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1.
Erscheinungsdatum:
21.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
CDU-Wahlversprechen wird viel teurer als geplant
Zwischenüberschrift:
Mindestens 1,5 Millionen Euro, aber Kosten für Berufsschüler nicht enthalten – Bäumer hält am Vorhaben fest
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Wahlversprechen
der
CDU
im
Kreis
Osnabrück,
dass
Oberstufenschüler
bald
kostenlos
mit
dem
Bus
zur
Schule
fahren,
wird
deutlich
teurer
als
geplant.
CDU-
Fraktionschef
Martin
Bäumer
ging
im
Wahlkampf
von
weniger
als
einer
Million
Euro
aus.
Der
Kreis
schätzt
die
Kosten
jetzt
aber
auf
mindestens
1,
5
Millionen
Euro.
Allein
die
prognostizierten
Einnahmeausfälle
von
kostenlosen
Bustickets,
die
durch
die
finanzierten
Fahrkarten
künftig
nicht
mehr
gekauft
werden
müssten,
würden
bei
mehr
als
800
000
Euro
liegen.
Im
laufenden
Schuljahr
2016/
17
gibt
es
930
selbst
zahlende
Käufer
von
Abo-
Karten
für
ein
Schuljahr
in
den
Jahrgängen
11
und
12.
Das
entspräche
bereits
einem
Einnahmeausfall
von
mehr
als
einer
halben
Million
Euro.
Sobald
an
den
Oberstufen
aber
wieder
ein
13.
Jahrgang
unterrichtet
wird,
kann
demzufolge
von
rund
1400
Schülern
ausgegangen
werden,
die
das
Abo
in
der
durchschnittlichen
Tarifstufe
von
52,
50
Euro
monatlich
abschließen
würden.
Der
Einnahmeausfall
würde
dementsprechend
800
000
Euro
betragen,
die
der
Landkreis
zu
kompensieren
hätte.
Hinzu
kämen
allerdings
einzeln
verkaufte
Fahrscheine
und
Monatskarten
in
zurzeit
nicht
bezifferbarer,
aber
voraussichtlich
erheblicher
Höhe.
Das
geht
aus
einer
Stellungnahme
der
Kreisverwaltung
auf
eine
Anfrage
der
Grünen-
Kreistagsfraktion
hervor,
die
unserer
Redaktion
vorliegt.
Bei
diesen
Kosten
alleine
bliebe
es
aber
nicht.
Schließlich
würden
mehr
Schüler
als
bislang
den
Bus
nutzen,
wenn
dieser
für
sie
kostenlos
wäre.
Wie
viele,
lässt
sich
noch
nicht
abschätzen.
Kreisrat
Winfried
Wilkens
prognostiziert:
„
Allerdings
reicht
bei
den
Verkehren
zu
und
von
den
Oberstufenstandorten
unter
Umständen
schon
eine
kleine
Anzahl
von
zusätzlichen
Fahrgästen
aus,
die
heute
schon
oft
an
der
Kapazitätsgrenze
fahrenden
Busse
zu
überlasten.
Es
müssten
also
voraussichtlich
zusätzliche
Busse
bereitgestellt
werden.″
Da
pro
Bus
Jahreskosten
in
Höhe
von
rund
50
000
Euro
anfallen
und
man
für
jeden
der
neun
Oberstufen-
Standorte
im
Landkreis
(Bad
Essen,
Bad
Iburg,
Bersenbrück,
Bramsche,
Fürstenau,
Georgsmarienhütte,
Melle,
Osnabrück
und
Quakenbrück)
im
Schnitt
je
anderthalb
zusätzlich
benötigte
Busse
annehme,
schätzt
Wilkens
die
Jahreskosten
in
Höhe
von
rund
675
000
Euro.
So
geht
der
Landkreis
von
insgesamt
mindestens
1,
5
Millionen
Euro
aus,
schätzt
die
Kosten
aber
eher
auf
rund
zwei
Millionen
Euro.
In
dieser
Summe
noch
nicht
enthalten
ist
ein
kostenloser
Busverkehr
für
die
Schüler
der
Berufsbildenden
Schulen
(BBS)
im
Landkreis
Osnabrück.
