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1.
Erscheinungsdatum:
03.03.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Plädoyer für eine autogerechte Stadt
Für Riesenparkhaus statt Einkaufscenter
Grüne reagieren mit Spott
Zwischenüberschrift:
Wissenschaftler rät zur autogerechten Stadt und digitalen Aufrüstung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Professor
Gerrit
Heinemann
hat
seine
Zuhörer
im
Rathaus
verblüfft.
Der
Handelsexperte
würde
in
Osnabrück
kein
Einkaufszentrum
bauen,
„
sondern
das
größte
Parkhaus
der
Welt″.
Zudem
fordert
er
massive
digitale
Aufrüstung.
Er
war
Manager,
ist
jetzt
Wissenschaftler,
Handelsexperte
und
würde
in
Osnabrück
kein
Einkaufszentrum
bauen,
„
sondern
das
größte
Parkhaus
der
Welt″:
Professor
Gerrit
Heinemann
hat
seine
Zuhörer
im
Rathaus
verblüfft.
Osnabrück.
Der
gebürtige
Osnabrücker,
der
zunächst
als
Manager
im
Handel
und
dann
als
Wissenschaftler
Karriere
machte,
kennt
nach
eigenen
Worten
den
Einzelhandel
und
„
fast
jede
Stadt
in
Deutschland
sehr
genau″.
Er
referierte
am
Mittwochabend
auf
Einladung
der
CDU-
Fraktion
über
die
Zukunft
der
Städte
und
des
Internethandels
–
und
plädierte
für
eine
massive
digitale
Aufrüstung
des
stationären
Handels,
für
die
autofreundliche
Stadt
und
eine
Politik,
die
dem
Handel
eine
maximale
Bewegungsfreiheit
gibt.
Draußen
nur
Kännchen
Heinemann
räumte
rigoros
mit
dem
„
Irrglauben″
auf,
das
„
digitale
Universum″
sei
im
Handel
schon
wieder
auf
dem
Rückzug
und
eine
Renaissance
der
Innenstädte
stehe
bevor.
Im
Gegenteil.
Eine
besondere
Herausforderung
werde
der
„
hybride
Onlinehandel″
werden.
Darunter
fasst
er
die
Einkäufe
zusammen,
auf
die
sich
Kunden
durch
Internetrecherche
vorbereitet
haben.
Dieser
„
internetbasierte
Einkauf″
nimmt
heute
bereits
40
Prozent
des
gesamten
Handelsumsatzes
ein
und
wird
2025
nach
seiner
Einschätzung
auf
mindestens
60
Prozent
anwachsen.
Für
einen
Einzelhändler
bedeute
das:
Er
muss
ein
digitales
Schaufenster
haben.
Er
muss
für
potenzielle
Kunden
auf
dem
Smartphone
sichtbar
sein,
der
Kundschaft
in
Echtzeit
anzeigen,
ob
die
gewünschten
Artikel
verfügbar
sind,
wo
Parkplätze
zur
Verfügung
stehen
und
wie
andere
Kunden
das
Produkt
bewerten.
70
Prozent
der
Kunden,
so
Heinemann,
halten
sich
inzwischen
für
besser
informiert
als
das
Verkaufspersonal.
Heinemann
hielt
dem
Einzelhandel
einen
Spiegel
vor.
Studien
hätten
gezeigt,
dass
der
stationäre
Handel
Kundenorientierung
anders
definiere
als
der
Kunde
selbst.
„
Das
ist
wie
in
den
Fünfzigerjahren:
Draußen
nur
Kännchen″,
beschrieb
der
Wirtschaftswissenschaftler
dieses
Phänomen,
wenn
Händler
die
Servicewünsche
der
Kundschaft
einfach
ignorieren
oder
falsch
einschätzen.
Das
Problem
sei:
„
Der
Kunde
hat
jetzt
eine
Alternative:
Er
kauft
im
Internet.″
Die
Antwort
eines
großen
Teils
des
deutschen
Einzelhandels
bewertete
Heinemann
als
„
erschütternd″.
Von
den
großen,
namhaften
Handelskonzernen
sei
ein
Viertel
online
nicht
auf
der
Höhe
der
Zeit.
„
Wofür
kriegen
diese
Manager
eigentlich
ihr
Geld?
″,
fragte
er.
Der
Umsatz
im
Einzelhandel
stagniere,
so
Heinemann.
Der
Kuchen
werde
nicht
größer,
sondern
anders
verteilt.
Metropolen
werden
nach
seiner
Prognose
an
Bevölkerungszahl
und
Umsatz
zulegen,
Städte
mit
unter
hunderttausend
Einwohnern
zu
den
Verlierern
zählen.
Heinemanns
zehn
Rezepte
für
den
Handel:
1.
Chancengleichheit.
Der
Handel
brauche
mehr
Flexibilität
bei
den
Öffnungszeiten.2.
Parkplätze
und
Infrastruktur.
Wenn
die
Parkgebühr
die
Höhe
der
Versandkosten
erreicht,
kommen
die
Kunden
nicht
mehr
in
die
Stadt,
so
Heinemanns
These.
Park
&
Ride
habe
nicht
funktioniert
und
werde
nicht
mehr
zu
beleben
sein.
Heinemann
warnte
davor,
Autos
aus
der
Stadt
zu
verbannen.
Er
verwies
auf
Holland:
Dort
werden
Autos
zum
Parken
unter
die
Erde
geleitet.3.
Digitale
Aufrüstung.
Freies
W-
Lan
überall
in
der
Stadt.
4.
Showroom
statt
Beratung.
