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1.
Erscheinungsdatum:
24.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nathan wohnt in der Wellblech-Hütte
Zwischenüberschrift:
Regisseur Dominique Schnizer stellt Lessings Versöhnungs-Klassiker in ein Flüchtlingslager
Artikel:
Originaltext:
Nathan
der
Weise
im
Flüchtlingslager?
Das
Theater
Osnabrück
holt
Lessings
Klassiker
in
die
Gegenwart.
Die
Bühnen-
Botschaft
der
Toleranz
kollidiert
mit
dem
Flüchtlingsdrama
in
der
Wirklichkeit.
Osnabrück.
Der
reiche
Nathan
wohnt
prekär
–
zumindest
in
der
Osnabrücker
Version
von
Lessings
Aufklärungsklassiker.
Schauspieler
Ronald
Funke
schlägt
auf
der
Bühne
des
Theaters
am
Domhof
einen
Vorhang
zurück.
Links
das
Matratzenlager,
rechts
das
Kochfeld,
darüber
das
Wellblechdach:
Die
Hauptfigur
aus
„
Nathan
der
Weise″
bewohnt
kein
wohlbestelltes
Haus,
sondern
kampiert
in
der
improvisierten
Flüchtlingsunterkunft.
„
Nathan
ist
für
mich
eher
ein
Suchender,
der
wahrscheinlich
scheitern
wird″,
beschreibt
Funke
seine
Auffassung
einer
der
berühmtesten
Figuren
der
Theatergeschichte.
Dominique
Schnizer,
Leitender
Schauspielregisseur
am
Theater
Osnabrück,
will
erst
gar
keine
Klassikerweihe
aufkommen
lassen.
Er
stellt
das
Schauspiel
mit
der
berühmten
Ringparabel
und
ihrer
Botschaft
von
der
Versöhnung
konkurrierender
Religionen
nicht
nur
mitten
hinein
in
das
Flüchtlingslager
aus
lauter
windschiefen
Hütten.
Schnizer
hat
auch
Menschen
aus
Syrien
und
kurdischen
Gebieten,
die
als
Flüchtlinge
nach
Deutschland
gekommen
sind,
eingeladen,
an
der
Inszenierung
mitzuwirken.
„
Ich
mache
allerdings
kein
Dokumentartheater″,
sagt
Schnizer.
Er
will
das
Elend
der
Flüchtlinge
fühlbar
werden
lassen,
ohne
in
platten
Realismus
zu
verfallen.
„
Lessings
Hoffnung
hat
sich
nicht
erfüllt.″
Wenn
es
um
Lessings
„
Nathan″
und
seine
Wirkung
geht,
wird
Schnizer
deutlich.
In
vergangenen
Jahren
konfrontierten
Regisseure
das
Versöhnungsstück
auf
der
Theaterbühne
mit
dem
Holocaust.
Schnizer
selbst
stellte
in
einer
früheren
Nathan-
Inszenierung
am
Stadttheater
Bremerhaven
die
Jerusalemer
Klagemauer
auf
die
Bühne.
Nun
macht
er
das
Flüchtlingslager
zum
Testfall
für
Toleranz
und
Humanität
und
denkt
den
Rechtspopulismus
gleich
mit.
„
Der
Schritt
zu
Intoleranz
und
Unfreiheit
ist
schnell
gemacht″,
sagt
der
Regisseur
und
fügt
an:
„
Wir
alle
können
Flüchtlinge
werden.″
Wirklich
sicher
ist
heute
nichts
mehr.
Diese
Spannung
will
Schnizer
auf
die
Bühne
bringen.
Sein
„
Nathan″
soll
nicht
versöhnlich
scheinen,
sondern
von
Auseinandersetzungen
erzählen.
Dafür
haben
Schnizer
und
Dramaturg
Jens
Peters
den
Text
gleich
um
die
Hälfte
gekürzt.
Vom
Diskurstheater
zum
Konfliktstück?
Genau
das
scheint
der
Kurs
zu
sein.
Entsprechend
groß
scheint
für
Ronald
Funke
jene
Herausforderung
zu
sein,
die
in
der
Figur
des
Nathan
liegt.
Der
reiche
jüdische
Kaufmann
stecke
in
der
Klemme,
meint
Funke.
Er
soll
Sultan
Saladin
Geld
leihen
und
auch
noch
die
strittige
Frage
nach
der
richtigen
Religion
beantworten.
Nathan
sei
von
den
Umständen
getrieben,
will
Funke
in
Lessings
Figur
keine
weise
Erhabenheit
sehen.
Funke
spielt
den
Nathan
übrigens
zum
ersten
Mal.
Vor
Jahren
verkörperte
er
Saladin
–
Nathans
Gegenspieler.
Premiere
am
28.
Januar
um
19.30
Uhr
im
Theater
am
Domhof.
Kartentel.:
05
41/
7
60
00
76.
Thema
Aufklärung:
Hintergründe
zum
Themenschwerpunkt
des
Theaters
Osnabrück
und
Bilder
zur
Nathan-
Inszenierung
auf
noz.de/
kultur
Bildtext:
Der
Klassiker
im
Flüchtlingslager:
Hauptdarsteller
Ronald
Funke
und
Regisseur
Dominique
Schnizer
im
Bühnenbild
des
„
Nathan″.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Stefan Lüddemann