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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zoo baut Elefantenhaus um
 
Wellness-Center für Elefanten
Zwischenüberschrift:
Zoo Osnabrück bereitet sich mit Umbauten auf Ankunft neuer Dickhäuter vor
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Der Umbau des Elefantengeheges im Zoo ist in vollem Gange und soll abgeschlossen sein, bevor die beiden neuen Bewohner Douanita und Sita ankommen. Bis zu 80 000 Euro lässt sich der Tierpark die Bauarbeiten kosten.

Die für den Zoo Osnabrück bestimmte Elefantenkuh Douanita verdankt ihren Namen dem niederländischen Zoll. Dieser rettete sie 1988 als Baby von einem Frachtschiff aus Vietnam. Am Schölerberg erwartet den Dickhäuter ein Fitness- und Wellnesscenter für Elefanten.

Osnabrück. Der Umbau des Elefantengeheges im Zoo Osnabrück ist in vollem Gange. Alles soll fertig sein, wenn das nach dem niederländischen Wort für Zoll („ douane″) benannte Tier nach fast 30 Jahren in Rotterdam und Prag demnächst trächtig und in Begleitung von Tochter Sita hier ankommt zu dem Zweck, auch mit Bulle Luka für Nachwuchs bei den Asiatischen Elefanten zu sorgen. Deutschlands größter Vertreter dieser stark gefährdeten Art wartet schließlich schon seit 2013 auf Weibchen. Ob die neu gestaltete Anlage auch ihn, der andernorts sieben Kälber zeugte, beflügeln wird?

Die Modernisierung erfolgt jedenfalls mit der Maßgabe, den grauen Riesen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Wir haben uns die Elefantenhaltung in acht europäischen Zoos angeschaut und die besten Maßnahmen daraus hier umgesetzt″, sagt Zoodirektor Michael Böer. Bis zu 80 000 Euro lässt der Zoo Osnabrück sich das kosten. Begonnen wurde vorige Woche mit dem Austausch des Betonbodens.

Elefanten bewegen sich wie Primaballerinas″, erklärt Böer. Zur Schonung von Füßen und Gelenken der tonnenschweren Zehenspitzengänger sei es daher besser, über eine dicke Schicht aus Sand und Kies zu laufen. Dies fördere zugleich den Muskelaufbau und die Kondition. Nebenbei würden die Körner wie ein Peeling″ wirken und sich der Liegeposition der Elefanten anpassen gut für einen erholsamen Schlaf. Und noch einen weiteren Vorteil habe das spezielle Sand-Kies-Gemisch: Es unterstützt den natürlichen Sohlen- und Fußnagelabrieb. Zoobiologe Andreas Wulftange: Damit müssen wir die Fußpflege bei den Elefanten nicht mehr 14-täglich, sondern nur noch in größeren Intervallen durchführen.″

Tiere auf Trab halten

Neben den Bodenarbeiten fallen auch Arbeiten an der Decke des Elefantenhauses an. Der Zoo Osnabrück installiert Wassersprinkler, sodass die Elefanten einen Dschungelregen mit Osmosewasser genießen können. Auch der Sand staube dadurch nicht so sehr, erklärt Zoodirektor Böer, und die empfindliche Elefantenhaut werde besonders im Winter regelmäßig befeuchtet.

Außerdem werden an der Hallendecke ferngesteuerte Futtertonnen befestigt. Mittels Zeitschaltuhr zu unterschiedlichen Zeiten abgesenkt, veranlassen sie die Tiere künftig permanent zur Nahrungssuche etwas, womit Elefanten naturgemäß fast rund um die Uhr beschäftigt seien, wie Revierleiter Detlef Niebler erläutert. Elefanten haben einen 24-Stunden-Tag mit nur kurzen Schlafphasen zwischendurch.″ Die neue Fütterungstechnik halte die Dickhäuter dermaßen auf Trab, dass ihr Laufpensum beinahe so hoch sei wie in freier Wildbahn.

Doch nicht nur auf die Fitness seiner Elefanten legt der Zoo Osnabrück gesteigerten Wert, sondern auch auf ihre Wellness. Im Außenbereich des Geheges entstehen mithin in Kürze neben dem Wasserbecken eine Lehmsuhle und eine Ecke mit schwarzer Erde. Und wenn es statt Schlammpackung doch lieber eine kräftige Massage mit Wasserstrahl sein soll, können Tierpfleger demnächst mithilfe eines neu montierten Mehrzweckstrahlrohrs, das sonst häufig bei der Feuerwehr im Einsatz ist, die Tiere abspritzen. Bisher geschah dies mit Gartenschläuchen. Diese spezielle Vorrichtung haben wir im Zoo Rotterdam gesehen. Elefanten gehen gerade im Sommer zunächst ungern baden, weil sie aufgeheizt sind und ihnen das Wasserbecken zu kalt erscheint. Wenn man sie aber zuerst abspritzt, kühlen sie langsam ab und gehen dann sehr gerne baden″, weiß Niebler. Dies sei dann auch für die Besucher ein Spektakel.

Rangu heißt Rüssel hoch: Mehr über das medizinische Elefantentraining im Zoo Osnabrück erfahren Sie im Internet auf noz.de/ zoo

Bildtexte:
Wellness-Oase statt Betonwüste: Im Elefantenhaus des Osnabrücker Zoos wird zurzeit der Boden ausgetauscht. Künftig laufen die Dickhäuter auf einem weichen Sand-Kies-Gemisch.

Schön weich: Osnabrücks Zoodirektor Michael Böer erläutert die Vorteile des Sandbodens.

Zeigt her eure Füße: Elefant Shahrukh hat verstanden, was Trainer Andreas Wulftange ihm beigebracht hat.

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
sst, Vincent Buß


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