User Online: 2 | Timeout: 13:43Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Studentendemo pro Kunstgeschichte
 
Studenten beerdigen die Kunstgeschichte
Zwischenüberschrift:
Protestaktion beim Uni-Ball
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Studenten haben am Samstag öffentlich gegen die geplante Schließung des Instituts für Kunstgeschichte protestiert. Vor der Osnabrück-Halle trugen sie das Fach symbolisch zu Grabe, als dort gerade der Uni-Ball stattfand.

Mit einer symbolischen Beerdigung haben Osnabrücker Studenten am Samstagabend gegen die geplante Schließung des Kunsthistorischen Instituts protestiert. Als Schauplatz wählten sie den Platz vor der Osnabrück-Halle, wo zu diesem Zeitpunkt der
Osnabrück. In einem Trauermarsch transportierten die Studenten zunächst einen selbst gebauten Sarg durch die Innenstadt und trugen das Fach Kunstgeschichte damit sinnbildlich zu Grabe. Begleitet wurde dieser Zug von Menschen mit Grablichtern und Blumen. Vor der Osnabrück-Halle wurde mit Lautsprecher-Durchsagen und Flugblättern auf die geplante Schließung des Instituts für Kunstgeschichte aufmerksam gemacht und der Sarg in unmittelbarer Nähe des Eingangs aufgebahrt.

Motto: Unerklärlich″

1974 2024 Die Kunst ist Geschichte″ war auf dem Sargdeckel zu lesen. Neben dem Aufbau: eine Staffelei mit einem Plakat des berühmten Selbstbildnisses mit Judenpass″ des Osnabrücker Künstlers Felix Nussbaum. Ein schwarzer Balken mit der Aufschrift Unerklärlich″ bedeckt die Augen des Malers. In der Fußnote die Erläuterung: Was passiert mit der Kunst? Bilder wie dieses bleiben unerklärlich, wenn kunsthistorische Institute wie das in Osnabrück geschlossen werden!

Neben Angehörigen des Fachs Kunstgeschichte unterstützten auch Asta-Vertreter von Universität und Hochschule Osnabrück sowie weitere Studenten die Protestaktion. Nach eigenen Angaben wurden die Demonstranten schon nach wenigen Minuten auf Anweisung des Veranstalters (sprich: des Präsidiums der Universität) des Platzes verwiesen. Wie es in einer Pressemitteilung des Uni-Asta weiter heißt, ist das Wachpersonal beim Uni-Ball extra aus Befürchtungen über Protestaktionen vonseiten der Kunstgeschichte engagiert″ worden. Die Universität widersprach am Sonntag dieser Aussage. Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung sei es unerlässlich, ein Sicherheitskonzept zu haben. Dazu würden Rettungskräfte, die Feuerwehr und Wachpersonal gehören. Das hat mit der Kunstgeschichte gar nichts zu tun″, sagte Uni-Sprecher Utz Lederbogen auf Anfrage unserer Redaktion.

Laut Uni-Asta zog sich der Trauerzug schließlich auf den Gehweg vor der Osnabrück-Halle zurück. Dort seien die Demonstranten jedoch vom Wachdienst aufgefordert worden, auch aus dem Blickfeld des Veranstalters″ zu verschwinden. Wir halten diese Reaktion für überzogen und sind enttäuscht, dass das Präsidium friedlichen Protest in dieser Frage nicht wahrzunehmen gewillt ist. Dies zeigt, dass der umfassende Widerstand gegen die Schließung der Kunstgeschichte in dieser Frage das Präsidium offenbar verunsichert″, schlussfolgert der Uni-Asta.

Bildtext:
Gegen die geplante Schließung des Kunsthistorischen Institutes an der Universität Osnabrück haben Studenten Samstag vor der Osnabrück-Halle protestiert, als dort gerade der Uni-Ball stattfand.

Foto:
Wiebke Glaw
Autor:
ue


Anfang der Liste Ende der Liste