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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
ADAC: Diesel-Umrüstung erfolgreich
Zwischenüberschrift:
Bis zu 57 Prozent weniger Stickoxide bei getesteten VW – Verbrauch steigt leicht an
Artikel:
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Originaltext:
Gute Nachrichten für die Umwelt: Nach Softwareupdate und Nachrüstung bei VW-Fahrzeugen sinkt der Stickoxid-Ausstoß zumindest bei Golf und Polo offenbar erheblich.

Osnabrück. Die Umrüstung von VW-Autos infolge des Dieselskandals ist laut ADAC erfolgreich und bringt offenbar keine Nachteile für den Verbraucher. Mit einem Test, dessen Ergebnisse unserer Redaktion vorab vorlagen, schloss der Automobilclub jetzt die Prüfung von Dieselautos vor und nach dem Software-Update ab. Das Fazit : Weder beim Verbrauch noch bei der Motorleistung stellten die Ingenieure größere Nachteile fest.

Nachdem öffentlich geworden war, dass VW illegale Abschalteinrichtungen eingesetzt hatte, hatte sich der Konzern mit dem Kraftfahrtbundesamt darauf geeinigt, die betroffenen Fahrzeuge umzurüsten. Der Umwelt tut das gut. Beim Golf 2.0 Diesel ging der Stickoxid-Ausstoß laut ADAC um bis zu 33, 9 Prozent zurück, beim Polo bis zu 22, 9 Prozent. Beim aktuell untersuchten Golf, einem Golf VI Variant 1.6., wurde zusätzlich ein kleines Plastikgitter eingebaut. Anschließend sanken die Stickoxid-Emissionen um bis zu 57 Prozent.

Um das Verhalten des Autos und die Auswirkungen des Updates zu prüfen, hatte der ADAC nicht nur nach dem offiziellen Testverfahren geprüft, dem sogenannten Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), nach dem ein Automodell zugelassen wird, sondern auch nach einem eigenen Verfahren auf der Autobahn und nach einem internationalen Verfahren. Erst durch die letzten beiden Tests zeigte sich, dass der Stickoxidausstoß auf der Straße durch Update und Plastikgitter erheblich gesenkt wird.

Diese Messungen seien wesentlich realitätsnäher und strenger als die gesetzlichen Messverfahren, sagte Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technikzentrums, unserer Redaktion. Sie zeigen bei allen drei Testfahr-
zeugen VW Golf 2.0, VW Polo 1.2 und VW Golf VI Variant 1.6. eine deutliche Reduzierung der Stickoxidemissionen nach der Umrüstung.″ Der ADAC weist darauf hin, dass es sich bei den Messungen um Einzelergebnisse handelt. In dem Testverfahren wurde jeweils ein Auto untersucht. Wir können zwar nur für die direkt von uns getesteten Automodelle sprechen, aber diese bringen nach Umrüstung einen Vorteil für die Umwelt″, sagte Kolke.

Bei allen drei Fahrzeugen lag der Kraftstoffverbrauch schon vor der Umrüstung über den Herstellerangaben. Beim Polo waren es bis zu 9, 6 Prozent, beim Golf Variant nur 2, 5 Prozent. Danach stiegen die Verbrauchswerte noch einmal beim Golf Variant und beim 2-Liter-Golf um bis zu 2, 5 Prozent. Beim Polo waren es bis zu 2, 7 Prozent.

Wie geht es in den
VW-Werken weiter? Mehr auf noz.de/ vw

Kommentar:

Mehr wäre möglich

Mehr als die Hälfte der giftigen Stickoxide lassen sich also bei so manchem Dieselauto einsparen durch ein Software-Update und ein kleines Plastikteil. Großartig, möchte man jubeln wenn die ganze Aktion nicht offenbaren würde, wie sehr es Konzernen und Staaten in Wirklichkeit um Profit statt um saubere Luft und die Gesundheit der Bürger geht. Zur Präzisierung: VW steckte sein Ingenieurwissen nicht aus Interesse an der Umwelt in die Entwicklung neuer Technik. Der wahre Grund dafür ist unter anderem ein Deal mit dem Kraftfahrtbundesamt: Verbesserungen an den Fahrzeugen dafür, dass die Zulassung der Autos weiterhin Bestand hat. Möglichst saubere Autos zu bauen ist in den Konzernzentralen dagegen kein Ziel übrigens nicht nur bei VW.

Abgesehen von Tricksereien kann man Wirtschaftsunternehmen nun nicht für Gewinnstreben verantwortlich machen. Den Rahmen dafür steckt die Politik ab. Es wäre also zum Beispiel an der EU, das beste Ergebnis für die Verbraucher herauszuholen. In diesem Fall die besten Abgaswerte, die mit aktueller Technik zu erzielen sind. Stattdessen erlaubt die EU den Herstellern, die schon großzügigen Grenzwerte bis 2020 um bis zu 110 Prozent zu überschreiten. Angesichts derartig anspruchsloser Vorgaben können sich die Hersteller bequem zurücklehnen und ihre Autos weiter die Luft verpesten lassen.
Autor:
Stefanie Witte


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