die CDU. Beckermann bittet allerdings auch um Verständnis, dass er nach knapp zwei Monaten im Amt noch keine konkreten Aussagen treffen kann.

Aber ist finanziell machbar, was schulpolitisch wünschenswert ist? Jasper als finanzpolitischer Sprecher seiner Stadtratsfraktion durchaus im Thema weiß um die knappen Kassen, sagt aber auch, dass eine Investition den Wert des Bestands erhöht. Die günstige Zinsentwicklung dürfte hier zusätzlich Möglichkeiten eröffnen, falls die Gebäude so weit abgeschrieben sind, dass sie Spielraum für eine neue Kreditaufnahme bieten.

Pfützen im Forum

Gleichwohl weiß auch Jasper, dass die städtischen Finanzen nicht zum Frohlocken einladen. Er mahnt deshalb einen zügigen Start der Planungen an. Dann könnten Lasten über Jahre verteilt und vor allem auch Prioritätenlisten erstellt werden.

EMA-Direktor Bruns weiß, dass seine Kollegen an den anderen Schulen zum Teil in ähnlich beengten Verhältnissen leben und die Erweiterung einen Batzen Geld kosten wird. Deswegen will er auch keinen architektonischen Kunstbau. Praktisch und gut muss das sein″, sagt er. Fenster, die man vernünftig öffnen und schließen kann, eine gute Isolierung und vor allem kein undichtes Flachdach. Denn Schüler, die in den Pfützen des Forums ihre Modellschiffe fahren lassen können, hatte das Schulzentrum schon zur Genüge.

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Bildtext:
Wie Hühner auf der Stange sitzen Elftklässler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums während eines Deutschkurses. Stehen Gruppenarbeiten an, müssen sich Schüler auf den Gängen verteilen, weil es sonst zu eng ist.

Foto:
Michael Gründel

Kommentar:

Zeichen erkannt

Mal eins vorweg: Wenn EMA-Direktor Hartmut Bruns mal wieder vorprescht, dann meint er das nicht böse und will auch sicher nicht den anderen Schulen die Butter vom Brot nehmen. Aber nur spielen will er auch nicht. Dem Mann ist es bitterernst mit dem, was er sagt, denn er sorgt sich um Schüler und Lehrer.

Es ist doch ein Jammer, wenn ein Gymnasium sich jeden Beamer aus den Rippen schneiden und schon froh sein muss, wenn die Stadt die Geräte wenigstens auf ihre Kosten anschließt. Deswegen heißt es zunehmend: Nicht wegen, sondern trotz ihrer Ausstattung liefern die Osnabrücker Schulen eine hohe Unterrichtsqualität ab. Die CDU hat die Zeichen erkannt und das Thema Raumnot″ besetzt. Nun muss sie beweisen, dass sie mit Blick auf den Landtagswahlkampf nicht nur populären Heißdampf ausstößt. In vier Jahren entfaltet der Wechsel zu G9 seine volle Wirkung.

Die Politik hat es jetzt in der Hand, ob unsere Kinder dann in vernünftigen Klassenräumen unterrichtet werden oder in Containern frieren.
Autor:
dk


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