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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Biogas bleibt wichtig für Energiewende
Zwischenüberschrift:
Innogy-Expertenstammtisch in Osnabrück mit 40 Gästen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Biomasse soll im Zeichen der Energiewende ein wichtiger Pfeiler im Verbund der erneuerbaren Energien bleiben. Das wurde beim 10. Innogy-Biogas-Expertenstammtisch in Osnabrück deutlich.

Osnabrück. Ein zehnter Geburtstag, bei dem zwar keine Sektkorken knallten, aber die Idee für die Veranstaltung gelobt wurde. Beim Biogas Expertenstammtisch standen Fragen im Mittelpunkt, wie es nach Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017 weitergeht. Die Stimmung in der deutschen Biogasbranche scheint aktuell deutlich besser als noch zu Beginn des vergangenen Jahres″, hatte Ralf Siebert von der gastgebenden RWE-Tochter Innogy erklärt. Der Grund für ihn: Das EEG 2017 biete für bestehende Anlagen endlich wieder eine Perspektive″. Doch die Herausforderungen des Gesetzes besonders für Erweiterungen und Neuanlagen sind nicht von Pappe. Das machte Dr. Wolfgang Herppich (Innogy Essen) deutlich.

Am ursprünglich formulierten Ziel des EEG, das vorsieht, bis 2050 rund 80 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie, also aus Windkraft, Fotovoltaik und Biomasse zu gewinnen, hat sich nichts geändert. Um das Ziel zu erreichen, wurde nun eine Ausbau-Mengensteuerung″ ins Gesetz geschrieben, die auch die Biogasanlagen betrifft. Landwirte, die neue Anlagen bauen und dafür Förderungen erhalten wollen, müssen sich an einer Ausschreibung beteiligen, in der unter anderem auch die Vergütungen festgelegt werden.

Der 1. September 2017 ist als erster Ausschreibungstermin für Neuanlagen und für die Erweiterung von Bestandsanlagen festgesetzt. Innerhalb von 24 Monaten muss die Anlage Strom ans öffentliche Netz liefern. Das Ausschreibungssystem soll auch bestehenden Biomasseanlagen eine wirtschaftliche Anschlussperspektive bieten. Erweiterte Biogasanlagen erhalten dann den Status von Neuanlagen. Wie Herppich deutlich machte, liegen die Neu- und Ausbau-Anträge allerdings hinter den gesteckten Zielen zurück, was sich positiv auf die finanziellen Erwartungen von Investoren und Betreibern von Biogasanlagen niederschlagen kann. Das im EEG 2017 formulierte Zubauziel spricht für 2017 bis 2019 von 150 Megawatt (MW) zusätzlicher Anlagenleistung, von 2020 bis 2022 sogar von zusätzlichen 200 MW.

Mit dem EEG 2017, das neben den Biomasseanlagen auch Wind- und Sonnenkraftwerke umfasst, sind für Biogasanlagen einige Begrenzungen festgeschrieben. Sie betreffen beispielsweise Altholzanlagen, die nicht mehr gefördert werden sollen, und den Maiseinsatz. 2017/ 2018 dürfen nur noch 50 Prozent Mais eingebracht werden. Der Anteil sinkt über 47 Prozent (2019/ 2020) auf 44 Prozent (2021/ 2022). Die Fachleute sprechen hier von einem Maisdeckel. Im EEG 2014 betrug der mögliche Anteil noch 60 Prozent. Nicht alle Fragen aus der Stammtischrunde waren von optimistischer Energie gespeist. Dabei ging es vor dem Hintergrund fallender Einspeisevergütungen (2017: 14, 88 Cent/ Kilowattstunde, ab 2018 Reduktion um ein Prozent jährlich) darum, ob die Biomasse auch in Zukunft noch eine Bedeutung im Projekt erneuerbare Energien haben werde.

Matthias Partetzke vom Ingenieur Netzwerk Energie (Ineg) informierte die Runde der 40 Gäste, wie sich die Effizienz von Biogasanlagen durch ein optimiertes Energiemanagement steigern lässt. Dass die Fotovoltaik für Biogas-Bezugsstrom Vorteile zeigt und dass Innogy neue Wege geht auch bei dem Investment für Blockheizkraftwerke, stellte Energiemanager Ralf Siebert heraus. Einige Fragen mussten angesichts der geballten Informationen in der Runde offenbleiben. Innogy-Gastgeber Ralf Siebert empfahl, in engem Kontakt zu bleiben: Wir wollen neue Wege aufzeigen, die den Betrieben helfen, ihre Anlagen möglichst optimal zu betreiben.″ Er zeigte sich sicher, dass die Biomasse im Zeichen der Energiewende ein wichtiger Pfeiler im Verbund der erneuerbaren Energien bleibt.

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Serie Mit Stallgeruch

Bildtext:
Die Bedeutung von Biogas für die Energiewende stellten (von links) Heinrich Wesselkamp (innogy), Matthias Partetzke (INEG), Jürgen Balsmann (LWK Niedersachsen.) und Ralf Siebert (innogy) beim 10. innogy Biogas Expertenstammtisch heraus.

Fotos:
dpa/ Jörn Martens
Autor:
Harald Preuin


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