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1.
Erscheinungsdatum:
21.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Niedersachsen testet Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen
Interesse und Zweifel an Tempo 30
Zwischenüberschrift:
Viele Kommunen offen für dreijähriges Pilotprojekt – Effekt von Tempolimit umstritten
Artikel:
Originaltext:
Hannover.
Das
Land
Niedersachsen
testet
die
Ausweitung
von
Tempo-
30-
Zonen
auf
innerörtlichen
Hauptstraßen:
Das
Wirtschaftsministerium
hat
für
den
auf
drei
Jahre
ausgelegten
Modellversuch
eine
Summe
von
700
000
Euro
bereitgestellt,
bestätigte
ein
Ministeriumssprecher
unserer
Redaktion.
Mit
dem
Geld
soll
geprüft
werden,
ob
eine
Reduzierung
der
innerörtlichen
Höchstgeschwindigkeit
auf
Hauptstraßen
Lärm,
Luftverschmutzung
und
Verkehrsprobleme
in
den
betroffenen
Gebieten
mindert.
Bis
zum
Herbst
will
das
Land
mehrere
Kommunen
für
den
Testlauf
aussuchen.
Das
Projekt
selbst
könnte
noch
in
diesem
Jahr
oder
Anfang
2018
anlaufen.
Nach
Angaben
des
Wirtschaftsministeriums
wäre
es
der
bislang
erste
großflächige
Tempo-
30-
Test
in
einem
Bundesland.
Man
wolle
Anhaltspunkte
dafür
bekommen,
„
wo
und
wie
die
Errichtung
von
Tempo
30
besonders
effektiv
und
sinnvoll
ist″,
sagte
Staatssekretärin
Daniela
Behrens
(SPD)
.
Der
Effekt
von
großflächigen
Temporeduktionen
ist
umstritten:
Befürworter
versprechen
sich
davon
eine
verbesserte
Lebensqualität
für
die
Anlieger.
Sie
hoffen,
dass
besonders
die
in
vielen
Städten
zu
hohe
Lärm-
und
Schadstoffbelastung
abnimmt.
Kritiker
bezweifeln
diesen
Effekt.
Sie
sprechen
von
Geldverschwendung
und
einer
weiteren
Gängelung
der
Autofahrer.
Bislang
ist
die
Möglichkeit
zur
Einrichtung
innerstädtischer
Tempo-
30-
Zonen
nur
begrenzt
möglich.
Erst
im
Dezember
hatte
der
Bund
eine
Einrichtung
auf
Straßen
vor
Kindergärten
und
Schulen
erleichtert.
Langsam
zu
weniger
Lärm
und
besserer
Luft?
Das
Land
will
die
Auswirkungen
von
Tempo
30
auf
innerörtliche
Hauptstraßen
testen
und
sucht
nun
Kommunen.
Es
gibt
viel
Interesse
–
und
Kritik.
Hannover.
Für
Volker
Bajus
ist
Tempo
30
den
Test
auf
jeden
Fall
wert:
„
Es
kann
helfen″,
sagt
der
Grünen-
Landtagsabgeordnete
über
den
Modellversuch
des
Wirtschaftsministeriums.
Als
Osnabrücker
Stadtrat
ist
der
Umweltexperte
dafür,
dass
sich
seine
lärm-
und
schadstoffgeplagte
Stadt
beim
Ministerium
um
Teilnahme
bewirbt.
Getestet
werden
könnte
Tempo
30
auf
dem
Wall
genannten
Teil
des
Stadtrings
oder
auf
Einfallstraßen.
Die
Grünen
wollen
nun
die
anderen
Fraktionen
überzeugen,
sich
zu
bewerben.
Bajus
ist
nicht
allein.
Viele
Lokalpolitiker
interessieren
sich
für
den
700
000
Euro
teuren
Modellversuch,
mit
dem
das
Land
Projekte
in
mehreren
Kommunen
fördern
will.
Der
Druck
ist
groß:
Fünf
Städte
im
Land
reißen
die
Stickoxid-
Grenzwerte,
in
vielen
ist
es
zu
laut.
Wie
viele
Kommunen
welcher
Größe
am
Ende
bei
dem
Test
dabei
sein
können,
ist
noch
unklar.
Noch
suche
man
die
entsprechenden
Städte,
sagt
ein
Ministeriumssprecher.
Mehr
Gift
bei
Tempo
30
„
Ergebnisoffen″
sei
der
Test,
betonen
alle
Seiten.
Auch
der
Automobilclub
ADAC,
der
sich
allerdings
skeptisch
zeigt.
