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1.
Erscheinungsdatum:
14.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie lassen sich mit Silberjodid Schauer auslösen?
Zwischenüberschrift:
Wirksamkeit der Methode ist umstritten – Forschung ist gefordert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Damit
es
regnen
kann,
muss
die
Luft
zunächst
einmal
genügend
Wasser
in
Form
von
dessen
kleinsten
Untereinheiten,
den
Wassermolekülen,
enthalten.
Ist
die
Luft
mit
Wasserdampf
gesättigt,
können
sich
die
gasförmigen
Wassermoleküle
zu
Tropfen
aus
flüssigem
Wasser
zusammenlagern.
Diese
Zusammenlagerung
zu
ersten
kleinen
Tröpfchen
erfordert
allerdings
einen
kleinen
Energieaufwand,
der
die
Bildung
von
Tropfen
in
sauberer,
staubfreier
Luft
sehr
stark
verzögert.
Ursache
dafür
ist
interessanterweise
die
Oberfläche
des
Tropfens,
das
heißt
die
Grenzfläche
zwischen
dem
Wassertropfen
und
der
Luft.
Diese
Grenzfläche
zu
erzeugen,
kostet
bei
der
Tröpfchenbildung
Energie.
Nun
ist
die
Grenzfläche
zwischen
Wasser
und
Luft
deutlich
energiereicher
als
die
Kontaktfläche
zwischen
Wasser
und
vielen
festen
Stoffen.
Aus
diesem
Grund
kann
der
Energieaufwand
für
die
Tropfenbildung
deutlich
verringert
werden,
wenn
das
Tröpfchen
nicht
frei
in
der
Luft,
sondern
in
Kontakt
mit
einem
in
der
Luft
schwebenden
Partikel
einer
geeigneten
festen
oder
flüssigen
Substanz
entsteht.
In
der
Natur
entstehen
erste
Tröpfchen
in
der
Atmosphäre
deshalb
bevorzugt
an
solchen
Schwebstoffteilchen,
die
man
auch
Kondensationskeime
nennt:
Sie
begünstigen
die
Kondensation
der
Wassermoleküle
zu
Tröpfchen.
Ähnliches
gilt
für
die
Bildung
erster
kleinster
Eiskristalle
bei
entsprechend
tieferen
Temperaturen.
Auch
diese
bilden
sich
deutlich
einfacher
in
Kontakt
mit
einem
geeigneten
Feststoffpartikel,
den
man
in
diesem
Fall
Kristallisationskeim
nennt.
Untersucht
man
Schneeflocken
unter
dem
Mikroskop,
findet
man
deshalb
in
der
Regel
einen
kleinen
Fremdkörper
im
Zentrum
der
Flocke,
der
als
Kristallisationskeim
gewirkt
hat.
Als
künstliche
Kristallisationskeime
eignen
sich
Partikel
aus
Silberjodid
besonders
gut,
vermutlich,
weil
die
Atome
im
Silberjodid
ähnlich
angeordnet
sind
wie
die
Wassermoleküle
im
Eiskristall.
Schmelzen
die
Eiskristalle
auf
ihrem
Weg
durch
die
tieferen
und
wärmeren
Luftschichten,
erhält
man
auch
hier
wieder
Regentropfen.
Um
nun
Regen
in
einem
bestimmten
Gebiet
zu
erzeugen,
versucht
man,
die
Anzahl
der
Partikel
in
der
Luft
künstlich
zu
erhöhen.
Dazu
wird
ein
geeigneter
fester
Stoff,
bei
niedrigen
Lufttemperaturen
zum
Beispiel
Silberjodid,
mittels
Flugzeugen
oder
kleiner
Raketen
in
Form
eines
feinen
Staubes
in
die
Atmosphäre
eingebracht.
In
Gegenden
mit
Weinanbau
wird
ein
analoges
Verfahren
gelegentlich
zur
Hagelabwehr
verwendet.
Zwar
erhöhen
die
zusätzlich
in
die
Atmosphäre
eingebrachten
Partikel
die
Anzahl
der
Hagelkörner,
jedoch
sind
die
Hagelkörner
kleiner,
da
sich
die
insgesamt
vorhandene
Wassermenge
auf
mehr
Hagelkörner
verteilt.
Abschließend
sei
angemerkt,
dass
die
Wirksamkeit
aller
dieser
Methoden
nicht
unumstritten
ist.
Zum
einen
kann
naturgemäß
nicht
bestimmt
werden,
wie
viel
Regen
ohne
das
„
Impfen″
aufgetreten
wäre,
zum
anderen
zeigen
Überschlagsrechnungen,
dass
die
Menge
an
Partikeln,
die
künstlich
in
die
Atmosphäre
eingebracht
werden,
eigentlich
nicht
ausreichen
kann,
um
wirklich
für
jeden
Regentropfen
einen
Kondensationskeim
zu
liefern.
Ein
vollständiges
Verständnis
des
künstlichen
„
Regenmachens″
bleibt
deshalb
weiterer
Forschung
vorbehalten.
Beim
9.
Osnabrücker
Wissensforum
im
November
2016
haben
33
Professoren
auf
Einladung
der
NOZ
und
der
Uni
Osnabrück
Leserfragen
beantwortet.
Alle
Antworten
werden
in
dieser
Serie
abgedruckt.
Alle
Beiträge
als
Video:
uni-
osnabrueck.de/
wissensforum.
Serie
Wissensforum
Bildtext:
Markus
Haase
ist
Universitätsprofessor
für
Materialforschung.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Autor:
Markus Haase