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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schmalz und Korn für Daheimgebliebene
Zwischenüberschrift:
Vögeln im Winter etwas Gutes tun: Bei der Fütterung gibt es einige Regeln zu beachten
Artikel:
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Originaltext:
Wenn hohe Minustemperaturen kommen und das Land unter einer Schneedecke versinkt, finden die nicht in den Süden gezogenen Vögel oft nicht mehr genug Nahrung. Experten sind sich einig, dass es dann sinnvoll sei , wenn der Mensch sie füttert. Doch worauf ist zu achten?

Osnabrück. Bereits vor der ersten Fütterungsaktion stellt sich die Frage, welchen Standort man dafür wählt. Viele Tierfreunde lieben es, wenn sie den Vögeln beim Fressen zuschauen können, oder befestigen den Futterkasten einfach irgendwo an die Wand. Doch das sind nicht unbedingt die Plätze, die dem Vogel entgegenkommen.

Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sollte die Futterstelle im Freien stehen, mit drei bis vier Metern Abstand zum nächsten Gebüsch. D adurch hat der Vogel den Überblick, um etwa eine heranschleichende Katze zu sehen, und ein Versteck in der Nähe, in das er sich zurückziehen kann. Als Futterstation empfiehlt Alf Pille vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) sogenannte Futtersilos. Sie haben gegenüber den klassischen Häuschen den Vorteil, dass der Vogel nicht im Futter herumlaufen und es verunreinigen kann″, so der Agrarbiologe.

Meisenknödel im Netz hingegen lehnen die Experten ab. Der Grund: Die Tiere können sich darin verheddern und verletzen. Außerdem werden die Knödel gerne als Ganzes von Krähen mitgenommen .

Die Beschaffenheit des Futters hängt davon ab, welche Vögel man überwiegend haben will. Weichfutterfresser wie Zaunkönig, Amsel und Rotkehlchen mögen gerne Äpfel (am besten in großen Stücken, die nicht so schnell durchfrieren ) und Rosinen. Finken sowie Gimpel und Zeisig sind hingegen Körnerfresser, denen man mit Sonnenblumenkernen und Erdnussbruch einen Gefallen tut. Und Meisen und Spatzen fressen eigentlich alles″, erklärt Pille. Dass sich Jungvögel an bestimmtem Futter wie etwa einem Sonnenblumenkern verschlucken und verenden könnten, ist ein Gerücht. Wenn etwas zu groß ist, dann spucken sie es in der Regel direkt wieder aus. Und falls nicht, dann ist der betreffende Vogel vermutlich der letzte seines Wurfes, der ohnehin schon so schwach ist, dass er auch mit Weichfutter wie etwa einer Raupe schon Probleme hätte.

Statt auf die Größe von Körnern sollten Vogelfreunde lieber darauf achten, dass keine Brot- oder salzige Essenreste im Futter sind. Außerdem sollte es nicht mit Pflanzenschutzgiften behandelt sein und keine Ambrosiasamen enthalten, die sich in der Umgebung verteilen und für Allergien beim Menschen sorgen könnten. Dieses Problem hat man des Öfteren bei Sonnenblumenkernen aus Ungarn und Südamerika. Besser, man holt sich ein Vogelfutter, das von Vogel- oder Naturschutzverbänden zertifiziert ist″, rät Biologe Alf Pille.

Oder aber, man bereitet die Futtermischung selbst zu. Das Rezept: 200 Gramm Kokosfett oder Butterschmalz in einem Topf erhitzen, aber nicht zum Kochen bringen. Dann einen Esslöffel Rapsöl und 200 Gramm gemischte Körner (z.B. Sonnenblumenkerne, Hanf- und Leinsamen, gehackte Nüsse) unterrühren. Wer eher Weichfutterfressern etwas Gutes tun will, kann Sonnenblumenkerne durch Haferflocken, Weizenkleie und Rosinen ersetzen. Am Ende alles abkühlen lassen, sodass es nicht mehr flüssig, aber noch formbar ist. Die Schmalz-Körner-Masse kann man dann beispielsweise in einen Tontopf stopfen, den man mit der offenen Seite nach oben mit einer Schnur an einem kräftigen Ast befestigt und herunterhängen lässt.

Bildtext:
Besser Futtersilo als Meisenknödel: Der Vogel kann sich darin nicht verheddern, und die Körner werden nicht verunreinigt.

Foto:
imago/ blickwinkel

Kommentar:

Pro und Contra

Mittlerweile gilt es unter Experten als sicher, dass Vögel von einer Winterfütterung profitieren und dadurch keinesfalls verlernen, wie sie sich in freier Natur das Futter besorgen. Denn das steht bei ihnen ganz oben. Wenn sie die Wahl zwischen Buchecker und Meisenring haben, werden sie die Buchecker wählen. Allerdings kann es passieren, dass sich große Allesfresser wie Krähe, Elster und Waschbär aus der Winterfutterstelle bedienen. Doch auch das ist letzten Endes zum Vorteil der Vögel, die man eigentlich füttern wollte. Denn die meisten Allesfresser sind auch potenzielle Nesträuber und wenn sie satt sind, suchen sie weniger nach Vogeleiern.
Autor:
Jörg Zittlau


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