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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Frühgeburten durch Feinstaub
Zwischenüberschrift:
Studie: Luftverschmutzung schädigt Millionen Kinder bereits im Mutterleib
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bereits das ungeborene Leben wird durch Feinstaubpartikel belastet. Wie ein englisches Forscherteam ermittelt hat, gab es allein im Jahr 2010 mindestens 2, 7 Millionen Frühgeburten allein durch Luftverschmutzung, ein Großteil davon in Asien.

Osnabrück. Erkrankungen der Lunge, Herzinfarkte, aber auch Veränderungen des menschlichen Gehirns sind die Folgen der winzig kleinen Schwebstoffe, die mit der Atmung in den menschlichen Körper gelangen und schädliche Wirkung auslösen. Allein die Belastung der Außenluft durch Feinstaub fordert jährlich weltweit 3, 3 Millionen Todesopfer. Fünf Menschen pro 100 000 sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des heimtückischen Smogs.

Doch nicht nur die Menschen, die durch ihre Atmung täglich dieser Belastung ausgesetzt sind, leiden unter den Folgen des Feinstaubs. Bereits das ungeborene Leben spürt die Folgen dieser Belastung. Zu diesem Ergebnis kommen Christopher Malley von der Universität York und seine Kollegen in einer Studie, die in der Fachzeitschrift Environmental International″ publiziert worden ist.

Malley und seine Kollegen wollten wissen, ob schwangere Frauen im Hinblick auf das ungeborene Leben einem besonderen Risiko durch Feinstaub ausgesetzt sind. In ihrer Studie fragten sie, ob es einen Zusammenhang zwischen der Rate der Frühgeburten und der Feinstaubkonzentration in der alltäglichen Umgebung gibt. Sie sammelten Daten aus 183 Ländern.

Unter Frühgeburt versteht man einen Geburtstermin vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche. Das kann viele Ursachen haben: höheres Alter der Mutter, Mehrlingsgeburten, Krankheiten, Alkohol- oder Drogenkonsum, aber auch schlechte Lebensbedingungen und Armut. Weltweit wurden im Jahr 2010 geschätzte 14, 9 Millionen Kinder als Frühchen zur Welt gebracht, so die Forscher. Doch wie sieht es mit dem Einfluss durch Feinstaubbelastung auf die Schwangerschaft aus?

Dazu untersuchten die Wissenschaftler Regionen, in denen die Feinstaubbelastung einen Wert von zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft regelmäßig überschritt. Das Ergebnis zeigte, dass allein 2010 erhöhte Feinstaubbelastungen weltweit zu 2, 7 Millionen zusätzlichen Frühgeburten führten. Das entspricht 18 Prozent aller zu früh geborenen Kinder. Unsere Studie unterstreicht, dass die Luftverschmutzung nicht nur denjenigen schadet, die die Luft direkt einatmen″, sagt Malley. Sie kann auch ein Kind im Bauch seiner Mutter schwerwiegend beeinträchtigen.″

Asien besonders betroffen

In Asien fordert der Feinstaub seit Jahren die meisten Menschenleben. Allein in China sterben rund 1, 4 Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen von Feinstaub. In Indien sind es etwa 650 000. Als Hauptursache gelten Holz- und Kohlefeuer zum Heizen und Kochen, aber auch Dieselgeneratoren.

Dies hat auch Einfluss auf die Frühgeburten, denn dort ist ihr Anteil am höchsten: In Indien werden eine Million Frühgeburten allein durch Feinstaub ausgelöst, in China sind es weitere 500 000 Frühchen. Und die Feinstaubbelastung nimmt weltweit jährlich zu. Die schlechten Umweltstandards in den asiatischen Ländern, der Konsumdrang nicht nur der westlichen Welt sind nur einige Beispiele für eine düstere Zukunftsprognose.

An den Folgen werden die Menschen weltweit leiden, denn schon heute dehnt sich beispielsweise der Smog aus China bis nach Kalifornien aus. Und die Forscher warnen seit Jahren: Wird nichts gegen die Luftverschmutzung getan, dann wird sich die weltweite Situation deutlich verschärfen.

Lärm, Schmutz, Gift wie die Umwelt uns schädigen kann: mehr auf noz.de / wissenschaft

Bildtext:
Das Herdfeuer als Gesundheitsrisiko: Luftverschmutzung schadet Menschen nicht nur auf Großstadtstraßen. Weltweit atmet mehr als jeder Dritte im eigenen Zuhause gefährlich schlechte Luft, die beim Verbrennen von Kohle oder pflanzlichen Brennstoffen entsteht.

Foto:
dpa
Autor:
Elke Bunge
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