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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Flüchtlinge kurbeln Konjunktur an
Zwischenüberschrift:
66 Prozent mehr Stellen in der öffentlichen Verwaltung – Migrationszentrum in der Stadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Flüchtlinge kurbeln die Konjunktur in der Region Osnabrück an. Es gab im vergangenen Jahr 66 Prozent mehr Stellen in der öffentlichen Verwaltung. Das geht aus der Statistik der Arbeitsagentur Osnabrück hervor.

Osnabrück. 330 gemeldete Arbeitsstellen bei der Verwaltung der Agentur für Arbeit, den Jobcentern von Stadt und Landkreis, bei der Polizei in der Region und bei den kommunalen Verwaltungen in Stadt und Landkreis stehen 549 gemeldeten Verwaltungsstellen im Jahr 2016 gegenüber. In keinem Wirtschaftsbereich ist die Zahl der gemeldeten Stellen stärker angestiegen. Maßgeblich dafür verantwortlich ist das zusätzliche Arbeitsaufkommen in den Verwaltungen durch die gestiegene Zahl der Flüchtlinge.

Der Geschäftsführer des Jobcenters der Stadt Osnabrück, Michael Klesse, machte deutlich, dass ein Großteil der Schutzsuchenden, die im vergangenen Jahr in der Region angekommen sind, erst in diesem Jahr als Flüchtlinge anerkannt wird. Somit rechnet er 2017 mit rund 3200 Flüchtlingen als Leistungsbeziehern in der Stadt Osnabrück und damit mehr als doppelt so vielen wie im Vorjahr. Die Flüchtlinge würden daher ein Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr.

Klesse kündigte an, dass in Osnabrück in diesem Jahr ein Migrationszentrum eröffnen werde. Es werde sich von dem bestehenden Migrationszentrum des Landkreises dadurch unterscheiden, dass es hier nur um Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge in der Stadt Osnabrück gehe. Andere Aufgaben wie etwa die Wohnungsvermittlung werde weiterhin die Stadt übernehmen. Klesse beklagte, dass etwa im wachsenden Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens händeringend Pflegekräfte gesucht würden. Das Problem ist bei den Flüchtlingen jedoch oft die Sprache″, betonte Klesse. Integrations- und Sprachkurse hätten höchste Priorität.

Die Chefin der Arbeitsagentur Osnabrück, Christiane Fern, machte deutlich, dass der Arbeitsmarkt sich 2016 in einer eindrucksvollen Verfassung gezeigt habe. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse sei um 1, 4 Prozent auf 209883 bis Juni 2016 angestiegen. Somit bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften auf einem hohen Niveau″, konstatierte Fern. Die Arbeitslosenquote in der Region liege unverändert bei fünf Prozent und damit ein Prozent unter dem Landessschnitt. Sie erklärte, dass viele neue Stellen in Bereichen entstanden seien, in denen vorzugsweise Frauen zum Zuge kämen. Dazu zählt sie den Einzelhandel, das Gesundheitswesen und die Erziehung. Weniger Stellen gebe es hingegen im Finanz- und Versicherungsgewerbe. Mehr als ein Drittel der Arbeitslosen seien Langzeitarbeitslose, ein knappes Drittel seien Ausländer. Ein Erklärungsansatz, dass es trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt nicht gelungen sei, die Arbeitslosenquote zu senken, könne die Deckung eines größeren Bedarfs durch die Zuwanderung sein. Das sind aber natürlich Sachen, die bei uns nicht erfasst werden″, sagte Fern.

Die Geschäftsführerin des Jobcenters Maßarbeit″ des Landkreises Osnabrück, Sabine Ostendorf, berichtete, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Landkreis zurückgehe. Während es im September 2015 noch rund 6300 Langzeitleistungsbezieher gab, waren es im September 2016 knapp 250 weniger.

Mehr Langzeitarbeitslose

In der Stadt Osnabrück gibt es hingegen einen leichten Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen. Wir verzeichnen in diesem Bereich einen starken Zuwachs an Menschen aus Bulgarien. Die Situation bei uns ist da völlig anders als im Landkreis″, begründete Klesse die unterschiedliche Entwicklung in Stadt und Landkreis.

Zudem wies Klesse darauf hin, dass im Frühjahr rund 100 Mitarbeiter aus der Leistungsabteilung, die bislang im Stadthaus angesiedelt war, zur Agentur für Arbeit an den Johannistorwall umziehen werden. Das ist der nächste Schritt zum Haus der Arbeit″, berichtete Klesse stolz.

Fern prognostizierte für dieses Jahr einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf sechs Prozent und begründete das mit dem Zuwachs an Arbeitslosen allein schon durch die Flüchtlinge″. Insgesamt sind in diesem Jahr eine Qualifizierungsoffensive für Arbeitslose und Beschäftigte sowie eine Stärkung der dualen Ausbildung geplant. Zudem sollen Geringqualifizierte und ältere Beschäftigte in Unternehmen weitergebildet werden und Erwachsene im Alter von 25 bis 35 Jahren im Projekt Zukunftsstarter″ eine Erstausbildung bekommen.

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Bildtext:
66 Prozent mehr Stellen in der öffentlichen Verwaltung gab es wegen des zusätzlichen Arbeitsaufkommens durch die gestiegene Zahl der Schutzsuchenden. Das Bild zeigt Sozialpädagogen in einem Bürgeramt mit einer Flüchtlingsfamilie.

Foto:
DP
Autor:
Jean-Charles Fays


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