User Online: 1 |
Timeout: 16:53Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Das Dorf in der Stadt baut sich eine Mitte
Zwischenüberschrift:
Flurbereinigung in Darum beendet – Am Ende ist sogar Geld für einen Treffpunkt übrig
Artikel:
Originaltext:
Es
klingt
so
schrecklich
bürokratisch,
was
in
Darum
passiert
ist:
Flurneuordnungsverfahren.
Dahinter
steckt
eine
schöne
Geschichte
über
schlaue
Leute
und
staatlich
geförderte
Brauchtumspflege.
Osnabrück.
Darum
–
das
ist
das
Dorf
in
der
Stadt.
Der
östlichste
Außenposten
Osnabrücks,
hart
an
der
Grenze
zu
Belm
und
Bissendorf.
Endstation
der
Buslinie
91.
Sechs
traditionsreiche
Hofstellen,
davon
noch
zwei
bewirtschaftet.
Öffentlich
wahrgenommen
immer
nur
als
kleinster
Teil
des
Drei-
Namen-
Stadtteils
Darum-
Gretesch-
Lüstringen.
Darum
hat
sich
in
den
vergangenen
fünf
Jahren
ganz
im
Stillen
neu
sortiert.
384
Hektar
Land
wurden
neu
geordnet
und
zugeschnitten.
Ganz
ohne
Streit.
Und
am
Ende
ist
sogar
noch
Geld
übrig
geblieben,
um
einen
Dorfplatz
zu
schaffen
und
kleinere
Feste
zu
feiern.
Die
Geschichte
dieses
„
beschleunigten
Zusammenlegungsverfahrens″
begann,
als
Konstantin
Obolenski
sich
über
ein
winziges,
versprengtes
Waldstück
Gedanken
machte,
das
zu
seinem
Hof
gehört.
Das
war
vor
sieben
oder
acht
Jahren.
Der
Wald
drum
herum
war
damals
in
Besitz
der
Niedersächsischen
Landgesellschaft
(NLG)
,
die
der
forstwirtschaftlichen
Nutzung,
um
es
vorsichtig
zu
sagen,
eher
weniger
Aufmerksamkeit
schenkte.
Obolenski
meinte,
es
ließen
sich
mit
einem
Tausch
vielleicht
Parzellen
schaffen,
die
leichter
zu
bewirtschaften
wären.
Die
Reaktion
der
landeseigenen
Gesellschaft
verblüffte
ihn:
Ja,
gerne!
Zweimal
habe
die
NLG
in
der
Vergangenheit
schon
einen
Tausch
angeregt,
sei
aber
an
alten
Rivalitäten
gescheitert,
so
die
Antwort
aus
der
NLG-
Geschäftsstelle
am
Schölerberg
in
Osnabrück.
Obolenski
packte
die
Sache
an:
„
Ich
habe
mir
alte
Karten
besorgt
und
mit
allen
Nachbarn
Kaffee
getrunken″,
erzählt
der
Webdesigner,
der
seit
29
Jahren
mit
seiner
Familie
auf
dem
Sunderhof
in
Darum
lebt.
Allen
habe
er
die
Aufgabe
gestellt:
„
Wenn
du
König
von
Darum
wärst...″
Auf
der
Karte
sei
„
eifrig
herumgemalt″
worden,
sagt
Obolenski.
Irgendwann
war
der
virtuelle
Landaustausch
ausgereift
und
in
Excel-
Tabellen
Flächen
und
Quadratmeter
erfasst.
An
diesem
Punkt
kam
die
öffentliche
Hand
ins
Spiel.
Denn
das
Flurbereinigungsgesetz
schreibt
genau
vor,
wie
ein
solches
Verfahren
abzulaufen
hat,
um
Transparenz
zu
schaffen
und
allen
Interessen
gerecht
zu
werden.
Außerdem
bezahlt
die
öffentliche
Hand
–
in
diesem
Fall
die
Stadt
Osnabrück
–
70
Prozent
der
Verfahrenskosten.
Den
Rest
müssen
die
Teilnehmer
aufbringen.
Im
April
2012
leitete
das
Amt
für
regionale
Landesentwicklung,
Geschäftsstelle
Osnabrück,
formell
das
„
Beschleunige
Zusammenlegungsverfahren″
ein.
