User Online: 1 |
Timeout: 05:47Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.02.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Winter-Garten vor dem „Gartenhaus″
Zwischenüberschrift:
Das Isolierhaus des Stadtkrankenhauses stand von 1939 bis 1991
Artikel:
Originaltext:
Als
Infektionskrankheiten
wie
Pocken,
Tbc,
Scharlach
und
Diphtherie
noch
eine
große
Bedrohung
darstellten,
kam
kein
größeres
Krankenhaus
umhin,
eine
Isolierstation
einzurichten.
Die
Städtischen
Krankenanstalten
unterhielten
auf
dem
alten
Krankenhausareal
am
Rißmüllerplatz
das
stadtbekannte
„
Isolierhaus″.
Es
wich
nach
1991
dem
Steigenberger-
Hotel
Remarque.
Osnabrück.
Das
zwischen
1939
und
1942
errichtete,
aber
nicht
vollendete
Isolier-
oder
Infektionshaus
wurde
im
Krieg
nur
wenig
zerstört
und
konnte
ab
Ende
1946
seine
Funktion
erfüllen.
In
der
Nachkriegszeit
bürgerte
sich
der
weniger
abschreckende
Name
„
Gartenhaus″
ein.
Es
wurde
nach
der
Verlegung
des
Krankenhauses
auf
den
Finkenhügel
als
eines
der
ersten
Gebäude
im
November
1991
abgerissen.
Erst
nach
Beginn
der
Einebnung
meldete
sich
die
Stadtratsfraktion
der
Grünen
mit
scharfer
Kritik
an
dem
Tabula-
rasa-
Vorgehen
rings
um
das
denkmalgeschützte
Hochhaus
zu
Wort.
Der
Fraktionsvorsitzende
Horst
Simon
sprach
von
einer
„
völlig
verfehlten
Stadtentwicklungspolitik″,
die
„
gute
bauliche
Substanz″
vernichte
und
weder
auf
das
Gesicht
der
Stadt
noch
auf
den
herrschenden
Wohnraummangel
Rücksicht
nehme.
Immerhin:
Neben
dem
siebengeschossigen
Hochhaus
(jetzt
Stadthaus
I)
und
dem
alten
Hauptgebäude
(jetzt
Stüvehaus/
VHS)
erhielt
auch
das
erste
„
Blatternhaus″
Denkmalschutz.
Es
wurde
1866
kurz
nach
dem
Hauptgebäude
und
ebenfalls
im
Rundbogenstil
errichtet.
Aufgrund
der
Blattern-
Epidemie
im
Krieg
1870/
71
reichten
die
Betten
nicht
aus
und
es
kam
ein
Lazarett
für
Infektionskranke
als
„
Baracke″
zwischen
Hauptgebäude
und
„
Blatternhaus″
hinzu.
Später
wurde
das
„
Blatternhaus″
als
Apotheke,
für
die
Kieferchirurgie
und
für
die
Verwaltung
genutzt.
Heute
fungiert
das
efeuüberrankte
historische
Gebäude
zwischen
den
Stadthäusern
I
und
II
als
Sitz
der
Wirtschaftsförderung
Osnabrück
(WFO)
.
Doch
zurück
zum
nicht
mehr
existenten
Isolierhaus
am
nördlichen
Rand
des
alten
Krankenhausgeländes.
Die
Planungen
für
ein
„
Absonderungshaus″
reichen
bis
ins
Jahr
1934
zurück,
wie
in
Erika
Bergers
Krankenhaus-
Chronik
„
Wer
bürgt
für
die
Kosten?
″
nachzulesen
ist.
Damals
galt
die
Faustregel,
dass
zehn
Prozent
der
Betten
für
infektiöse
Kranke
vorzuhalten
seien.
Für
das
Stadtkrankenhaus
bedeutete
dies
eine
Soll-
Zahl
von
55.
Die
18
Betten
im
alten
„
Blatternhaus″
reichten
also
hinten
und
vorne
nicht.
Der
in
Krankenhausfragen
als
sachverständig
geltende
Leipziger
Architekt
Hubert
Ritter
erhielt
1936
den
Planungsauftrag
für
den
Neubau.