„
Vor
einer
Entscheidung
über
die
Ausdehnung
der
Anspruchsberechtigung
auf
diese
Zielgruppe
ist
die
Erarbeitung
zumindest
von
Schätzgrößen
dringend
anzuraten,
weil
es
im
Landkreis
Osnabrück
insgesamt
9800
BBS-
Schüler
gibt,
davon
3300
Vollzeitschüler
an
den
öffentlichen
Berufsbildenden
Schulen
in
Stadt
und
Landkreis
″,
schreibt
Wilkens
in
seiner
Stellungnahme.
Er
rät,
Oberstufen-
und
BBS-
Schülern
nicht
kostenloses
Busfahren
zu
ermöglichen,
sondern
den
Bustarif
für
diese
Schüler
zu
reduzieren.
CDU-
Fraktionschef
Martin
Bäumer
hält
die
Umsetzung
seines
Wahlversprechens
jedoch
„
nach
wie
vor
für
realistisch.
Es
ist
immer
die
Frage,
wie
man
das
am
Ende
darstellt.
Ich
habe
am
Freitag
Gespräche
mit
einem
Busunternehmen
geführt.
Neue
Busse
wären
nicht
zwangsläufig
nötig.″
Außerdem
seien
kostenlose
Busfahrten
für
Berufsschüler
mit
einem
entsprechenden
Einkommen
nicht
unbedingt
notwendig,
für
Berufsschüler,
die
für
ihre
Ausbildung
kein
Geld
bekommen,
hingegen
schon.
Zudem
gebe
es
auch
noch
die
zusätzlich
700
000
Euro,
die
der
Landkreis
vom
Land
für
die
Verbesserung
des
Busverkehrs
bekomme.
SPD-
Fraktionschef
Thomas
Rehme
machte
aber
bereits
deutlich:
„
Es
sollten
nicht
sämtliche
Landesmittel
von
705
000
Euro
ausschließlich
für
die
kostenfreie
Schülerbeförderung
verwendet
werden.
Der
Landkreis
hat
im
öffentlichen
Nahverkehr
auch
noch
andere
Dinge
als
die
Schülerbeförderung
zu
leisten.″
Nach
der
ersten
Kostenschätzung
des
Landkreises
konstatierte
Rehme:
„
Für
weniger
als
eine
Million
ist
das
wohl
nicht
zu
machen.″
Man
müsse
genau
prüfen,
wie
teuer
die
Freifahrten
wirklich
würden,
und
auch
mit
den
Busunternehmen
sprechen.
Er
betonte:
„
Es
ist
auch
die
Frage,
ob
man
alles
gleichzeitig
macht,
kostenlose
Busfahrten
für
Oberstufenschüler,
Berufsschüler
und
kostenlose
Schülerfreizeitkarte,
vielleicht
kann
man
ja
auch
schrittweise
eins
nach
dem
anderen
machen.″
„
Wir
haben
von
Anfang
an
befürchtet,
dass
es
sich
nur
um
Wahlkampfgetöse
handelt″,
sagte
Grünen-
Fraktionschef
Rainer
Kavermann.
Er
habe
den
Antrag
an
die
Kreisverwaltung
gestellt,
die
Kosten
zu
berechnen,
„
um
Herrn
Bäumer
beim
Wort
zu
nehmen.
Er
hatte
im
Wahlkampf
gesagt,
dass
er
nichts
fordert,
was
nicht
zu
finanzieren
ist.
Das
stellt
sich
jetzt
leider
etwas
anders
dar.″
Den
Grünen
gehe
es
weiterhin
darum,
den
Nahverkehr
zu
stärken.
FDP-
Fraktionschef
Matthias
Seestern-
Pauly
begrüßt
nach
wie
vor
die
ursprüngliche
Initiative
der
Jungen
Liberalen
Niedersachsen
und
des
Landesschülerrates
zur
kostenlosen
Schülerbeförderung
für
Oberstufen-
und
Berufsschüler,
die
auch
Bäumer
mit
seiner
Forderung
aufgegriffen
habe.
Die
Politik
müsse
sicherstellen,
dass
alle
jungen
Menschen
ihre
schulischen
Potenziale
voll
ausschöpfen
können.
Das
dürfe
nicht
vom
elterlichen
Portemonnaie
abhängen.
