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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Für Caro-Schüler geht es um die Wurst
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Am Montag besuchte eine Gruppe von 18 Schülern des Gymnasiums Carolinum das Green-Lab der Universität Osnabrück. Das Thema ihrer AG: Das ist Chemie″. Auf dem Prüfstand: Wurst.

Osnabrück. Die jungen Forscher verglichen zwei Sorten Wurst anhand einiger Experimente: Fleischwurst und deren vegetarisches Pendant. Unter anderem unterscheiden sich die beiden Aufschnitte deutlich beim Brennwert. Ausgestattet mit dieser Information, entzündeten Finja, Jonas und Jenny aufgespießte Wurst mit dem Brenner. Darüber angebracht: wassergefüllte Getränkedosen. Nachdem die Wurst ausgebrannt war, maßen sie die Wassertemperatur und stellten fest: Sorte A erhitzte das Wasser von gut 20 Grad auf 31, 4 Grad, Sorte B auf 44, 6 Grad. B war also die Wurst aus Fleisch, auch erkennbar am Fett, das unten raustropfte.

Lehramtsstudentin Alina Vogel begleitete das Experiment und achtete darauf, dass die Schüler die Forschungsergebnisse korrekt notierten. Wie beim Experimentieren üblich, gehörten genaue Skizzen der Versuchsaufbauten dazu. An anderen Arbeitsplätzen extrahierten die Schüler Fett oder testeten die Reaktion des Materials bei Kontakt mit Säure und Lauge. Aufgespießt und verbrannt, zermörsert, mit Säure übergossen: Von der Wurst blieb bei den meisten Versuchen nicht viel übrig, aber wenn es dem Erkenntnisgewinn dient, muss auch so etwas ausnahmsweise mal erlaubt sein.

Doktorand Michael Budke, Mitarbeiter der Chemiedidaktik: Zur Vorbereitung haben wir heute Morgen mit den Kindern Fragen diskutiert wie: Kann man überhaupt von Wurst sprechen, wenn die Wurst gar keine Wurst enthält? Auch einen Wurstbrot-Test″ führte die Gruppe durch. Dabei sollen die Kinder sich festlegen, welche Wurst aus Fleisch ist und welche vegetarisch. In der Regel liegen die meisten falsch″, so Michael Budke. Am Montag stimmten die Kinder allerdings mit 18 zu 0 richtig ab. Den scherzhaften Vorschlag, das Experiment könne ja nun ausfallen bei so klarer Meinungslage, lehnten die Schüler empört ab. Einer hat tatsächlich gesagt: Wir wollen keine alternativen Fakten.″

Mobile Variante

Das Projekt fand im Green-Lab der Uni statt, aber es gibt auch die mobile Variante. Für weiter entfernte Schulen ist die Anreise ein Hindernis, außerdem kann der Ausflugscharakter die Konzentration ablenken vom Kern der Sache: der Chemie. Unter anderem besuchten die Uni-Mitarbeiter schon Schulen in Cloppenburg, Vechta und Bad Laer. Kosten entstehen der Uni Osnabrück dadurch nicht. Für den Transport kommt der Fonds der chemischen Industrie auf.

Bildtexte:
Die Reaktion von Fleischwurst und vegetarischer Wurst auf Säure und Lauge testen (von links) Raul (11), Manuel (10), Justus (10). Chemie-Studentin Merle Regensdorff weiß schon, was rauskommt.

Foto:
Hermann Pentermann
Autor:
Markus Strothmann


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