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1.
Erscheinungsdatum:
25.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Winter auf dem Fledderplatz
Zwischenüberschrift:
1955 kreuzte hier noch der Güterzug zur Weberei Hammersen
Artikel:
Originaltext:
Im
Winter
1955
liegt
tiefer
Frieden
über
dem
Fledderplatz.
Ein
einziges
Auto
kommt
aus
der
Straße
An
der
Petersburg
auf
den
Platz
und
die
Hannoversche
Straße
zugefahren,
die
unten
aus
dem
Bild
herausführt.
Heute
zählt
die
1972
in
Otto-
Brenner-
Platz
umbenannte
Kreuzung
zu
den
verkehrsreichsten
der
Stadt.
Von
Joachim
Dierks
Osnabrück.
Über
die
Dächer
der
dreieinhalbgeschossigen
Wohnhäuser
ragen
die
Türme
der
Johanniskirche
hinaus.
Etwas
weiter
links
kann
man
einen
weiteren
Kirchturm
ausmachen:
Es
ist
der
von
St.
Katharinen.
Er
besteht
1955
noch
aus
lediglich
einem
Stahlgerippe.
Erst
ein
Jahr
später
werden
die
Kriegsschäden
behoben
und
bekommt
der
Turm
eine
neue
Eindeckung.
Das
Foto
hat
uns
Leserin
Edeltraut
Urban
zur
Verfügung
gestellt.
Als
Kind
hat
sie
ab
und
an
ihren
Vater
besuchen
dürfen,
der
als
Kriminalhauptmeister
in
dem
Behördenhaus
Hannoversche
Straße
12
Dienst
tat
und
gut
mit
dem
Fotografieren
vertraut
war.
Die
Kripo
war
hier
von
1954
bis
1987
einquartiert,
dann
kamen
das
Finanzamt
Osnabrück-
Land
und
im
vergangenen
Jahr
Flüchtlinge.
Für
das
Winterfoto
putzte
Willi
Urban
1955
sein
Teleobjektiv
und
zoomte
aus
einem
Dachfenster
des
Kripogebäudes
den
Fledderplatz
heran.
Dazwischen
stehende
Bäume
lassen
ein
Foto
aus
gleicher
Perspektive
heute
nicht
gelingen.
Deshalb
wählten
wir
für
das
Vergleichsfoto
einen
Ausguck
aus
dem
Gebäude
auf
der
anderen
Straßenseite.
Die
Wohnhäuser
haben
sich
in
den
62
Jahren
zwischen
den
beiden
Fotos
wenig
verändert,
wohl
aber
die
Nutzung
des
Gewerbegrundstücks
vorne
rechts.
Wo
sich
heute
ein
Bürofachmarkt
ausdehnt,
verkaufte
zuvor
die
Firma
Beinecke
Fiat-
Pkws
und
reparierte
Lastwagen,
wobei
sich
das
Firmengelände
weiter
nach
rechts
bis
zur
Neulandstraße
erstreckte.
In
der
Bildmitte
kann
man
bei
genauem
Hinschauen
zwei
liegende
Andreaskreuze
entdecken.
Sie
signalisieren
–
genau
wie
die
heute
üblichen
stehenden
Andreaskreuze
–
die
Vorfahrtberechtigung
von
Schienenfahrzeugen.
Noch
bis
1960
kreuzte
hier
das
Industriegleis
zur
Weberei
F.
H.
Hammersen
AG.
Das
Gleis
fädelte
aus
der
Schinkelkurve
im
Bereich
des
Güterbahnhofs
aus,
nutzte
dann
den
Verlauf
von
Frankenstraße,
Stahlwerksweg
und
Wörthstraße,
um
schließlich
auf
das
Hammersen-
Werksgelände
einzumünden.
Unterwegs
wurden,
wie
hier
zu
sehen,
die
Hannoversche
Straße/
An
der
Petersburg
gekreuzt
und
die
wesentlich
stärker
befahrenen
Straßenzüge
Meller
und
Iburger
Straße.