Die
Eigenwerbung
mit
hoher
Beratungsqualität
und
Erlebniseinkauf
habe
offenbar
nicht
gefruchtet,
sonst
wäre
der
Onlinehandel
nicht
so
stark
geworden.
Eine
Konsequenz
könne
sein,
Kosten
für
Verkaufsflächen
und
Per-
sonal
zu
minimieren.5.
Lokale
Nähe.
Der
stationäre
Händler
könne
zum
Kunden
fahren
und
ihm
daheim
Zeit
zur
Entscheidung
geben.
„
Häufigste
Kritik
am
Onlinehandel
ist,
dass
der
Bote
zu
schnell
wieder
weg
ist″,
sagte
Heinemann.6.
Großflächigen
Handel
in
der
Innenstadt
ermöglichen.7.
Lebensmittel-
und
Fachmärkte
in
die
Innenstädte
holen.
Dazu
müsse
die
Stadt
befahrbar
sein.8.
Professionelles
Mietermanagement.
Ein
Centermanager
denke
laufend
über
seinen
Mietermix
nach,
das
müsse
auch
eine
Stadt
tun
Grundsatz:
Die
ganze
Stadt
ist
ein
Einkaufszentrum.9.
Vorsicht
mit
Einkaufscentern.
Heinemann
bezweifelt,
dass
ein
Einkaufszentrum
weitere
Kunden
nach
Osnabrück
locken
würde.
Um
eine
Magnetwirkung
zu
haben,
brauchte
es
mindestens
50
000
Quadratmeter.
Das
geplante
Center
am
Neumarkt
hat
im
ersten
Schritt
16
500
Quadratmeter.
10.
Arbeitsteilung.
Nicht
jede
Stadt
sollte
den
Anspruch
haben,
Einkaufsstadt
zu
sein.
„
Warum
nicht
eine
schöne
Schlafstadt
sein?
″
Ebay
als
Partner
Die
Kaufleute
und
Verkehrsexperten
unter
der
Zuhörerschaft
im
Rathaus
brauchten
ein
wenig,
die
provokanten
Thesen
zu
verdauen.
Die
Diskussionen
drehten
sich
vor
allem
um
„
das
größte
Parkhaus
der
Welt″,
das
er
am
Neumarkt
bauen
würde,
und
die
Erreichbarkeit
der
Innenstadt.
Auch
das
lokale
Ebay-
Modell
Mönchengladbach,
das
der
Professor
vorstellte,
sorgte
für
Gesprächsstoff.
In
Mönchengladbach
haben
sich
70
Händler
auf
einer
lokalen
Ebay-
Plattform
zusammengefunden
und
auf
Anhieb
einen
zusätzlichen
Umsatz
von
durchschnittlich
90
000
Euro
erzielt.
Die
Neumarkt-
Story:
Themenseite
auf
noz.de/
neumarkt
Bildtexte:
Der
Neumarkt
–
Standort
für„das
größte
Parkhaus
der
Welt″?
Der
Wirtschaftswissenschaftler
Gerrit
Heinemann
befeuert
mit
seiner
Forderung
nach
einer
autogerechten
Stadt
die
Neumarkt-
Debatte
neu
Dr.
Gerrit
Heinemann,
Ex-
Manager
und
Wirtschaftswissenschaftler
mit
Osnabrücker
Wurzeln.
Foto:
Michael
Gründel,
S.
Hehmann
Osnabrück.
Die
Ratsfraktion
der
Grünen
hat
am
Donnerstag
mit
Spott
auf
die
Thesen
Gerrit
Heinmanns
reagiert.
Mit
„
Osna
Helau″
ist
eine
Stellungnahme
überschrieben.
Die
Grünen
betrachten
den
auf
der
öffentlichen
CDU-
Fraktionssitzung
geäußerten
Vorschlag
zum
Bau
des
„
weltgrößten
Parkhauses″
am
Neumarkt
als
„
gefährlichen
und
gesundheitsgefährdenden
Karnevalsscherz″.
„
Am
Aschermittwoch
waren
wohl
noch
nicht
alle
Gedanken
wieder
klar
sortiert,
denn
ernsthaft
kann
ein
solcher
Vorschlag
ja
wohl
kaum
gemeint
sein″,
so
der
Fraktionsvorsitzende
Michael
Hagedorn.
Dann
wird
Hagedorn
ernst
und
verweist
auf
das
mit
12
400
Plätzen
größte
Parkhaus
Deutschlands
am
Frankfurter
Flughafen.
„
Von
dem
städtebaulichen
Irrsinn
eines
solchen
Monstrums
am
Neumarkt
einmal
abgesehen:
Wer
ernsthaft
einer
Vervielfachung
der
Parkplätze
in
der
Innenstadt
und
der
damit
einhergehenden
Ausweitung
der
Verkehrsbelastung
das
Wort
redet,
der
lässt
die
Stadt
zu
einem
riesigen
Drive-
In-
Outletcenter
verkommen,
in
der
Wohnen
und
Leben
endgültig
unmöglich
wird.″
Osnabrück
leide
schon
jetzt
unter
der
Stickstoffdioxid-
Belastung,
die
Werte
für
Ozon
sowie
Feinstaub
lägen
nur
knapp
unter
den
gesetzlichen
Grenzen,
so
Hagedorn.
„
Statt
sich
mit
Schmalspur-
Experten
zu
unterhalten,
sollte
die
CDU
sich
endlich
einmal
Experten
für
Stadtentwicklung
einladen
und
diskutieren,
wie
man
die
Lebensqualität
steigert
und
gleichzeitig
eine
lebendige
Innenstadt
entwickelt,
in
der
auch
der
Handel
gedeiht.″
Autor:
hin, pm