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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Smart Meter für 8000 Verbraucher
 
Zählertausch in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Ab diesem Herbst Schritt für Schritt Smart Meter für 8000 Großverbraucher und digitale Stromzähler für den Rest
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Bei vielen Stromkunden im Netzgebiet Osnabrück ziehen bald intelligente Messsysteme ein. Etwa 8000 Verbraucher sollen ab Herbst schrittweise mit Smart Metern ausgestattet werden, wie die Stadtwerke berichten.

Auch im Netzgebiet Osnabrück ziehen bald intelligente Strommesssysteme ein. Etwa 8000 Verbraucher sollen ab Herbst mit sogenannten Smart Metern ausgestattet werden. Außerdem werden bei rund 100 000 Verbrauchern digitale Stromzähler eingebaut.

Osnabrück. In den nächsten drei Jahren werden zunächst circa 800 Smart-Meter-Geräte installiert, berichtet Marco Hörmeyer, Pressesprecher der Stadtwerke Osnabrück. Für Privatkunden ist das erst mal aber nicht relevant.″ Laut dem Messstellenbetriebsgesetz, das zu Beginn des Jahres 2017 in Kraft getreten ist, beginnt der Rollout der Smart Meter mit der Umrüstungspflicht für Großerzeuger und Großverbraucher. Ihr Einbau ist zunächst nur für Haushalte vorgesehen, die im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre jährlich mehr als 10 000 Kilowattstunden Strom verbraucht haben.

Das Gleiche gilt für größere EEG- und KWK-Erzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung über 7 kW. Ab 2020 seien dann Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 kWh im Jahr vorgesehen. Der durchschnittliche Stromverbrauch in Privathaushalten in Deutschland liegt bei 3500 bis 4000 kWh.

Da der Start des Smart-Meter-Rollouts abhängig von der Verfügbarkeit der Zähler sei, könne es aber noch zeitliche Verschiebungen geben, räumt der Sprecher ein. Die Fachpresse berichtet, dass sich der gesetzlich ab 2017 vorgesehene Smart-Meter-Einbau verzögern werde, weil das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) noch keine drei Systeme als datensicher zugelassen habe.

Intelligente Messsysteme oder Smart Meter sind digitale Zähler mit einem zusätzlichen Gateway″ einer Kommunikationseinheit, die Daten versenden und empfangen kann. Verbraucherschützer warnen deshalb, die durch sie möglichen Stromverbrauchsprofile der Haushalte erlaubten detaillierte Rückschlüsse auf Lebensgewohnheiten der Nutzer. Sie könnten unter anderem für Versicherungen von Interesse sein, die die Angaben plausibilisierten und dann gegebenenfalls Verträge anpassen oder kündigen könnten. So erhalten Versorger und Netzbetreiber zum Beispiel bei einem Jahresverbrauch ihres Stromkunden über 10 000 kWh von den intelligenten Messsystemen täglich ein Verbrauchs- beziehungsweise Einspeiseprotokoll in 15-Minuten-Intervallen. Noch mehr bringt die Kritiker aber auf, dass die Verbraucher ihrer Ansicht nach die Kosten für die Smart Meter tragen, ohne einen Nutzen davon zu haben. Nach Angaben von Hörmeyer stehen die genauen Preise allerdings noch nicht fest. Es gelten aber gesetzliche Obergrenzen, die vom Stromverbrauch oder der stromerzeugenden Anlage abhängen″, betont er. So kann zum Beispiel ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3600 kWh für einen Smart Meter mit bis zu 40 Euro zur Kasse gebeten werden. Ebenfalls von den Verbrauchern bezahlt werden müssten gegebenenfalls aber auch notwendige Umbauten am Zählerschrank.

Veranlasst wird die Installation der Smartmeter durch den Messstellenbetreiber. Im Netzgebiet Osnabrück sei das die SWO Netz GmbH, die eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Osnabrück sei, erläutert Hörmeyer. Die verschiedenen Betreiber sind verpflichtet, betroffene Verbraucher drei Monate vor dem Einbau über die Maßnahme zu unterrichten. Wir wissen, dass es bei den Verbrauchern gegen die intelligenten Stromzähler große Vorbehalte gibt″, sagt Hörmeyer. Deshalb werde man schon bald beginnen, die Netzkunden umfassend und transparent zu informieren. Widersprechen können sie der Installation aber nicht. Der Gesetzgeber hat verfügt, dass der Einbau verpflichtend ist″, betont Hörmeyer. Nach Angaben von Verbraucherschützern können die Kunden aber prüfen, ob der theoretisch mögliche Wechsel zu einem anderen Messstellenbetreiber ihnen günstigere Konditionen bringt.

Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen bis zum Jahr 2032 außerdem in allen Haushalten digitale Stromzähler installiert werden, wo der Einbau eines Smart Meters nicht vorgesehen ist. Anders als diese sind digitale Zähler nicht in das intelligente Stromnetz (Smart Grid) eingebunden. Auch mit dieser Umbaumaßnahme will man in Osnabrück im Herbst beginnen: Nach Angaben von Hörmeyer werden deshalb zusätzlich zu den intelligenten Messsystemen schrittweise auch etwa 100 000 Verbraucher (circa 10 000 einzubauende Geräte) mit digitalen Zählern ausgestattet.

Diese sogenannten modernen Messeinrichtungen versenden zwar keine Daten, sie können aber Tages-, Wochen-, Monats- und Jahreswerte für 24 Monate speichern und so den Haushalten theoretisch helfen, ihren Verbrauch zu steuern. Ein solcher digitaler Zähler allein darf unabhängig vom Verbrauch bis zu 20 Euro kosten.

Verbraucherthemen auf noz.de/ gzw

Bildtext:
Auch bei vielen Stromkunden im Netzgebiet Osnabrück ziehen bald sogenannte intelligente Messsysteme ein, die genaue Stromverbrauchsprofile der Haushalte liefern. Datenschützer kritisieren die Pläne.

Foto:
Archiv/ Gert Westdörp
Autor:
wam


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