Das
war
nicht
unkritisch.
Deshalb
fuhr
dem
Zug
immer
ein
Flaggenmann
auf
dem
Fahrrad
voraus.
Er
stellte
sich
mit
seiner
Flagge
oder
Kelle
auf
die
Kreuzung
und
stoppte
den
Verkehr.
Ganz
langsam,
im
Schritttempo
durfte
dann
der
Zug
in
die
Kreuzung
einfahren.
Schon
1920
beantragte
Hammersen
einen
Gleisanschluss.
Er
sollte
von
der
Strecke
nach
Münster
etwa
in
Hörne
abzweigen
und
das
Werksgelände
von
Westen
her
erreichen.
Das
lehnte
die
Reichsbahn
ab.
1922
präsentierte
die
Werksleitung
einen
neuen
Plan,
der
den
letztlich
verwirklichten
Anschluss
von
Osten
her
durch
Wohnstraßen
vorsah.
Als
die
Bürgerschaft
Wind
davon
bekam,
hagelte
es
Proteste.
Unterschriftenlisten
machten
in
der
südlichen
Neustadt
die
Runde.
Auch
Bischof
Berning
unterzeichnete.
Der
Regierungspräsident
hielt
dagegen:
Er
bescheinigte
die
wirtschaftliche
Notwendigkeit
des
Gleisanschlusses.
Die
Gegner
des
Anschlusses
gaben
nicht
auf
und
reichten
ein
Gegengutachten
ein,
aus
dem
hervorging,
dass
nur
in
einem
einzigen
Fall,
nämlich
in
Wandsbek,
ein
Industriegleis
in
einer
weniger
als
sechs
Meter
breiten
Wohnstraße
genehmigt
wurde.
Im
Mai
1923
bekam
Hammersen
auf
direktem
Wege
eine
Ministererlaubnis,
allerdings
mit
eingeschränkten
Betriebszeiten.
Im
April
1925
begannen
die
Bauarbeiten,
und
schon
am
2.
September
1925
fuhr
der
erste
Zug.
In
der
Folgezeit
hat
die
Firma
in
großem
Umfang
die
benötigten
Roh-
und
Brennstoffe
auf
dem
Schienenweg
bezogen,
wodurch
sich
zahllose
Lkw-
Fahrten
vermeiden
ließen.
Noch
bis
1960
gehörte
die
AEG-
Akku-
Lok
mit
den
angehängten
Wagen
zum
vertrauten
Bild
der
südlichen
Neustadt,
dann
endete
der
Gleisbetrieb.
Das
Werk
selbst
hörte
1981
auf
zu
existieren.
Serie
Zeitreise
So
war
es
früher:
Berichte
aus
dem
alten
Osnabrück
auf
noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Fledderplatz
1955:
Hier
laufen
An
der
Petersburg
(hinten)
,
Frankenstraße
(rechts)
,
Stahlwerksweg
(links)
und
Hannoversche
Straße
(vorne)
zusammen.
Bis
1960
zuckelte
über
diese
Kreuzung
die
Hammersen-
Werksbahn.
Der
Otto-
Brenner-
Platz,
1972
nach
dem
IG-
Metall-
Vorsitzenden
(1907–1972)
benannt,
gehört
heute
zu
den
verkehrsreichsten
in
Osnabrück.
Keine
Ampeln,
keine
Schranken,
nur
ein
Sicherheitsposten
mit
Kelle:
Die
Hammersen-
Werksbahn
musste
auch
die
Iburger
Straße
kreuzen.
E-
Mobilität
anno
dazumal:
Die
Hammersen-
Werkslok,
hier
auf
dem
Werksgelände
der
Spinnerei
und
Weberei,
fuhr
mit
gespeicherter
elektrischer
Energie.
Foto:
Archiv
Alfred
Spühr
Fotos:
Willi
Urban,
Joachim
Dierks,
Museum
Industriekultur/
G.
Bosselmann,
Archiv
Alfred
Spühr