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1.
Erscheinungsdatum:
09.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie lässt sich menschliches Denken erklären?
Zwischenüberschrift:
Gehirn verbraucht im Ruhezustand rund ein Viertel unserer Energie
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
funktioniert
menschliches
Denken?
Lange
Zeit
erstaunlich
gut.
Nach
Jahrmillionen
des
unaufhaltsamen
Aufstiegs
gerät
die
Evolution
jedoch
ins
Stocken.
Es
geht
abwärts.
Rapide.
Die
geistig
Unbelasteten
nehmen
zusehends
überhand.
Seien
es
Clownsmasken,
die
ihre
Mitmenschen
das
Gruseln
lehren,
sei
es
in
den
USA,
wo
jetzt
ein
Gruselclown
Präsident
ist,
sei
es
in
den
Kommentarforen
des
Internets,
wo
jeder
die
Zeitläufe
kommentieren
und
ungestraft
seiner
ureigenen
Melange
aus
Mitteilungsbedürfnis,
Kenntnisarmut
und
Gedankenschwäche
frönen
kann,
oder
seien
es
die
Globalisierungsverängstigten
der
Pegida,
der
beileibe
überflüssigsten
Bürgerbewegung
seit
Monty
Pythons
Judäischer
Volksfront.
Dass
sich
da
geistig
noch
irgendwas
entwickelt,
kann
man
wahrlich
nicht
sagen.
Wissenschaftlich
geht
es
bei
der
Frage
nach
der
Evolution
des
Geistes
darum,
warum
wir
uns
ein
so
großes
und
energetisch
kostspieliges
Gehirn
gönnen.
Im
Ruhezustand
verschlingt
es
rund
ein
Viertel
unserer
Energie,
während
andere
Primaten
mit
acht
bis
zehn,
andere
Säugetiere
gar
nur
mit
drei
bis
fünf
Prozent
auskommen.
Da
die
Selektion
das
Nützliche
begünstigt,
ist
die
Frage:
Was
haben
wir
davon?
Nicht
nur
leben
einige
Zeitgenossen
ja
eindrucksvoll
vor,
dass
man
auch
ohne
Gehirn
ganz
passabel
leben
kann,
die
Natur
selbst
zeigt
ebenfalls,
dass
es
anders
geht:
Die
heranwachsende
Seescheide
sucht
sich
einen
nahrungsreichen
Ort
am
Meeresgrund,
wird
sesshaft,
verzehrt
ihr
Gehirn
und
verbringt
ihre
Tage
fortan
mit
Nahrungsaufnahme
und
Verdauung.
Diese
Laune
der
Evolution
scheint
merkwürdig,
macht
zuweilen
aber
neidisch:
Wer
zuhören
muss,
wie
die
Ewiggestrigen
der
AfD
mal
wieder
irgendeinen
völkischen
Stuss
aus
dem
Giftschrank
der
Geschichtsvergessenheit
holen,
der
lernt
eine
Spezies
schätzen,
in
der
die
Hirnlosen
schweigend
vor
sich
hin
verdauen.
Warum
dann
aber
das
große
Gehirn?
Hypothesen
gibt
es
viele.
Anstoß
des
Wachstums
könnten
die
Anforderungen
gewesen
sein,
die
mit
dem
Aufkommen
von
Werkzeugen
oder
einer
Nahrungsumstellung
einhergingen:
Fruchtfresser
benötigten
mehr
Grips
als
Grasfresser,
damit
sie
im
Wald
vor
lauter
Blättern
ihr
Essen
fanden.
Wahrscheinlicher
ist,
dass
das
Zusammenwachsen
in
komplexe
Sozialverbände
kommunikative
Fähigkeiten
und
geistige
Flexibilität
verlangte
und
begünstigte.
„
Pokémon
Go″-
Spieler
und
andere
Soziallegastheniker,
aufgepasst:
Ein
Sozialleben
bedeutete
einen
Überlebensvorteil
für
körperlich
unterlegene
Individuen,
erforderte
aber,
dass
man
miteinander
redete
und
sich
auf
andere
einließ.
Hätte
es
damals
schon
Smartphones
gegeben,
die
Evolution
des
Geistes
hätte
vorzeitig
ihr
Ende
gefunden.
Was
lernen
wir
daraus?
Sozialer
Zusammenhalt,
Kommunikation
und
geistige
Flexibilität
haben
uns
überhaupt
erst
dahin
gebracht,
wo
wir
sind.
Eine
elementare
Einsicht
in
einer
Zeit,
in
der
die
Neandertaler
der
Gegenwart
als
selbst
ernannte
Retter
des
Abendlands
in
Kategorien
von
‚
wir
hier′
versus
‚
ihr
dort′
agitieren,
Konfrontation
statt
Kommunikation
suchen
und
in
einer
solchen
Kurzsicht
auf
ihre
Welt
verkrusten,
dass
ihnen
die
geistige
Flexibilität
fehlt,
kulturelle
Vielfalt
als
Chance
zu
begreifen.
Beim
9.
Osnabrücker
Wissensforum
im
November
2016
haben
33
Professoren
auf
Einladung
der
„
NOZ″
und
der
Uni
Leserfragen
beantwortet.
Alle
Antworten
werden
in
dieser
Serie
abgedruckt.
Alle
Beiträge
sind
als
Video
abrufbar
auf
uni-
osnabrueck.de/
wissensforum.
Serie
Wissensforum
Bildtext:
Sven
Walter
ist
Professor
für
die
Philosophie
des
Geistes.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Autor:
Sven Walter