„
Wichtig
ist
für
uns,
dass
eine
tragfähige
und
verlässliche
Lösung
im
Sinne
der
Schüler
gefunden
wird″,
betonte
Seestern-
Pauly
und
fügte
hinzu:
„
Klar
ist,
dass
wir
dieses
Thema
weiter
nach
vorne
bringen
wollen,
um
zu
einer
zeitnahen
Lösung
zu
kommen.″
UWG-
Fraktionschef
Sebastian
Gottlöber
sieht
den
„
kostenlosen
Schülertransfer
im
Sinne
des
Rechtes
auf
Bildung
als
keine
schlechte
Idee″
an,
er
schränkt
aber
ein:
„
Übersteigen
diese
die
Zuwendungen
des
Landes
bei
Weitem,
stünde
die
UWG
einer
Umsetzung
des
Vorschlages
von
Martin
Bäumer
kritisch
gegenüber.″
AfD-
Fraktionschef
Martin
Krieger
empfahl,
eine
Bedürftigkeitsprüfung
durchzuführen,
wenn
der
kostenlose
Busverkehr
für
Oberstufenschüler
mit
700
000
Euro
nicht
komplett
finanzierbar
sei.
Linken-
Fraktionschef
Andreas
Maurer
beantragt,
die
anteilige
Übernahme
der
Busfahrten
für
Oberstufen-
und
Berufsschüler
vom
Jahresnettoeinkommen
der
Eltern
abhängig
zu
machen.
Wenn
dieses
bei
bis
zu
30
000
Euro
liege,
sollten
100
Prozent
der
Kosten
erstattet
werden,
wenn
die
Eltern
bis
zu
50
000
Euro
pro
Jahr
einnehmen,
solle
75
Prozent
und
wenn
sie
bis
zu
70
000
Euro
verdienen,
sollten
50
Prozent
der
Fahrtkosten
erstattet
werden.
Ein
Themen-
Spezial
Bildung
finden
Sie
auf
noz.de
/
bildung
Kommentar:
Das
Spiel
mit
der
Glaubwürdigkeit
Jetzt
müssen
Taten
folgen.
Wer
so
kurz
vor
der
Kommunalwahl
die
kostenlose
Beförderung
von
Oberstufen-
und
Berufsschülern
fordert
und
gleichzeitig
verspricht,
dass
sich
die
Kosten
in
Grenzen
halten
werden,
der
muss
nach
der
Wahl
auch
zeigen,
dass
dieses
Wahlversprechen
umsetzbar
ist.
Nicht
nur
die
Opposition,
auch
die
SPD
hatte
Bedenken,
ob
das
Wahlversprechen
des
CDU-
Fraktionschefs
Martin
Bäumer
realisierbar
ist.
Er
hatte
zwar
richtig
prognostiziert,
dass
die
vom
Landkreis
zunächst
geplanten
22
Millionen
Euro
für
die
Flüchtlingsbetreuung
wegen
der
rückläufigen
Flüchtlingszahlen
nicht
anfallen
werden
und
die
Mehreinnahmen
ausreichen
würden,
sein
Wahlversprechen
einzuhalten.
Dann
einigten
sich
die
beiden
großen
Gruppen
im
Kreistag,
CDU/
FDP/
CDW
und
SPD/
UWG,
allerdings
darauf,
dass
die
Kommunen
in
diesem
Jahr
zusätzlich
zehn
Millionen
Euro
vom
Landkreis
bekommen.
Wie
nun
auch
noch
zusätzliche
Millionen
für
die
kostenlosen
Busfahrten
der
Oberstufen-
und
Berufsschüler
sowie
die
kostenlose
Schülerfreizeitkarte
aufgebracht
werden
sollen,
erscheint
rätselhaft.
Wenn
Bäumers
im
Wahlkampf
geäußerte
Erwartung
doch
noch
eintreffen
sollte,
dass
sein
Vorhaben
für
weniger
als
eine
Million
Euro
zu
realisieren
ist,
könnte
er
noch
reüssieren
und
sein
Vorhaben
durchsetzen.
Wenn
die
Schätzung
des
Landkreises
aber
zutrifft,
dann
hätte
der
CDU-
Fraktionschef
sich
leichtfertig
verspekuliert.
Auf
dem
Spiel
steht
jetzt
nicht
nur
seine
persönliche
Glaubwürdigkeit,
sondern
auch
die
der
CDU
im
Landkreis.
Autor:
Jean-Charles Fays