Dieser
kleine
Bruder
der
großen
Flurneuordnung
fand
in
diesem
Fall
Anwendung,
weil
das
Verfahrensgebiet
mit
knapp
400
Hektar
und
88
Teilnehmern
überschaubar
war.
Als
Ziel
wurde
formuliert,
„
den
landwirtschaftlichen
Betrieben
in
Darum,
Gretesch,
in
Teilen
von
Halten
und
Wulften
eine
Zusammenlegung
ihres
zersplitterten
Grundbesitzes″
zu
ermöglichen.
Das
klingt
gut,
aber
der
Teufel
steckte
wie
immer
im
Detail.
Die
Grundstücke
sind
natürlich
nicht
alle
gleich
wertvoll.
Ackerland
etwa
bringt
mehr
Gewinn
als
Wald.
Das
Gesetz
sieht
deshalb
vor,
die
Flächen
mit
Bodenpunkten
zu
bewerten.
Das
geschah
auch
in
Darum,
aber
auf
sehr
vereinfachte
Weise.
Es
gab
nur
zwei
Werte
–
1,
50
Euro
pro
Quadratmeter
Wald
und
3
Euro
pro
Quadratmeter
Ackerland.
„
Das
hat
funktioniert″,
sagt
Konstantin
Obolenski,
der
zwischenzeitlich
zum
Vorsitzenden
der
Teilnehmergemeinschaft
gewählt
worden
war.
Mit
dieser
simplen
Formel
gelang
der
Interessenausgleich.
Auch
die
Tatsache,
dass
nach
der
exakten
Vermessung
plötzlich
4700
Quadratmeter
aus
der
Landmasse
verschwunden
waren,
brachte
die
Darumer
nicht
aus
der
Fassung.
Obolenski:
„
Wir
haben
das
zusammen
gelöst.″
Zur
amtlichen
Statistik:
Im
Verfahrensgebiet
wurden
273
Hektar
neu
vermessen.
Aus
518
Altflurstücken
wurden
450
Neuflurstücke.
384
Hektar
ländlichen
Grundbesitzes
wurden
zusammengelegt.
Die
Kosten:
26
000
Euro.
Und
das
Beste
an
der
Geschichte:
Am
Ende
sind
11
000
Euro
übrig
geblieben,
die
auf
Beschluss
des
Vorstandes
der
Teilnehmergemeinschaft
zur
„
Bewahrung
und
Entwicklung
des
Dorfes
Darum
als
Wohn-
,
Sozial-
und
Kulturraum,
zur
Stärkung
des
innerörtlichen
Gemeinschaftslebens,
zur
Bewahrung
und
Entwicklung
des
typischen
Landschaftsbildes,
zur
Förderung
des
ländlichen
Tourismus
und
zur
Erhaltung
und
Verbesserung
des
ländlichen
Erbes″
eingesetzt
werden
sollen.
Soweit
die
amtliche
Beschreibung.
In
Darum
heißt
das
konkret:
Die
Stadt
stellt
den
Darumer
Interessenten
unentgeltlich
eine
etwa
fußballfeldgroße
Fläche,
die
zum
Dorfplatz
herausgeputzt
werden
soll.
Von
dem
Geld
wird
unter
anderem
Holz
gekauft,
um
einen
überdachten
Treffpunkt
zu
bauen
und
die
Fläche
hübsch
zu
gestalten.
Denn
es
ist
gute
Tradition
in
Darum,
dass
die
Menschen
keine
Gelegenheit
zum
Feiern
auslassen.
Sie
treffen
sich
zum
Aufstellen
und
Abbauen
des
Dorf-
Weihnachtsbaums,
es
wird
ein
Maibaum
aufgestellt,
man
startet
gemeinsam
das
Apfelpressen,
feiert
das
Legen
und
später
das
Roden
der
Kartoffeln,
gratuliert
zum
Geburtstag,
fiebert
beim
Public
Viewing
gemeinsam
mit
–
und
ermittelt
jeweils
zu
Beginn
der
Herbstferien
den
Darumer
Fußballmeister.
Darum/
Gretesch/
Lüstringen,
Voxtrup,
Schinkel
–
mehr
aus
Osnabrück
und
seinen
Stadtteilen:
noz.de/
os
Bildtext:
Darum
–
das
Dorf
in
der
Stadt
hat
die
landwirtschaftlichen
Flächen
neu
geordnet
und
dabei
sogar
Geld
für
die
Brauchtumspflege
übrig
behalten.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs