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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
CO2 ist Währung der Zukunft
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Interview mit Innogy-Vorstandschef Peter Terium Alle wollen die Energiewende wir auch! (Ausgabe vom 14. Februar).

Klar, dass Herr Terium wie auch seine Vorgänger in den letzten 30 Jahren schon vor Blackouts warnt. Schließlich haben die erneuerbaren Energien sein Geschäftsmodell zerstört. Auch will er ein einheitliches Fördersystem in Europa, damit er das Geschäft zukünftig wieder machen kann und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Das nützt dann aber nur den Aktionären und nicht einer nachhaltigen dezentralen Energieversorgung auf Basis von Mittelstand, Handwerk und lokalem Gewerbe.

Allein die Biogasbranche bringt in Deutschland 40 000 Menschen in Lohn und Brot, sorgt heute für acht Prozent der Stromversorgung in Deutschland, und das auch in der sogenannten Dunkelflaute. Mit erneuerbarem Strom und Wärme, aber auch durch Vergärung von Gülle spart die Biogasbranche dabei den Ausstoß von 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein. CO2 ist die Währung der Zukunft, darauf sollte sich Herr Terium nun langsam einstellen, damit er nicht auch noch die nächste Stufe der Energiewende verschläft.

Martin Bensmann

Fachverband Biogas e.V.

Hilter a. T. W.

In einem ganzseitigen Interview betont Herr Terium, dass auch Innogy die Energiewende wolle. Abgesehen davon, dass Letztere sowieso (noch?) gesetzlich beschlossen ist, lässt diese Aussage Innogy in einem hoffnungsvolleren Licht erscheinen als den alten RWE-Mutterkonzern.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt seiner Meinung nach in der Funktion des Netzes, wobei er nicht sagt, welches Netz er denn meint: Das Übertragungsnetz per Höchstspannung, das Verteilnetz, das gesamteuropäische Netz oder das Netz( werk) von Politik und Konzern. Darüber hinaus fordert er einen Kapazitätsmarkt zur Behebung von , Dunkelflauten′. Was er genau damit meint und wie der Markt gestaltet werden soll, ist nicht definiert.

Bisher hat das Bundeswirtschaftsministerium der diskutierten Schaffung eines solchen Marktes eine eindeutige Absage erteilt [...]. Ein Kapazitätsmarkt sieht vor, dass beim Handel nicht die verbrauchte Strommenge, sondern bereitgestellte gesicherte Leistung bezahlt wird. Dadurch erhalten Kraftwerksbetreiber Geld unabhängig davon, ob ein Kraftwerk zeitweise weniger oder keinen Strom erzeugt.

Es scheint zurzeit unwahrscheinlich, dass das deutsche Stromsystem in Zukunft einen Kapazitätsmarkt beinhalten wird, denn auch im Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarktes (, Strommarktgesetz′), das zum 30. Juli 2016 in Kraft getreten ist, ist die Einführung eines Kapazitätsmarkts nicht vorgesehen.

Deshalb setzt Herr Terium die Hoffnung auf die kommenden Wahlen und fordert mehr energiepolitische Zuständigkeit auf europäischer Ebene. Da denkt man unwillkürlich an Spanien, wo die Regierung mit einer , Gebühr für die Unterstützung des Gesamtsystems′ private Betreiber von Fotovoltaikanlagen durch rückwirkende Forderungen in den Ruin getrieben hat. Mit dieser Gebühr sollen die Kosten für Kraftwerke bezahlt werden, die als Back-up bereitstehen, falls etwa die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht bläst.

Herrn Terium scheint möglicherweise etwas Ähnliches vorzuschweben. Es ist leider für die Öffentlichkeit nicht erkennbar, wer versucht, die Klima- und Energiepolitik der EU im Sinne von Konzernen zu beeinflussen. [...]″

Gerd Hündorf

Bissendorf
Autor:
Martin Bensmann, Gerd Hündorf


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