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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Überschrift:
Er will Energie in Würfeln speichern
Zwischenüberschrift:
Michael Schnakenberg zieht mit seinem Start-up „Commeo″ vom Osnabrücker ICO nach Wallenhorst
Artikel:
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Originaltext:
Mit ausgeklügelten Energiespeicher-Modulen will das Osnabrücker Start-up Commeo″ in diesem Jahr an den Markt gehen. Produziert werden die würfelförmigen Designer-Akkus ab dem Frühjahr im Wallenhorster Gewerbegebiet.

Wallenhorst. Das junge Unternehmen ist eines der ersten, die das 2014 eröffnete Innovationscentrum Osnabrück (ICO) verlassen und dabei im Landkreis Osnabrück bleiben.

Drei Jahre lang hatte das Team um Firmengründer Michael Schnakenberg am ICO, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus auf dem Westerberg, an seinem Produkt getüftelt. Heraus gekommen ist ein etwa 20 mal 20 Zentimeter großer roter Würfel, der schick aussieht und es in sich hat. Einer dieser Blöcke kann so viel Energie speichern wie 225 iPhone-Akkus zusammen, rechnet Schnakenberg vor. Und viele kleine Commeo-Energieblöcke lassen sich zu einem großen kombinieren: 54 Würfel passen beispielsweise in ein Gestell (ein sogenanntes IT-Rack), wie Commeo es jüngst zusammen mit dem bekannten Maschinenbauer Ritter auf verschiedenen Messen präsentiert hat. Gefüllt sind die Würfel mit Lithium-Ionen-Zellen. Schnakenberg: Wir kaufen die Zellen und konfektionieren daraus ein Modul mit effizienter Steuerung.″

Elf Mitarbeiter hat Commeo zurzeit, im Laufes dieses Jahres sollen es 15 bis 20 werden. Noch stehen etliche Umzugskartons in den Räumen; Bilder lehnen unten an den Wänden, und das rote Firmenlogo ist gerade erst angebracht worden. Die Mitarbeiter sind jung, keiner älter als 40. Ich will ein Unternehmen entwickeln, das gemeinsam wächst″, sagt Schnakenberg. Die Kooperation mit der Hochschule, die am ICO ihren Anfang nahm, will er daher fortführen. Die eigenen herangezogenen Mitarbeiter sind die besten″, meint der Unternehmer.

Klinkenputzen

Schnakenberg hat bereits viel in sein Start-up investiert Zeit und Geld. Ich weiß nicht, wie viele Klinken ich geputzt habe″, beschreibt der Ingenieur die Suche nach Investoren. Der 36-jährige Ingenieur kennt die Branche. Nach dem Studium der Mikroelektronik in Münster und integrierten Produktentwicklung in Osnabrück hat er im Automotive-Bereich Kaffeemaschinen, Staubsauger und Elektromotoren mitentwickelt, danach leitete er das Ingenieurbüro CTE in Osnabrück, unter dessen Dach er an mobilen Batterien für Elektroautos („ Battery in motion″) tüftelte. Schließlich aber wollte Schnakenberg sein eigenes Produkt an den Markt bringen und beschloss im Januar 2014, Commeo zu gründen. Der Name stammt aus dem Lateinischen und heißt direkt übersetzt: Ich bringe zusammen.″

Unser Würfel passt in alle gängigen Industriestandards″, so Schnakenberg. Sowohl die Energieblöcke als auch die Schaltanlagen werden demnächst am Standort auf dem Gelände des Anlagenbauers emt Automation an der Otto-Lilienthal-Straße produziert, als Ganzes im eigenen Prüflabor abgenommen, in Einzelteilen an die Kunden geliefert und dort wieder zusammengebaut. Die Fertigung übernimmt emt.

Für den Hausgebrauch, etwa als Stromspeicher für Fotovoltaikanlagen in Einfamilienhäusern sind die Würfel nicht gedacht. Commeo will sich auf anderen Märkten etablieren, die Stromspeicher benötigen: Sowohl bei großen Server-Anlagen als auch im Maschinenbau sollen die Energieblöcke eine unterbrechungsfreie Stromversorgung garantieren; als Energiespeicher können sie aber ebenso gut in Lkw eingesetzt werden, etwa bei Kühlanlagen oder Hubvorrichtungen.

Schnakenberg denkt aber noch weiter und größer: Ganze Container voller Energieblöcke könnten der Stromnetzstabilisierung dienen in Offshore-Windparks beispielsweise, aber auch in Schwellenländern, um Stromausfällen vorzubeugen. Nach einer gewissen Zeit verliert auch der effizienteste Akku an Leistung. Anstatt die Module direkt zu entsorgen, möchte Commeo sie einer Zweitverwertung zuführen und sieht beispielsweise bei der Beleuchtung von Baustellen im Straßenverkehr Potenzial dafür.

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Bildtexte:
Gründer Michael Schnakenberg will mit seinen Energiespeicher-Würfeln in der Industrie Fuß fassen.

Ein Energieblock kann so viel Strom speichern wie 225 iPhone-Akkus.

Fotos:
David Ebener

Innovationscentrum Osnabrück (ICO)

Das ICO wurde als Technologie- und Gründerzentrum für junge Unternehmen auf dem ehemaligen Gelände der Scharnhorstkaserne am Osnabrücker Westerberg 2014 eröffnet. Das Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis Osnabrück bildet dort einen Teil des Wissenschaftsparks. Nur wenige Meter vom 5300 Quadratmeter großen ICO entfernt befinden sich große Teile der naturwissenschaftlichen Fachbereiche für Physik, Biologie und Chemie sowie für Mathematik und Informatik der Universität Osnabrück und die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück. Das ICO vermietet Büroräume an technologieorientierte Start-ups, die dort auch Beratungsleistungen in Anspruch nehmen und mit flexibler Dauer Büros anmieten können. Ziel ist es nach ICO-Angaben, junge zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Region Osnabrück zu schaffen, hoch qualifizierte junge Fachkräfte in der Region zu halten und wirtschaftliche Wachstumseffekte aus Universität und Hochschule Osnabrück zu generieren″. Mit 34 Unternehmen sei das ICO zurzeit voll begelgt, sagt Wiebke Vollbrecht, die für die Öffentlichkeitsarbeit des ICO zuständig ist.
Autor:
Sandra Dorn
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