Er
sah
im
Erdgeschoss
zehn
Betten
für
hochinfektiöse
Kranke
und
eine
Tbc-
Station
mit
26
Betten
vor,
das
Obergeschoss
sollte
eine
Station
für
Scharlach-
und
Diphtherieerkrankte
bekommen.
Alle
Krankenzimmer
lagen
auf
der
Südseite,
die
Nebenräume
nach
Norden.
Im
Erdgeschoss
befanden
sich
„
Liegeterrassen″,
im
Obergeschoss
zwei
„
Besucherbalkons″.
Der
erste
Entwurf
wurde
wegen
zu
hohen
Eisenbedarfs
abgelehnt.
Eisen
und
Stahl
für
die
Rüstungsindustrie
besaßen
absolute
Priorität.
Ritter
strich
Eisenbewehrungen
und
-
träger
heraus,
wo
es
nur
ging,
und
schaffte
so
eine
Reduzierung
von
44,
2
auf
32,
5
Tonnen.
Im
Mai
1938
folgte
die
Baugenehmigung,
im
Frühjahr
1939
wurde
die
Baugrube
ausgehoben,
Ende
Oktober
war
der
Rohbau
gerichtet.
Doch
dann
stockte
der
Innenausbau
durch
kriegsbedingte
Knappheit
von
Material
und
Arbeitskräften.
Ende
März
1941
waren
endlich
die
Fenster
und
Türen
eingesetzt.
Bevor
der
erste
Patient
einziehen
konnte,
kam
nach
Luftangriffen
im
August
1942
der
Räumungsbefehl.
Die
Stationen
des
Krankenhauses
wurden
nach
Ohrbeck,
Ostercappeln
und
Bad
Essen
evakuiert.
Im
Rohbau
des
Isolierhauses
brachte
man
Zwangsarbeiter
unter,
die
zur
Trümmerräumung
in
der
Stadt
abkommandiert
waren.
Nach
dem
Krieg
wurde
das
Isolierhaus
schnellstmöglich
für
seinen
ursprünglichen
Zweck
zu
Ende
gebaut.
Zunächst
richtete
man
„
planwidrig″,
wie
bemängelt
wurde,
eine
Abteilung
für
geschlechtskranke
Frauen
ein.
Die
zogen
im
April
1947
in
die
ehemalige
„
Männervilla″
in
der
Knollstraße.
Der
Trakt
war
nun
endlich
frei
für
die
Verlegung
der
Infektionskranken
aus
dem
im
Kloster
Ohrbeck
eingerichteten
Interimskrankenhaus.
Im
Laufe
der
Jahre
hielten
auch
andere,
nicht
infektionskranke
Patienten
Einzug
in
das
nun
als
„
Gartenhaus″
titulierte
Isolierhaus,
das
viele
Patienten
wegen
seiner
Einbettung
in
die
Grünanlagen
und
des
weniger
trubeligen
Betriebs
in
einer
überschaubaren
Einheit
sehr
schätzten.
Mit
dem
Umzug
in
das
neue
Krankenhaus
am
Rande
der
Stadt
im
Sommer
1991
verlor
das
Isolierhaus
seine
Daseinsberechtigung.
Nach
dem
Abriss
im
November
1991
vergingen
Jahre
der
Brache
wegen
einiger
Querelen
mit
wechselnden
Investoren,
bis
1997
das
„
Steigenberger
Hotel
Remarque″
auf
dem
Grund
und
Boden
des
alten
Isolierhauses
eröffnete.
Serie
Zeitreise
Stadtgeschichte
auf
noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Das
„
Gartenhaus″
am
nördlichen
Rand
des
Krankenhausgeländes,
hier
im
Winter
1955,
wurde
wegen
seiner
freundlichen
Einbettung
in
die
Grünanlagen
sehr
geschätzt.
Seit
1997
nimmt
das
Steigenberger-
Hotel
Remarque
in
etwa
die
Stelle
des
Isolierhauses
ein.
Das
erste
Isolierhaus
auf
dem
Krankenhausgelände
war
das
„
Blatternhaus″
von
1866.
Foto
(1990)
:
Christian
Grovermann,
aus:
Eva
Berger,
„
Wer
bürgt
für
die
Kosten?
″
Fotos:
Willi
Urban
(Archiv
Edeltraut
Urban)
,
Joachim
Dierks,
Christian
Grovermann,
Autor:
Joachim Dierks