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1.
Erscheinungsdatum:
13.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geschichte einer Integration gegen alle Widerstände
Zwischenüberschrift:
Iranische Brüder Mojtaba und Masoud Sadinam lesen aus ihrem Buch „Unerwünscht″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zwei
der
drei
Brüder
Sadinam
haben
am
Freitagabend
im
Stadtgalerie-
Café
Osnabrück
aus
ihrem
Buch
„
Unerwünscht″
gelesen.
Darin
erzählen
sie
von
ihrer
Flucht
aus
dem
Iran
und
den
Hürden
der
Integration
in
Deutschland.
Eingeladen
zur
Lesung
hatte
der
Verein
„
Exil
–
Osnabrücker
Zentrum
für
Flüchtlinge″.
Mojtaba
(32)
,
Masoud
(32)
und
Milad
(30)
sind
ein
Paradebeispiel
gelungener
Integration.
Nachdem
sie
mit
ihrer
Mutter
1996
aus
politischen
Gründen
aus
dem
Iran
geflohen
waren,
mussten
sie
in
Deutschland
über
Jahre
hinweg
aber
erst
zahlreiche
Barrieren
überwinden.
Es
gelang
ihnen,
sie
absolvierten
ein
erstklassiges
Abitur
und
bekamen
die
exklusivsten
Studienstipendien.
Dennoch
fühlten
sie
sich
nie
wirklich
willkommen.
„
Flucht
passiert
schlagartig.
Man
kann
sich
vorher
nicht
auf
das
Land
vorbereiten″,
betonten
Mojtaba
und
Masoud
Sadinam
während
ihrer
Lesung.
Gebannt
lauschte
das
Publikum
ihren
unterhaltsamen,
berührenden
und
teils
erschreckenden
Berichten.
„
Wir
mussten
damals
Schlepper
bezahlen,
um
überhaupt
aus
dem
Iran
herauszukommen″,
so
die
Brüder.
Und
auch
heute
noch
gebe
es
für
Flüchtlinge
in
der
Regel
keinen
anderen
Weg.
Man
müsse
zuerst
illegal
in
ein
Land
einreisen.
Erst
dort
könne
man
dann
Asylantrag
stellen.
1996
brachte
der
Schlepper
Familie
Sadinam
nach
Deutschland.
Sie
wurden
nach
Münster
und
dann
nach
Lengerich
geleitet,
wo
die
damals
elfjährigen
Brüder
zur
Schule
gingen
–
zuerst,
ohne
ein
Wort
Deutsch
sprechen
zu
können.
Augenzwinkernd
erzählten
Mojtaba
und
Masoud
am
Freitag
von
Missverständnissen
und
Überraschungen
in
der
Schule.
„
Zum
ersten
Mal
drückten
wir
die
Schulbank
zusammen
mit
Mädchen.
Und
zum
Gemeinschaftskochen
brachten
wir
fälschlicherweise
Frankfurter
Würstchen
mit,
weil
wir
dachten,
das
sei
typisch
deutsch.″
Ihr
Buch
endlich
mal
in
Osnabrück
vorstellen
zu
können
sei
für
sie
etwas
Besonderes,
freuten
sich
die
Sadinams.
Obwohl
sie
lange
Zeit
in
Lengerich
lebten,
nur
20
Kilometer
entfernt
von
Osnabrück,
waren
sie
als
Asylbewerber
von
der
Residenzpflicht
betroffen.
Die
verbot
ihnen,
ihre
Freunde
zu
begleiten,
wenn
es
ins
Kino
oder
in
die
Disco
nach
Osnabrück
ging.
So
habe
Osnabrück
eine
symbolische
Bedeutung
von
Freiheit
für
sie.
Neun
Jahre
lang
waren
die
Sadinams
Asylbewerber.
Nach
ihrem
ersten
Jahr
wurde
ihr
Asylantrag
vom
Bundesamt
abgelehnt.
Sie
legten
Widerspruch
ein
und
mussten
mündliche
Verhandlungen
vor
Gericht
über
sich
ergehen
lassen.
„
Der
Gerichtstermin
ließ
vier
Jahre
auf
sich
warten″,
berichtete
Masoud
Sadinam.
Nach
langer
Zeit
der
Unsicherheit
und
dem
Gang
durch
viele
Instanzen
bekam
die
Familie
2005
schließlich
ihre
erste
Aufenthaltserlaubnis
für
drei
Jahre.
Durch
ihre
persönliche
Geschichte
und
deren
glücklichen
Ausgang
haben
die
Brüder
heute
wertvolles
Wissen
rund
um
Ausländerpolitik.
Die
Leute
müssten
endlich
anfangen,
sich
mit
Fluchtursachen
auseinanderzusetzen,
betonten
sie.
Dann
merke
man
schnell,
dass
das
Thema
Flucht
komplizierter
sei
als
gedacht.
Die
Sicht
auf
das
Thema
verändere
sich
dann
zumeist
und
eine
ablehnende
Haltung
werde
schwieriger
zu
rechtfertigen.
Der
Exil-
Verein
kündigt
weitere
Veranstaltungen
an:
Am
Samstag,
18.
März,
findet
um
19.30
Uhr
die
Premiere
des
Exil-
Projekts
„
Revolutzajam″
(ein
Chor
aus
Geflüchteten
und
Einheimischen
singt
Revolutions-
und
Friedenslieder
aus
aller
Welt)
in
der
Aula
der
Hochschule
Osnabrück
statt.
Am
Sonntag,
30.
April,
um
11.30
Uhr
wird
im
Cinema-
Arthouse
der
Dokumentarfilm
„
Alles
gut″
gezeigt.
Der
Film
handelt
von
einer
mazedonischen
Familie,
die
in
Deutschland
Asyl
sucht.
Nach
dem
Film
gibt
es
eine
Diskussion.
Bildtext:
Die
Brüder
Mojtaba
(links)
und
Masoud
Sadinam
stellten
ihr
Buch
„
Unerwünscht″
im
Stadtgalerie-
Café
vor.
Foto:
Hlawatsch
Autor:
hla