Tatsächlich
gibt
es
auch
wissenschaftliche
Zweifel
an
den
uneingeschränkten
Segnungen
des
Tempolimits.
2011
fuhr
der
Tüv
Nord
mit
drei
Diesel-
Autos
durchs
schadstoffbelastete
Stuttgart.
Ergebnis
der
Studie
im
Auftrag
des
Landesumweltamts:
Mit
Tempo
30
stießen
die
Autos
dabei
teils
mehr
giftige
Stickoxide
aus
als
mit
Tempo
50.
Wichtiger
als
die
Höchstgeschwindigkeit
war
laut
Test
flüssiger
Verkehr.
Rollen
die
Autos
störungsarm
durch
grüne
Ampelwellen,
sinken
Lärm
und
Giftausstoß.
Beim
Bremsen
und
Anfahren
wird
es
hingegen
laut
und
schmutzig.
Weitere
Tests
in
anderen
Städten
bestätigen
das.
Auf
einigen
Stuttgarter
Straßen
gilt
nun
Tempo
40.
Ob
das
wirkt,
ist
zwar
umstritten.
Doch
man
ist
sicher,
dass
es
zumindest
nicht
schadet.
Gerade
erst
ist
beispielsweise
ein
nächtlicher
Tempo-
30-
Pilotversuch
im
hessischen
Frankfurt
ohne
Ergebnis
geendet.
Der
Rat
ist
uneins,
ob
die
anderthalbjährige
Tempodrosselung
den
Anwohnern
Lärm
erspart
hat.
Die
Grünen
meinen
ja,
SPD
und
CDU
sind
skeptisch.
Nun
gilt
auf
den
Frankfurter
Einfallstraßen
wieder
50.
Für
die
FDP
ist
das
niedersächsische
Projekt
deswegen
reine
Steuerverschwendung.
„
Mir
erschließt
sich
nicht
der
Sinn,
warum
man
teure
Gutachten
und
Modellversuche
zum
xten
Male
wiederholen
muss″,
sagt
FDP-
Verkehrsexperte
Jörg
Bode.
Themen
und
Hintergründe
aus
dem
Land:
noz.de/
niedersachsen
Bildtext;
Das
Land
Niedersachsen
will
Tempo
30
auf
innerörtlichen
Hauptverkehrsstraßen
testen.
Foto:
dpa
Kommentar:
Gefährlicher
Lockruf
der
Langsamkeit
Es
klingt
so
schön:
Ein
paar
Schilder
aufstellen,
und
schon
relativieren
sich
die
großen
innerörtlichen
Verkehrsprobleme.
Doch
so
einfach
ist
es
nicht.
Tempo
30
kann
mancherorts
das
richtige
Rezept
gegen
Schadstoffe
und
Lärm
sein.
Oft
lassen
sich
die
vielfältigen
Ursachen
aber
nicht
mit
Langsamkeit
bekämpfen.
Bei
Abgaswerten
mogelnde
Autobauer
gehören
ebenso
dazu
wie
schlechte
Ampelschaltungen,
falsche
und
kaputte
Beläge,
unsinnige
Verkehrsführungen
oder
einfach
zu
viel
Verkehr
für
zu
wenig
Straße.
Manchmal
sind
es
sogar
zu
langsam
fahrende
Autos,
die
den
flüssigen
Verkehr
im
Wortsinn
blockieren.
Will
die
lokale
Politik
die
unterschiedlichen
Probleme
vor
Ort
wirklich
auf
Dauer
lösen,
muss
sie
sich
in
jedem
Einzelfall
mit
diesen
komplexen
Fragen
beschäftigen.
Das
kostet
aber
meist
viel
Zeit
und
Geld.
Und
so
ist
die
Verlockung
für
die
jeweiligen
Gemeinden
groß,
die
örtlichen
Symptome
einer
falschen
Verkehrspolitik
mit
ein
paar
30er-
Schildern
auf
auswärtige
Autofahrer
abzuschieben.
Dabei
wird
auch
das
Pilotprojekt
in
Niedersachsen
in
einigen
Jahren
konstatieren:
Tempo
30
kann
im
Einzelfall
die
Lösung
sein:
Ein
Patentrezept
für
ein
besseres
Leben
mit
dem
Individualverkehr
ist
es
nicht.
Bleibt
nur
die
Frage,
ob
die
verkehrsgeplagten
Anlieger
von
Problemstrecken
dies
hören
wollen
oder
dem
Lockruf
der
Langsamkeit
erliegen.
Autor:
Klaus Wieschemeyer