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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schnellstes Artensterben seit den Dinosauriern
Zwischenüberschrift:
WWF-Botschafter Dirk Steffens stellt im Rosenhof den Umweltbericht „Living Planet Report″ vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Alle zwei Jahre veröffentlicht die Naturschutzorganisation WWF den Living Planet Report, einen Weltzustandsbericht, der alle Umweltprobleme berücksichtigt. Auf der WWF Living Planet Tour″ stellt der Naturfilmer und Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens diesen Bericht in einem allgemein verständlichen, unterhaltsamen Vortrag vor. Am Sonntagabend gastierte er im Rosenhof.

Faszinierende Bilder von Ozeanen, Vulkanen, Dschungeln, Fischen, Vögeln und Säugetieren aus nächster Nähe sie zeigten dem Osnabrücker Publikum zur Einstimmung, wie wunderschön und vielfältig der Planet Erde ist. Aber stopp! Ist die Erde tatsächlich noch so gesund und artenreich, wie es auf den Fotos von Dirk Streffens scheint?

Seit 25 Jahren ist der Naturfilmer durchschnittlich sechs Monate pro Jahr in den unterschiedlichsten Landschaften unterwegs und hat schon über 100 Länder gesehen. Neben Demut vor den Kräften der Natur und Faszination durch die Schönheit empfinde ich auf Reisen stets mehr Furcht. Keine Furcht vor der Natur, sondern um die Natur″, erklärte Steffens. Wir Menschen haben die Macht, alles kaputt zu machen.″

Der Living Planet Report versucht zu beziffern, wie stark der Mensch an der Gesundheit des Planeten Erde nagt. Bereits zum 12. Mal wurde er kürzlich von der Umweltschutzorganisation WWF zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) und dem Global Footprint Network (GFN) herausgegeben. Das Ergebnis: Mit der biologischen Vielfalt der Erde gehe es rapide bergab, und die Menschheit verbrauche jedes Jahr 60 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums regenerieren kann. Wir Menschen zehren aktuell die Ressourcen von eineinhalb Erden auf. Leben wir weiterhin über unsere Verhältnisse, benötigen wir 2030 zwei komplette Planeten″, mahnte Dirk Steffens.

7, 3 Milliarden Menschen leben auf der Erde. Was sie von der Erde durch Bebauung, Waldrodung, Landwirtschaft, Fischerei oder Kohlenstoff-Ausstoß verbrauchen, misst der Living Planet Report mit dem ökologischen Fußabdruck″. Dieser rechnet Verbrauch in Fläche um. Zwölf Milliarden Hektar biologisch aktive Fläche, auf der Ressourcen entstehen, gibt es auf der Erde. 4, 5 Hektar braucht durchschnittlich jeder Deutsche, in den USA liegt der Verbrauch sogar bei 10 Hektar pro Kopf, in China bei 1, 6 und in Indien lediglich bei 0, 8 Hektar. Die einkommensstarken Länder hinterlassen also nach Lesart des Berichts die größten Fußabdrücke. Jeder Abdruck hat demnach negative Folgen für das Weltklima und die Artenvielfalt.

Globale Erwärmung führt dem Living Planet Report zufolge zum Anstieg des Meeresspiegels, zum Schmelzen der Pole und der Permafrostböden, die dann Methangas freigeben. Es verschwänden Lebensräume für Mensch und Tier. Zusätzlich bedrohe der Mensch die Tiere durch Wilderei, die allein in Südafrika in den vergangenen fünf Jahren um 8000 Prozent zugenommen habe. Steffens: 40 000 Elefanten werden pro Jahr von Wilderern getötet.″

Dass Arten aussterben, sei normal, aber wir erlebten gerade das schlimmste und schnellste Aussterben seit den Dinosauriern. Seit 1970 sei über die Hälfte aller Individuen an wilden Tieren auf der Erde ausgestorben, so Steffens. Irgendwann stirbt eine Art zu viel, mit der dann das gesamte Ökosystem samt uns zusammenbricht. Welche Art genau das ist, wissen wir nicht. Deswegen müssen wir uns um jede Art kümmern.″

Jeder habe persönlich Stellschrauben in der Hand und könne sofort daran drehen, um etwas zu verändern. Schon kleine Dinge wie Plastikvermeidung oder Energiesparen können viel bewirken, denn wir Menschen sind viele, und mit unserer Zahl können wir die Welt retten″, gab Steffens seinen Zuhörern mit auf den Weg.

Bildtext:
7, 3 Milliarden Menschen leben auf der Erde, erläuterte der Journalist und Umweltschützer Dirk Steffens. Schon alleine durch diese große Zahl habe der Mensch die Macht, die Erde zu zerstören oder sie zu retten.

Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
hla


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